Apostrophe

Dieser Artikel behandelt das Stilmittel – zu anderen Bedeutungen siehe Apostrophe (Begriffsklärung).
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Eine Apostrophe ([apoˈstroːfə] oder [aˈpɔstrofe])[1] (altgriechisch ἀποστροφή) ist ein Stilmittel der Rhetorik, seltener der Literatur, und drückt die Hinwendung des Autors oder einer Figur an eine Sache oder eine imaginäre Person aus.

Der Autor ändert vermeintlich die Sprechsituation und versetzt den eigentlichen Gesprächspartner in die Position eines unbeteiligten Zuhörers. Die Sätze werden an ein imaginäres Objekt gerichtet – dieses kann sowohl eine abwesende Person als auch eine tote oder leblose Sache sein, welche durch eine sehr emphatische Ansprache personifiziert wird. Gleichermaßen kann eine Apostrophe den Leser in die Position eines Gesprächspartners rücken, der direkt angesprochen wird.

Apostrophen sind häufig ein Ausruf (Exclamatio) oder Einwurf (Interiectio). Oft werden Götter oder Musen angerufen – verbreitet sind beispielsweise Ausdrücke wie „Jesses, Maria und Josef!“ oder „O mein Gott!“

Als rhetorische Figur kann eine Apostrophe eingesetzt werden, um einen Text lebendiger zu gestalten. Sie will dem Gesagten eine eindringlichere Wirkung verschaffen oder eine interessante Note in einen langen Monolog bringen.

Beispiele

  • „Denn Euch, ihr Höhen und Haine von Alba, ja euch flehe ich jetzt an und bitte um Zeugenschaft…“ (Cicero: Pro Milone)
  • „Bedecke deinen Himmel, Zeus, / Mit Wolkendunst!“ (Johann Wolfgang von Goethe: Prometheus)
  • „Wo ehedem ein Gras war, da sitzest jetzt du, Öltank!“ (Bertolt Brecht: 700 Intellektuelle beten einen Öltank an)
  • „Erklär mir, Liebe, was ich nicht erklären kann“ (Ingeborg Bachmann: Erklär mir, Liebe)

Einzelnachweise

  1. Duden | Apostrophe | Rechtschreibung, Bedeutung, Definition, Herkunft. Abgerufen am 12. Mai 2024.