Der Tollwütige

Film
Titel Der Tollwütige
Originaltitel La belva col mitra
Produktionsland Italien
Originalsprache Italienisch
Erscheinungsjahr 1977
Länge 100 (dt. Version 85)[1] Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Sergio Grieco
Drehbuch Sergio Grieco
Produktion Armando Bertuccioli
Musik Umberto Smaila
Kamera Vittorio Bernini
Schnitt Francesco Bertuccioli
Adalberto Ceccarelli
Besetzung
  • Helmut Berger: Nanni Vitali
  • Marisa Mell: Giuliana Caroli
  • Richard Harrison: Kommissar Giulio Santini
  • Marina Giordana: Carla Santini
  • Gigi Bonos: Pappalardo
  • Vittorio Duse: Giulianas Vater
  • Ezio Marano: Barbareschi
  • Claudio Gora: Santinis Vater
  • Alberto Squillante: Bimbo Pacesi
  • Maria Pascucci: Rosa Vitali
  • Giovanni Pazzafini: Pietro Caporali
  • Antonio Basile: Mario Portesi
  • Sergio Smacchi: Bruno Esposito

Der Tollwütige (Originaltitel: La belva col mitra; italienisch für „Die Bestie mit dem Maschinengewehr“) ist ein 1977 veröffentlichter Poliziottesco des Regisseurs Sergio Grieco, welcher auch das Drehbuch schrieb. In den Hauptrollen sind Helmut Berger, Marisa Mell und Richard Harrison zu sehen. Die von Helmut Berger verkörperte Rolle des Nanni Vitali ist angelehnt an die Geschichte des italienischen Schwerverbrechers Renato Vallanzasca.[2] Der Film wurde auch unter den Alternativtiteln Du brutales Schwein! und Der Wilde gezeigt.

Handlung

Der kaltblütige Mörder Nanni Vitali kann mit drei Komplizen aus dem Gefängnis entkommen. Verfolgt vom recht glücklosen Kommissar Santini, der nur den Fahrer des Fluchtwagens erwischen kann, ziehen sie eine blutige Spur, die Passanten wie Polizisten betrifft. Vitali will sich an den Leuten rächen, die ihn ins Gefängnis gebracht haben. Nach dem brutalen Mord an dem Zeugen Barbareschi nehmen Vitali und seine Mittäter das Mädchen Giuliana mit, nachdem sie sie vergewaltigt haben; Nanni will mit ihr ein neues Leben beginnen, nachdem er sich an Barbareschi gerächt hat, dessen Aussage ihn ins Gefängnis brachte.

Giuliana verbündet sich jedoch mit Santini, der Vitali eine Falle stellt, in der seine Kumpane umkommen. Mit einem neuen Komplizen entführt Vitali Santinis Vater und Schwester. In einer alten Fabrik kann der Polizist den Verbrecher stellen und in einem Showdown besiegen.

Kritik

„Der vom Routinier Sergio Grieco abgefilmte Streifen wirkt wie ein brutaler Comic-Strip. […] Aus allem heraus sticht Helmut Berger, der augenscheinlich in seiner Rolle aufgeht und wirklich erschreckend angsteinflößend wirkt.“[3]

Der Filmkritiker Christian Keßler schreibt: „Bereits der furiose Start macht klar, woher der Wind bläst: Helmut Berger ist vollkommen außer sich, der Mann ist der lallende Wahnsinn! Man muss ihm zugutehalten, dass man wirklich Angst vor seiner Figur entwickelt; das Mindeste, was man über seine Leistung in diesem Film sagen kann, ist, dass sie überzeugend ist. […] Tatsächlich wirkt der Film exzessiv hinterhältig. Während die Geschichte über weite Teile solide und konventionell ihre kriminalistischen Bahnen zieht (sehr im Stil der Polizieschi), lässt Grieco in den gewaltverarbeitenden Sequenzen vollkommen die Sau raus, ein Kastenteufel mit Vampirzähnen.“[4]

Das Lexikon des internationalen Films urteilt, dass sich der „inszenatorisch schludrige Film“ als ein „spekulatives Machwerk voller genüsslich ausgespielter Grausamkeiten“ offenbare.[1]

M.G meinte in Il Resto del Carlino, der arme Visconti wäre nicht zufrieden, dass sich sein ehemaliger Hauptdarsteller, der gute Schauspieler Helmut Berger, mit Mord, Vergewaltigungen, Blut, Kugelhagel und Schlägereien abgeben müsse.[5]

Wissenswertes

  • Der Film wurde u. a. in der Gegend um Ancona gedreht.[6]
  • Für die Vermarktung des Films hatte die italienische Ausgabe des Magazins Playboy Nacktbilder von Helmut Berger und Marisa Mell veröffentlicht. Die Bilder wurden in den unterschiedlichsten Zeitschriften weltweit veröffentlicht und gehörten zu den kommerziell erfolgreichsten Bildern der Dekade.[7][8]
  • Der Regisseur Quentin Tarantino bezeichnet sich als großen Anhänger des Films. In dem Film Jackie Brown unterhalten sich Bridget Fonda und Robert De Niro über Helmut Berger. Im Abspann von Jackie Brown bedankt sich Tarantino bei Helmut Berger.
  • In dem Film Natural Born Killers wird die Schlussszene des Films zitiert.
  • 2010 wurde die Geschichte von Renato Vallanzasca in dem Film Engel des Bösen – Die Geschichte eines Staatsfeindes ein weiteres Mal verfilmt.

Weblinks

  • Der Tollwütige bei IMDb

Einzelnachweise

  1. a b Der Tollwütige. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 22. Juli 2011. 
  2. "Italia odia: il cinema poliziesco italiano" von Roberto Curti, ISBN 8871805860
  3. "Der Terror führt Regie – Der italienische Gangster- und Polizeifilm" von Michael Cholewa und Karsten Thurau, S. 195, 2. Auflage 2008, ISBN 978-3-931608-91-0
  4. Originals vom 13. August 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.christiankessler.de Christian Keßler: „GEGEN BERGER GEIMPFT“
  5. M.G, Il Resto del Carlino, 1977
  6. http://www.pollanetsquad.it/film.asp?PollNum=21
  7. PERSONALIEN: Helmut Berger, Marisa Mell, Willy Brandt, Karl Heinz Hillermeier, Helmut Kohl, Ingrid Matthäus-Maier, Richard Burton. In: Der Spiegel. Nr. 36, 1997 (online – 29. August 1977). 
  8. http://marisa-mell.blogspot.com/2008/12/body-double-with-helmut-berger.html Marisa Mell-Blog
Normdaten (Werk): VIAF: 230003103