Bogdan Stimoff

Film
Titel Bogdan Stimoff
Produktionsland Deutschland
Österreich-Ungarn
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1916
Länge 110 Minuten
Stab
Regie Georg Jacoby
Drehbuch Alfred Deutsch-German
Produktion Paul Davidson
Kamera Axel Graatkjær
Besetzung
  • Georg Reimers: Bogdan Stimoff
  • Lotte Medelsky: Bäuerin
  • Carl Goetz: Dorfkretin
  • Viktor Franz
  • Eugen Jensen
  • Alfred Walters
  • Marietta Piccaver
  • Eugen Frank
  • Hans Lackner
  • Tilly Kutschera
  • Edith Möller
  • Fritz Wrede
  • W. Falk
  • Ferdinand von Bulgarien: Zar, als er selbst
  • Eleonore Reuß zu Köstritz: Frau des Zaren, sie selbst
  • Nadejda Klementine Maria von Bulgarien: Tochter des Zaren, als sie selbst
  • Eudoxia Auguste Philippine von Bulgarien: Tochter des Zaren, als sie selbst

Bogdan Stimoff – Aus Bulgariens großer Zeit, „Patriotisches Schauspiel“ aus Bulgarien, (bulgarisch:Богдан Стимов), ist ein deutsch-österreich-ungarischer Spielfilm aus dem Jahr 1916.

Handlung

Der bulgarische Bauer Stimoff flieht in die USA, nachdem er des Totschlags an seinem Nachbarn falsch verdächtigt wurde. Dort steigt er zum Direktor einer Maschinenfabrik auf, wird aber entlassen, als er sich weigert Munition zu produzieren. Daraufhin kehrt er in seine Heimat zurück und bittet seinen König um Gnade. Diese wird ihm gewährt und dafür kämpft er in der bulgarischen Armee als Hauptmann. Er wird vom König ausgezeichnet und kehrt danach in seine Heimat, die von den Serben geräumt wurde, als Sieger zurück.

Hintergrund

Produziert wurde der Film von der Projektions-AG „Union“ (PAGU) Berlin und der Österreich-Ungarischen Kinoindustrie Wien. Er hatte eine Länge von einem Vorspiel und vier Akten auf 2000 Metern, ca. 110 Minuten.[1] (nach der German Early Cinema Database: drei Akte). Die in Wien gezeigte Fassung besaß 2200 Meter auf ebenfalls vier Akte. Die Außenaufnahmen entstanden im Stadtteil Bojana von Sofia, Bulgarien.

Die bulgarische Uraufführung fand am 16. April 1916 statt, die Uraufführung in Österreich dann am 10. Mai 1916 im Musikvereinssaal in Wien. Am 22. September 1916 war dort Massenstart. Die Polizei Berlin belegte ihn im Juli 1916 mit einem Jugendverbot (Nr. 39430). In Deutschland startete der Film als Wohltätigkeitsveranstaltung am 7. September 1916 in den Kammerlichtspielen am Potsdamer Platz in Berlin. Dirigent bei dieser Vorführung war Bruno Gellert.

Paul Davidson erhielt in seiner Funktion als Generaldirektor der PAGU von Fürst und Zaren Ferdinand von Bulgarien für diesen Film das Offizierskreuz des Alexanderordens. Regisseur Jacoby wurde mit dem Ritterkreuz desselben Ordens ausgezeichnet.

Für Edith Meller, die sich hier noch Edith Möller nannte, war es die erste Filmrolle.

Kritiken

Ferdinand I. von Bulgarien, 1915

„»[Eine Ovation für Zar Ferdinand der Bulgaren] .... Unter den Gästen sah man den bulgarischen Gesandten Dr. Toscheff, den Legationsrat Dr. Georgieff, den Militärkommandanten von Wien Baron Kirchbach, FML. v. Löbl, v. Bellmond, Vizeadmiral Baron .Jedina, Hofschauspieler Georg Reimers, Gemeinderat Dr. v. Dorn, Altgraf Salm und viele andere. Als die Szene den König Ferdinand im Gespräch mit Georg Reimers zeigte, brach das Publikum in minutenlangen Beifall aus, und verlangte die bulgarische Hymne zu hören, die es stehend anhörte. Die Ovationen wiederholten sich immer, wenn König Ferdinand in die Handlung eingriff, ebenso bei der letzten Szene, da König Ferdinand Reimers (Stimoff) mit der Tapferkeitsmedaille bedenkt. — Der Filmaufführung ging ein Prolog voraus, den Frau Sektionschef v. Jarzebecka sprach. . . .«“

Karl Kraus (1874–1936): Die Fackel (April 1916)[2]

„». . . mit dem sagenhaften Namen, der dem Film zum Titel dient, verbindet sich das für die Geschichte der Kinematographie epochale Ereignis, daß ein regierender Monarch in dieser seiner Eigenschaft auch eine Rolle eines Films übernahm... Es war eine ganz besondere Weihe, die festzuhalten sein mag für alle Zukunft des Kinotheaters, und es war, als ob die erlesene Gesellschaft, die sich zum Filmspiel vereinigt hatte, auch ihr Spiegelbild fand in dem zu lautlos gespanntem Schauen vereinigten Publikum.«“

Karl Kraus (1874–1936): Die Fackel (April 1916)[2]

„»... Man erinnert sich, daß Zar Ferdinand von Bulgarien, dessen Gemahlin und Töchter sich willig in den Dienst der guten Sache stellten, und so erscheinen denn der Herrscher und seine Familienmitglieder als Mitwirkende, bewegen sich in diesen für sie gewiß etwas außergewöhnlichen Situationen mit einer Sicherheit und Natürlichkeit, um die sie mancher zünftige Schauspieler beneiden dürfte... Reimers in der Titelrolle von wuchtiger Eindringlichkeit und ausgeprägter Eigenart. Ganz ausgezeichnet dünkt uns der Dorftrottel Herrn Götz', für den wir bei dieser Gelegenheit überhaupt eine Lanze brechen möchten... Zusammenfassend: Der Film, Bogdan Stimoff wird sich behaupten. Verdientermaßen! Seinen Wert kann auch der strengste Kritiker nicht leugnen. (Elite-Kino, Opern-Kino, Imperial-Kino, Central-Kino.)«“

Karl Kraus (1874–1936): Die Fackel (April 1916)[2]

Literatur

  • Gerhard Lamprecht: Deutsche Stummfilme. 1915–1916. Deutsche Kinemathek e.V., Berlin 1969, S. 338 f.
  • Walter Fritz: Die österreichischen Spielfilme der Stummfilmzeit (1907–1930). Österreichische Gesellschaft für Filmwissenschaft, Wien 1967, Nr. 166.

Weblinks

  • Bogdan Stimoff bei IMDb
  • Bogdan Stimoff bei The German Early Cinema Database, DCH Cologne.
  • Bogdan Stimoff bei filmportal.de
  • Inhaltsangabe samt Plakat auf plakatkontor.de

Einzelnachweise

  1. Filmlängenrechner, Bildfrequenz: 16 2/3
  2. a b c Text der Rezension der Satirezeitschrift Die Fackel auf archive.org
Filme von Georg Jacoby

Madame Incognito | Die Löwenhochzeit | Die Filmprinzessin | Das Geheimnis des Affen | Die Flammentänzerin | Der letzte Flug | Die Tänzerin | König Motor | Der Mann ohne Gedächtnis | Irrende Liebe | Der schwarze Moritz | Ein tolles Mädel | Ein toller Einfall | Die Braut des Reserveleutnants oder „Fürs Vaterland“ | Der Skandal | Bogdan Stimoff | Das zweite Leben | Gold | Die Entdeckung Deutschlands | Der feldgraue Groschen | Unsühnbar | Jan Vermeulen, der Müller aus Flandern | Dem Licht entgegen | Der Flieger von Goerz | Keimendes Leben | Das Schwabemädle | Das Karussell des Lebens | Moral und Sinnlichkeit | Kreuziget sie! | Vendetta | Das Teehaus zu den 10 Lotosblumen | Aberglaube | Komtesse Dolly | De profundis. Aus der Tiefe | Indische Rache | Der Mann ohne Namen | Seine Exzellenz von Madagaskar | So sind die Männer | Das Paradies im Schnee | Quo Vadis? | Komödianten des Lebens | Muß die Frau Mutter werden? | Husarenfieber | Der Hahn im Korb | Der Ritt in die Sonne | Der Stolz der Kompagnie | Das Gasthaus zur Ehe | Der dumme August des Zirkus Romanelli | Die Insel der verbotenen Küsse | Die Frau ohne Namen | Colonialskandal | Die Jagd nach der Braut | The Fake | Der Faschingskönig | Der Arzt | Küsse, die man nicht vergißt | Die Wochenendbraut | Indizienbeweis | Meineid | Mutterliebe | Frauen am Abgrund | Der Witwenball | Die Lindenwirtin | Der keusche Joseph | Pension Schöller | 1000 Worte Deutsch | Geld auf der Straße | Die Blumenfrau von Lindenau | Der verjüngte Adolar | Hurrah – ein Junge! | Strohwitwer | Die spanische Fliege | Kadetten | Melodie der Liebe | Ja, treu ist die Soldatenliebe | Liebe in Uniform | Der große Bluff | Moral und Liebe | Sag’ mir, wer Du bist | Zwei im Sonnenschein | Ist mein Mann nicht fabelhaft? | Die Wette | Der streitbare Herr Kickel | Das 13. Weltwunder | Der Störenfried | Eine ideale Wohnung | Ein Mädel wirbelt durch die Welt | Der Polizeibericht meldet | Liebe und Zahnweh | Hochzeit am 13. | Die Csardasfürstin | Der kühne Schwimmer | G’schichten aus dem Wienerwald | Besuch am Abend | Der letzte Walzer | Warum lügt Fräulein Käthe? | Ehestreik | Leutnant Bobby, der Teufelskerl | Herbstmanöver | Heißes Blut | Der Bettelstudent | Und du mein Schatz fährst mit | Die Kronzeugin | Husaren, heraus! | Spiel auf der Tenne | Gasparone | Großalarm | Eine Nacht im Mai | Der Vorhang fällt | Kora Terry | Frauen sind doch bessere Diplomaten | Tanz mit dem Kaiser | Die Gattin | Die Frau meiner Träume | Das Kind der Donau | Frühling auf dem Eis | Sensation in San Remo | Die Csardasfürstin | Das Herz einer Frau | Pension Schöller | Maske in Blau | Die geschiedene Frau | Gestatten, mein Name ist Cox | Drei Tage Mittelarrest | Drei Mädels vom Rhein | Die wilde Auguste | Ich und meine Schwiegersöhne | Zu Befehl, Frau Feldwebel! | Familie Schimek | Nachts im Grünen Kakadu | Bühne frei für Marika | Die Nacht vor der Premiere | Bomben auf Monte Carlo | Pension Schöller