AM4-Chipsätze

AM4-Chipsatz-Serie
Unterstützte CPU(s) AMD Fusion
AMD Athlon (Zen)
Ryzen (Zen, Zen+)
Ryzen (Zen2)
Ryzen (Zen3)
Unterstützte Sockel AM4
Enthusiast-Segment X-Chipsätze
Performance-Segment B-Chipsätze
Mainstream-Segment A-Chipsätze
Verschiedenes
Vorgänger AMD-900-Serie (AM3+-CPUs)
Fusion Controller Hubs (FM2+-APUs)

Die AM4-Chipsätze sind eine Chipsatz-Familie von AMD für Prozessoren der Zen-Architektur. Sie sind der Nachfolger der AMD-900-Serie und wurden Anfang 2017 veröffentlicht. Nach Jahren der Entwicklung entstanden große Unterschiede und Neuerungen zur vorherigen Bulldozer- und Piledriver-Architektur, sodass die Prozessoren der vorherigen FX-Generation AMD-untypisch nicht mit den neuen Chips kompatibel sind. Für die FCH-Chipsätze wurden bereits die Northbridge und der IGP in den Prozessor verlegt, sie wurden aber nur für APUs eingesetzt. Bei AM4 ist die Northbridge jetzt auch bei CPUs im Prozessor integriert und es gibt nur noch einen Sockel für sowohl CPUs als auch APUs. Zur Nutzung der IGP einer APU muss dennoch darauf geachtet werden, dass einige Computerspieler-Mainboards auf die nötigen Monitoranschlüsse verzichten, da ihre Zielgruppe ohnehin eine dedizierte Grafikkarte verwenden wird.

Die Chips unterstützen Prozessoren der Zen- und Zen+-Generation.[1] Die 300er-Serie benötigt jedoch ein BIOS-Update, um Zen+ (Ryzen-CPUs der 2000er Serie) nutzen zu können, während die jüngere 400er Serie ab Werk die neuen Prozessoren erkennt. Da es einige Hersteller versäumten, die älteren Mainboards mit einem Update auszuliefern, benötigten einige Kunden eine CPU der vorherigen Serie, um das Update selbst durchzuführen. Diese bot AMD dafür als Leih-CPUs an betroffene Kunden an.[2]

Die A/B- oder X300 sind als Mini-ITX-Chipsätze konzipiert und bieten daher relativ wenige zusätzliche Schnittstellen[3] und sind besonders stromsparend.[4] Dabei handelt es sich nicht um separate Chips, Produkte mit diesen „Chipsätzen“ verwenden nur die eingebaute Funktionalität der CPUs.

Der Mitte 2019 vorgestellte Chipsatz X570 verfügt über PCIe 4.0 und unterstützt Zen2 und das neu vorgestellte Zen3. Chipsätze der 400er Serie erhalten ein BIOS-Update für Zen3, die ältere 300er-Serie (ab dem B350-Chipsatz) bekommt aber nur eventuelle Beta-BIOS-Versionen von den Boardpartnern, um Zen2 nutzen zu können.[5] Tatsächlich boten Mainboard-Hersteller BIOS-Updates zur Unterstützung von Zen2 auch für A320-basierte Boards an.

Es gibt fünf Hersteller von AM4-Mainboards, deren Produkte in Europa erhältlich sind: ASRock, Asus, Biostar, Gigabyte und MSI. Weitere Hersteller sind ECS und die chinesische Firma Colorful (auch Colorfly genannt).[6]

Modellübersicht

Chipsatz Fertigungs-
prozess
Zusätzliche
PCI-Express-Lanes
SATA-Ports USB-Anschlüsse Übertakten TDP
6 Gbit/s 3.2 Gen 2 3.2 Gen 1[Anm. 1] 2.0
A/B300 N/A Nein 0,5 W[4]
X300 Ja
A320 55 nm 4 Gen2 2 1 2 6 Nein 5,8 W
B350 6 Gen2 2 2 Ja
X370 8 Gen2 4 6
B450 6 Gen2 2 4,8 W
X470 8 Gen2 6
A520 4/6 Gen3 2/4 1 2 Nein
B550 14 nm 6 Gen3 4 2 2 Ja
X570 14 nm 16 Gen4 12 8 0 4 Ja ~11 W[7]
  1. Entspricht USB 3.0

Einzelnachweise

  1. AMD AM4-Chipsätze. AMD, abgerufen am 25. Januar 2019. 
  2. Ryzen 2: Boot-Probleme ohne BIOS. PC Magazin, abgerufen am 25. Januar 2019. 
  3. Chipsätze für AM4. ComputerBase, abgerufen am 25. Januar 2019. 
  4. a b AMD: Von fingernagelgroßen Chipsätzen und kleinen Ryzen. ComputerBase, abgerufen am 25. Januar 2019. 
  5. Sockel AM4 X570 Mainboards. AMD, abgerufen am 28. Mai 2019. 
  6. Detaillierte Mainboard-Liste auf Google Docs, abgerufen am 7. Januar 2021
  7. Gavin Bonshor: AMD Reveals the X570 Chipset: PCIe 4.0 is Here. Abgerufen am 31. Mai 2020. 
Mikroarchitekturen

Am29000 • Am286 • Am386 • Am486 • 5x86 • K5 • K6 • K6-2 • K6-III • K7 • K8/K8L • K9 • K10 • Bobcat • Bulldozer • Jaguar • Steamroller • Puma • Zen/Zen+ • Zen 2 • Zen 3/Zen 3+ • Zen 4

Technologien

AMD64 • AMD-V • HSA • Mantle • live! • Quad FX • QuantiSpeed • Turbo Core

Ryzen
Server

Epyc 7001 „Naples“ • Epyc 7002 „Rome“ • Epyc 7003 „Milan“ • Epyc 9004 „Genoa“/„Bergamo“/„Siena“

Desktop

Ryzen 1000 „Summit Ridge“/2000 „Pinnacle Ridge“ • Ryzen 3000 „Matisse“ • Ryzen 5000 „Vermeer“ • Ryzen 7000 „Raphael“

Workstation/HEDT

Threadripper 1000 „Whitehaven“/2000 „Colfax“ • Threadripper 3000 „Castle Peak“ • Threadripper 5000 „Chagall“ • Threadripper 7000 „Storm Peak“

Mobil

Ryzen 2000 „Raven Ridge“/3000 „Picasso“ • Ryzen 4000 „Renoir“ • Ryzen 5000 „Lucienne“ • Ryzen 5000 „Cezanne“ • Ryzen 6000 „Rembrandt“ • Ryzen 7040 „Phoenix“/Ryzen 7045 „Dragon Range“

Embedded

Ryzen V1000 „Snowy Owl“/V1000B „Great Horned Owl“ • Ryzen Embedded V2000/R2000 • Ryzen Embedded V3000 • Ryzen Embedded 5000

Fusion APUs
Desktop
auch in Notebooks

Llano (K10) • Trinity, Richland (Piledriver) • Kaveri (Steamroller) • Carrizo, Bristol Ridge (Excavator)

Mobil
Subnotes, Tablets

Ontario, Zacate (Bobcat) • Kabini, Temash (Jaguar) • Beema, Mullins (Puma)

Embedded

Ontario G-Serie

Opteron
Server

Opteron (K8) • Opteron (K9) • Opteron (K10) • Opteron (Bulldozer) • Opteron (Piledriver)

Phenom
Desktop

Phenom • Phenom II

Mobil

Phenom II

Athlon
Desktop

Athlon (K7) • Athlon XP • Athlon 64 (FX) • Athlon 64 X2 • Athlon X2 • Athlon II

Mobil

Athlon XP-M • Mobile Athlon 64 • Athlon 64 X2 • Athlon X2 • Athlon II

Server

Athlon MP

Turion
Sempron
Desktop

Sempron (K7) • Sempron (K8)

Mobil

Mobile Sempron

Duron
Desktop

Duron

Mobil

Mobile Duron

Geode
Embedded

GX • LX • NX • NX 2001

Alchemy
Embedded

Alchemy

Chipsätze

690-Serie • 700-Serie • 800-Serie • 900-Serie • AM4-Chipsätze • STRX4-Chipsätze

AMD FX • Liste der AMD-K10-Prozessoren (Desktop)