Bärbel Bolle

Die Schauspielerin Bärbel Bolle bei einer Hörspielproduktion Anfang der 90er Jahre in einer Porträtaufnahme des Berliner Fotografen Werner Bethsold.

Bärbel Bolle (* 24. August 1941 in Parchim; † 21. März 2015 in Berlin) war eine deutsche Schauspielerin, die in Film-, Fernseh- und Theaterproduktionen mitgewirkt hat.

Leben und Leistungen

Nach absolviertem Schauspielstudium an der Staatlichen Hochschule für Schauspielkunst in Berlin-Niederschöneweide nahm sie 1962 ein Engagement am Deutschen Theater im Ostteil Berlins an, bis Ende der 90er Jahre. Sie spielte hier vornehmlich in Rollen jugendlicher Frauen (z. B. Gretchen in "Faust"), übernahm aber auch gelegentliche Rollen in Film- und Fernsehproduktionen der DEFA und des Deutschen Fernsehfunks (DFF), wie etwa in Ulrich Theins Film Der Andere neben dir (1963) oder in dem Märchenfilm Das Licht der Liebe (1991). Sie arbeitete auch an der Schaubühne Berlin, in Zürich und Düsseldorf (Regie: Andrea Breth).

Nach langer Bühnenabstinenz holte sie Frank Castorf 2009 an die Volksbühne Berlin.[1] Sie spielte dort in Inszenierungen von Castorf und Pollesch und außerdem am Heimathafen Neukölln (Regie: Andreas Merz-Raykov). Für ihre letzte Vorstellung stand sie am 16. Januar 2015 auf der großen Bühne der Volksbühne.

Bärbel Bolle hinterließ zwei Töchter aus der Ehe mit Manfred Karge, darunter die Kostümbildnerin Jessica Karge.[2] Sie wurde auf dem Friedhof der Dorotheenstädtischen und Friedrichswerderschen Gemeinden in Berlin-Mitte bestattet.

Filmografie

  • 1962: Anonymer Anruf (TV)
  • 1963: Blaulicht: Heißes Geld (TV-Reihe)
  • 1963: Es geht nicht ohne Liebe (TV)
  • 1963: Der Andere neben dir
  • 1963: Die Spur führt in den 7. Himmel (TV-Serie)
  • 1964: Ein Mann für meine Frau (TV)
  • 1964: Pension Boulanka[3]
  • 1965: Entlassen auf Bewährung
  • 1965: Blaulicht: Auftrag Mord (TV-Reihe)
  • 1968: Die entführte Braut (TV)
  • 1975: Aus meiner Kindheit
  • 1975: Juno und der Pfau (Theateraufzeichnung)
  • 1975: Schwester Agnes (TV)
  • 1976: Was kostet Martin die Welt? (TV)
  • 1976: Unser stiller Mann
  • 1980: Johann Sebastian Bachs vergebliche Reise in den Ruhm
  • 1980: Dach überm Kopf
  • 1981: Die Mutter (TV)
  • 1981: Bau’n se billig, Schinkel oder Der Bau des neuen Schauspielhauses zu Berlin (TV)
  • 1982: Die fidele Bäckerin
  • 1982: Stella (Fernsehfilm)
  • 1989: Leb’ wohl, Joseph
  • 1990: Motivsuche
  • 1991: Das Licht der Liebe
  • 1992: Banale Tage
  • 1992: Herzsprung
  • 1994: Oben – Unten
  • 2010: Die Operation
  • 2015: Korridor Nr. 50

Theater

Hörspiele (Auswahl)

Auszeichnungen

  • 1981: II. Leistungsvergleich der Schauspiel- und Musikensembles der DDR: Sonderpreis für hervorragende Einzelleistung als Frau Pahl in Jutta und die Kinder von Damutz

Weblinks

  • Bärbel Bolle bei IMDb
  • Literatur über Bärbel Bolle in der Landesbibliographie MV
  • Thomas Martin: Gedenkzeichen LXXVII. – Nachruf der Volksbühne Berlin

Einzelnachweise

  1. Der Tagesspiegel vom 26. März 2015.
  2. Badische Zeitung vom 2. Juni 2014.
  3. Progress Film-Datenbank@1@2Vorlage:Toter Link/www.progress-film.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Normdaten (Person): GND: 136472257 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 80810021 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Bolle, Bärbel
KURZBESCHREIBUNG deutsche Schauspielerin
GEBURTSDATUM 24. August 1941
GEBURTSORT Parchim
STERBEDATUM 21. März 2015
STERBEORT Berlin