Befreiungsbewegung

Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Eine Beschreibung der georgischen Partei findet sich unter Freiheitsbewegung (Partei), Angaben zur NS-Tageszeitung unter Der Freiheitskampf
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Als Befreiungsbewegung oder Freiheitsbewegung wird ein Prozess bezeichnet, bei dem eine Gruppe einen Aufstand gegen eine Kolonial- oder Neokolonialmacht oder gegen eine diktatorische Regierung organisiert, also umgangssprachlich einen Freiheitskampf organisiert. Auch die agierende Gruppe selbst wird als Befreiungsbewegung bezeichnet. Der Begriff wird einerseits auf nationalistische und ethnizistische, andererseits aber auch auf sozialemanzipatorische und sozialistische Bewegungen angewandt.

Allgemeines

Wenn das Ziel einer Befreiungsbewegung die Errichtung eines Nationalstaates auf eigenem Territorium ist (Separatismus), wird sie auch Unabhängigkeits- oder Autonomiebewegung genannt.

Befreiungsbewegungen werden oft von besonders unterdrückten Bevölkerungsteilen getragen, über die ein anderer Bevölkerungsteil herrscht, wobei nicht selten religiöse Motive eine ausschlaggebende Bedeutung haben. Nicht selten gehen dabei in christlichen Gemeinden Impulse zu einer Überwindung von Unterdrückung aus (vgl. Befreiungstheologie).

Befreiungsbewegungen treten vorwiegend in Lateinamerika, Afrika einschließlich der arabischen Staaten und in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion auf. In Europa haben bei der Staatenbildung Befreiungsbewegungen bis ins 20. Jahrhundert eine wichtige Rolle gespielt.

Völkerrechtliche Bedeutung

Besonders brisant ist in völkerrechtlicher Hinsicht die Einstufung von Aufständischen als (nationale) Befreiungsbewegungen, da von der Staatengemeinschaft anerkannten Befreiungsbewegungen partielle völkerrechtliche Subjektivität zukommt, sie sich somit an humanitäres Völkerrecht halten müssen und Schutz vor der Intervention anderer Staaten (Interventionsverbot) genießen. Gleichzeitig umstritten ist eine solche Einteilung, da die implizite Unterstützung, die einer Befreiungsbewegung im Gegensatz zu gewöhnlichen Aufständischen zukommt, in sich selbst bereits eine völkerrechtswidrige Intervention in die inneren Angelegenheiten und somit in die innere Souveränität eines Staates darstellt. Darüber hinaus kann angemerkt werden, dass die Entscheidung über die Existenz einer befreienden Komponente in einer bewaffneten Rebellengruppe selbst kaum eine rechtliche Frage darstellt, sondern im arbiträren, für Doppelmoral und unterschwellige Interessen anfälligem Feld der internationalen Politik und realpolitischen Auslegung des Völkerrechts stattfindet.

Liste von politischen und paramilitärischen Gruppen, die als Befreiungsbewegungen auftreten bzw. auftraten

Nationale Befreiungsfronten
Nationale Befreiungsarmeen
  • Ejército de Liberación Nacional (Bolivien), bolivianische Guerillabewegung der 1960er und 1970er Jahre
  • Ejército de Liberación Nacional (Kolumbien), kolumbianische Guerillabewegung
  • Ejército Zapatista de Liberación Nacional, Guerillaorganisation in Chiapas, Mexiko
  • Irish National Liberation Army, Republikanische Gruppe während der Troubles
  • Nationale Befreiungsarmee (Albanien)
  • Nationale Befreiungsarmee (Algerien), während des Unabhängigkeitskriegs
  • Nationale Befreiungsarmee (Albaner in Mazedonien)
  • Nationale Befreiungsarmee (Costa Rica)
  • Nationale Befreiungsarmee (Mazedonien)
Nationale Befreiungsbewegungen

Siehe auch

Wiktionary: Freiheitsbewegung – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4121814-0 (lobid, OGND, AKS)