Alouette II

Dieser Artikel behandelt den französischen Hubschrauber; für den kanadischen Satelliten siehe Alouette 2 (Satellit).
Aérospatiale Alouette II
Eine Alouette II des Bundesgrenzschutz überwacht im Juni 1985 die Innerdeutsche Grenze
SA-318C Alouette II des BGS überwacht die Innerdeutsche Grenze
Typ Schulungs- und Mehrzweckhubschrauber
Entwurfsland

Frankreich Frankreich

Hersteller Aérospatiale
Erstflug 12. März 1955
Indienststellung 2. Mai 1957
Produktionszeit

1956 bis 1975

Stückzahl 829
SE.3130 Alouette II beim Betanken, 1964
SE.3130 Alouette II der Heeresfliegertruppe (Bundeswehr) im Hubschraubermuseum Bückeburg
Französische SE 313
Cockpit einer Alouette II
Alouette des BGS im Grenzlandmuseum Eichsfeld

Die Aérospatiale SE.3130 bis SA-318C Alouette II ist ein Hubschrauber aus französischer Produktion. Sie war einer der ersten in Serie gefertigten Hubschraubertypen seit der Entwicklung flugfähiger und gebrauchstauglicher Hubschrauber mit Gasturbinentriebwerk.

Beschreibung

Die Alouette (französisch für Lerche) II Sud-Est SE.3130 wird von einer Turbomeca Artouste-II-Wellengasturbine, die Sud-Aviation SA-318C von einer Turbomeca Astazou-IV-Wellengasturbine angetrieben. Das Hersteller-Konsortium Aérospatiale fertigte die Alouette II mit einem Kufenlandegestell, Dreiblatt-Hauptrotor und einem Zweiblatt-Heckrotor.

Bis auf einige Streben zur Stabilisierung ist die räumlich vom Cockpit nicht getrennte Kabine voll verglast. Das Rumpfgerüst und der Heckausleger sind in Stahlrohrgerüstbauweise gefertigt und nicht verkleidet. Die fehlende Verkleidung gibt freie Sicht und gute Zugänglichkeit auf die Antriebselemente hinter der Kanzel. Die Alouette fand weite Verbreitung und Verwendung im Militär- und Zivilbereich zum Passagiertransport und als Beobachter, vor allem aber in der Flugausbildung (hier vor allem aufgrund der Ausführung mit nur einem Triebwerk zur Durchführung von Autorotationen). Früher nutzte man sie mitunter auch zum Patiententransport in der Luftrettung, aufgrund der beengten Platzverhältnisse aber eher sporadisch.

Als erstes Hubschraubermodell wurde die Alouette II bei zahlreichen deutschen Polizeihubschrauberstaffeln eingesetzt, unter anderem zur Einsatzführung und Grenzüberwachung beim Bundesgrenzschutz[1] (heute Bundespolizei, bis Ende 2007), der deutschen Bundeswehr (bis Anfang 2008), den schweizerischen Firmen Air Zermatt und Air-Glaciers (insbesondere das Nachfolgemodell Lama), der Schweizer Luftwaffe, der türkischen Polizei, den französischen und belgischen Streitkräften und der argentinischen Luftwaffe.

Zur Schulung von Pilotennachwuchs ist die Alouette II besonders geeignet, weil die manuelle indirekte Steuerung Steuerfehler verzeiht und Fliegen ohne Automatik, das heißt mit nicht stabilisierter Steuerung, ermöglicht. Flugstabilisierende Elemente, wie sie bei modernen zweimotorigen Hubschraubern zu finden sind, fehlen bei der Alouette II. Dies führt dazu, dass der Pilot sehr aufmerksam und bewusst die Steuerungselemente handhaben muss und so ein gutes Gefühl bekommt, wie die Maschine auf die Bedienung der Steuerelemente reagiert.

Militärische Nutzer

davon Heer: 267
Französische Streitkräfte: 394
British Army: 17

Technische Daten

Dreiseitenansicht
Kenngröße Daten
Besatzung 1
Passagiere 4
Länge 9,70 m
Hauptrotordurchmesser 10,20 m
Höhe 2,75 m
Leermasse 895 kg
max. Startmasse 1650 kg (SA 318C)
Antrieb 1 × Gasturbine Turboméca Artouste II A oder II A2
Leistung 299 kW / 406 WPS
Höchstgeschwindigkeit 185 km/h
Reichweite 450 km (nur max. 2 Personen)
max. Einsatzflughöhe 4500 m
Anfangssteiggeschwindigkeit 4,2 m/s

Siehe auch

Weblinks

Commons: Alouette II – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
  • Musterzulassung des SA 318 – EASA-TCDS-R.124 (PDF; 312 kB)

Einzelnachweise

  1. Hans-Jürgen Schmidt: Wir tragen den Adler des Bundes am Rock – Chronik des Bundesgrenzschutzes 1951–1971. Fiedler-Verlag, Coburg 1995, ISBN 3-923434-17-0, S. 61.
Luftfahrzeuge der Bundeswehr
Strahlgetriebene Kampfflugzeuge
Schulflugzeuge

Beechcraft T-6 • Cessna T-37 • Fouga Magister • Grob G 120A • Lockheed T-33A • North American T-6 Texan • Northrop T-38 • Piaggio P.149 • Piper PA-18 • Pützer Elster

Verbindungsflugzeuge

Dornier Do 27 • Dornier Do 28 • Dornier Do 28 D Skyservant

Hubschrauber

Aérospatiale SE.3130 Alouette II • Airbus Helicopters H135 • Airbus Helicopters H145M • Bell 47 • Bell UH-1D • Bölkow BO 105VBH / BO 105P • Bristol 171 Sycamore • Eurocopter AS532U2 "Cougar" • Eurocopter Tiger UHT • NH Industries NH90 • Piasecki H-21C • Saunders-Roe "Skeeter" Mk. 50/51 • Sikorski S-58/H-34G • Sikorsky/Westland S-61 „Sea King“ • Sikorsky CH-54A Skycrane • Sikorsky CH-53G/GS • Sud-Ouest SO 1221 Djinn • Westland „Sea Lynx“ Mk.88

ex NVA

Mil Mi-2 • Mil Mi-8 • Mil Mi-24

Transportflugzeuge

Airbus A310 • Airbus A319 • Airbus A321 • Airbus A340 • Airbus A350 • Airbus A400M • Boeing 707-320 • Bombardier Challenger 601 • Bombardier Global 5000 • Bombardier Global 6000 • Convair CV-440 Metropolitan • de Havilland DH.114 Heron • Douglas C-47B/DC-3 • Douglas DC-6B • HFB 320 Hansa Jet • Lockheed JetStar C-140 • Noratlas • Percival C.MK.54 Pembroke • Transall • VFW 614

ex NVA

Antonow An-26 • Iljuschin Il-62 • Let L-410 • Tupolew Tu-134 • Tupolew Tu-154M

Marineflugzeuge

Breguet Atlantic (Breguet 1150 M Atlantic) • Bristol 171 Sycamore • Dornier Do 28 D Skyservant • Dornier 228 LM • Fairey Gannet • Grumman HU-16D Albatross • Hawker Sea Hawk • Lockheed F-104G Starfighter • Lockheed P-3 Orion • Tornado

Sonderaufgaben

English Electric Canberra • Tupolew Tu-154M „Open Skies“ • Vermessungsflugzeug HS.748 • Zielschleppflugzeug Rockwell OV-10B Bronco

Unbemannte Flugzeuge

Aladin • CL-289 • EuroHawk • Heron • Heron TP • KZO • Luna • EMT Fancopter