Außenleiter

Dieser Artikel erläutert den Außenleiter in der Energietechnik. Für den Außenleiter in der Nachrichten- und Hochfrequenztechnik siehe Koaxialkabel.
Bevorzugte Farbkennzeichnung von Außenleitern beim Dreiphasenwechselstrom im CENELEC-Raum:
braun, schwarz, grau
L1
L2
L3

Ein Außenleiter (umgangssprachlich Phase)[1] ist ein Leiter, der im üblichen Betrieb unter Spannung steht und zur Übertragung oder Verteilung elektrischer Energie beitragen kann, aber kein Neutralleiter (Mittelleiter) ist.[2]

Bei einphasigen Anschlüssen mit einer Nennspannung von 230 V tritt er nur einfach auf und wird mit L bezeichnet (von englisch line conductor); bei Dreiphasenanschlüssen gibt es drei Außenleiter, die mit L1, L2 und L3 bezeichnet werden (früher R, S, T).[3] In der Regel sind sowohl die Außenleiter wie auch der Neutralleiter stromführend. Einen stromführenden Leiter nennt man im englischen Sprachraum auch live conductor (englisch live = stromführend). Außenleiter wie auch Neutralleiter sind daher allesamt live conductors – nicht zu verwechseln mit den Außenleitern L1, L2 und L3 (= line conductors).

Beim Dreiphasenwechselstrom („Drehstrom“) erreichen die Wechselströme in den drei Außenleitern ihre Amplituden (zeitlich) bei unterschiedlichen Phasenwinkeln.

Im Niederspannungsnetz beträgt der Effektivwert der Spannung von Außenleitern in der Regel

  • 230 V gegen den Neutralleiter und den Schutzleiter und
  • 400 V zwischen zwei Außenleitern.

In der Schweiz war bis 2010 die Bezeichnung Polleiter nach Norm vorgegeben, sie wurde auf Aussenleiter angepasst. Den Neutralleiter nannte man vor 2010 Nullleiter.

Siehe auch

  • Phasenprüfer

Einzelnachweise

  1. Rüdiger Paschotta: Phase. In: RP-Energie-Lexikon. 18. August 2020, abgerufen am 26. Februar 2022. 
  2. DIN 40108:2003-06 Elektrische Energietechnik, Stromsysteme – Begriffe, Größen, Formelzeichen.
  3. Internationales Elektrotechnisches Wörterbuch IEC 60050-826:2004-08 (DIN VDE 0100-200:2006-06), Nr. 826-14-09.