Bruno Wollstädter

Bruno Wollstädter (* 14. Juli 1878 in Königsberg, Ostpreußen; † 17. Februar 1940 in Leipzig) war ein deutscher Bildhauer in Leipzig.

Leben

Der Sohn des Bildhauers Wilhelm Wollstädter wurde künstlerisch von seinem Vater ausgebildet. 1905 begründeten beide eine gemeinsame Bildhauerwerkstatt im Leipziger Stadtteil Eutritzsch, die Wollstädter nach dem Tod seines Vaters weiterführte. In Zusammenarbeit mit führenden Architekten Leipzigs war die Werkstatt Wollstädter an der bauplastischen Ausgestaltung bedeutender öffentlicher und privater Gebäude inner- und außerhalb Leipzigs beteiligt. Darüber hinaus fertigte er zahlreiche Grabanlagen für das Leipziger Großbürgertum. Für seinen künstlerischen Entwurf einer Handschwengelpumpe (Typ „Vogelkäfig“) erhielt er in einem städtischen Wettbewerb den ersten Preis.

Wollstädter starb mit 61 Jahren an schwerem Diabetes und hinterließ drei Söhne und eine Tochter. Seine Urne wurde im Grab seiner Frau auf dem Neuen Johannisfriedhof bestattet.

Werk (Auswahl)

Bauplastische Arbeiten

  • 1900: Kongreßhalle Leipzig
  • 1908: evangelisches Gemeindehaus „Lutherhaus“ in Plauen
  • 1908: Messehaus Specks Hof in Leipzig
  • 1909: Messehaus Handelshof in Leipzig
  • 1909: Kapellenanlage mit Krematorium auf dem Südfriedhof in Leipzig
  • 1909: Villa Rudolph Sack in Leipzig (Portal)
  • 1909: Rathaus Zeitz
  • 1910: evangelische Philippuskirche in Leipzig-Lindenau
  • 1911: Büro- und Geschäftshaus „Königsbau“ in Leipzig
  • 1911: Hotel Continental in Leipzig
  • 1912: Stadttheater in Duisburg
  • 1913: Zentralmessepalast in Leipzig
  • 1913: Geschäftshaus König-Albert-Haus in Leipzig
  • 1913: Russisch-orthodoxe St.-Alexi-Gedächtniskirche in Leipzig
  • 1915: Leipziger Hauptbahnhof (Modelle für die Sandsteinfiguren der sächsischen Volkstypen in der Osthalle)
  • 1915: Samuel-Heinicke-Schule Leipzig (heute: Sächsische Landesschule für Hörgeschädigte Leipzig, Förderzentrum Samuel Heinicke) (Wappen-Schlussstein und Kinderfiguren, Entwürfe von Hans Zeißig (1863–1944))
  • 1916: Messehaus Stentzlers Hof in Leipzig
  • 1929: Bulgarisches Nationaltheater in Sofia (zehn figürliche Reliefs im Zuschauerraum)
  • Neue Börse in Leipzig (zwei Löwenskulpturen vor dem Gebäude)
  • Kaserne in Zeitz (Kolossalfigur am Portal)

Grabmalanlagen

  • Grabstätte Dürr-Kessler, Südfriedhof Leipzig
    Grabstätte Dürr-Kessler, Südfriedhof Leipzig
  • Grabstätte Eduard Steyer, Südfriedhof Leipzig
    Grabstätte Eduard Steyer, Südfriedhof Leipzig
  • Grabstätte Emil Franz Hänsel, Südfriedhof Leipzig
    Grabstätte Emil Franz Hänsel, Südfriedhof Leipzig
  • Grabstätte Richard Liebeck, Südfriedhof Leipzig
    Grabstätte Richard Liebeck, Südfriedhof Leipzig
  • 1908: Grabmal Dürr-Kessler, Südfriedhof Leipzig, V. Abt., Erbbegr. 5
  • 1910: Grabmal Schulze-Wiessner, Südfriedhof Leipzig, V.Abt., Erbbegr. 23
  • 1911: Grabmal Eduard Steyer, Südfriedhof Leipzig, V. Abt., Erbbegr. 26
  • 1912: Grabmal Emil Franz Hänsel, Südfriedhof Leipzig, VI. Abt., Erbbegr. 1
  • 1926: Grabmal Gustav Lehmann, Südfriedhof Leipzig, V. Abt. Erbbegr. 1
  • Grabmal Girbardt, Südfriedhof Leipzig
  • Grabmal Liebeck, Südfriedhof Leipzig, Urnenhain

Brunnen

  • 1910: Handschwengelpumpe (Typ „Vogelkäfig“) in Leipzig

Literatur

  • Wollstädter, Bruno. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 36: Wilhelmy–Zyzywi. E. A. Seemann, Leipzig 1947, S. 230 (biblos.pk.edu.pl). 
  • Gustav Wustmann: Bildnerkunst dekorativer Art der Bildhauer Wilhelm & Bruno Wollstädter. Baumgärtel, Leipzig 1910.
  • Die Bildhauer Wilhelm und Bruno Wollstädter. In: Alfred E. Otto Paul: Die Kunst im Stillen. Kunstschätze auf Leipziger Friedhöfen. Band 4, Leipzig 2011, S. 92 ff.
  • Handschwengelpumpen in Leipzig
  • Grabmalanlagen Bruno Wollstädter
Normdaten (Person): GND: 1161470301 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 193494551 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Wollstädter, Bruno
KURZBESCHREIBUNG deutscher Bildhauer
GEBURTSDATUM 14. Juli 1878
GEBURTSORT Königsberg (Preußen)
STERBEDATUM 17. Februar 1940
STERBEORT Leipzig