Dudley Richards

Dudley Shaw “Dud” Richards (* 4. Februar 1932 in Providence, Rhode Island; † 15. Februar 1961 in Berg-Kampenhout, Belgien) war ein US-amerikanischer Eiskunstläufer, der im Einzellauf und im Paarlauf startete.

Leben

Dudley Richards war das zweite Kind von Byron und Ruth Richards. Er wuchs in Pawtucket, Rhode Island, mit seinem Bruder Ross und seiner Schwester Susan auf. Mit neun Jahren begann er mit dem Eiskunstlaufen beim Providence Figure Skating Club. Später wechselte er zum Skating Club of Boston und damit zum berühmten Montgomery Wilson. 1946, nachdem er gerade US-Meister bei den Novizen geworden war, brach er sich beim Tauchen das Genick. Er überlebte und konnte nach einer eineinhalbjährigen Pause wieder eislaufen. 1951 wurde er US-Meister bei den Junioren.[1]

Richards graduierte 1954 an der Harvard-Universität und war dort Zimmerkollege seines Kindheitfreundes, des späteren langjährigen Senators Ted Kennedy. Anschließend leistete er seinen Militärdienst, während dessen er u. a. in der Casa Carioca Eisschau in Garmisch-Partenkirchen mitwirkte. Richards war auch ein guter Segler und Tennisspieler.[2]

Im Einzellauf nahm Richards an drei Weltmeisterschaften teil. 1951 und 1952 wurde er Fünfter und 1953 Sechster, dabei war er allerdings stets nur viertbester US-Amerikaner, denn in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1960 dominierten die US-Amerikaner die Eiskunstlauf-Herrenkonkurrenz. Nach dem Rücktritt von Richard Button und James Grogan schaffte er es bei den US-Meisterschaften 1953 zum einzigen Mal auf das Podium. Er gewann Bronze hinter Hayes Alan Jenkins und Ronald Robertson.

Im Paarlauf versuchte er es zuerst mit der späteren Olympiasiegerin und Weltmeisterin Tenley Albright, dann mit Anita Andres und schließlich mit Maribel Owen, der Tochter von Maribel Vinson, welche die beiden trainierte. Mit Owen stand er von 1958 bis 1961 auf dem nationalen Podium. 1960 belegten sie bei der Weltmeisterschaft und bei den Olympischen Spielen in Squaw Valley jeweils den zehnten Platz. 1961 wurden sie US-Meister und weckten große Erwartungen für die Zukunft.

Als amtierende US-Meister waren sie an Bord des Sabena-Flugs 548, der sie zur Weltmeisterschaft nach Prag bringen sollte. Richards war als ältester Teilnehmer zum ersten offiziellen Teamkapitän ernannt worden. Der Nachtflug sollte in Brüssel zwischenstoppen. Dort musste der Pilot den Landeanflug jedoch abbrechen und neuen Anlauf nehmen, um es auf einer anderen Landebahn zu versuchen. Dabei stürzte das Flugzeug auf Ackerland in Berg-Kampenhout. Alle 72 Passagiere, die Crew und ein Landwirt am Boden kamen ums Leben, darunter auch die gesamte 18-köpfige US-Mannschaft und ihre 16 Angehörigen. Die Weltmeisterschaft in Prag wurde abgesagt.

Richards und Owen wollten nach der Weltmeisterschaft ihre Verlobung bekanntgeben.[3]

2011 wurde Richards, wie auch die gesamte damals verunglückte US-Mannschaft, in die nationale Hall of Fame aufgenommen.[4]

Ergebnisse

Einzellauf

Wettbewerb / Jahr 1951 1952 1953
Weltmeisterschaften 5. 5. 6.
US-amerikanische Meisterschaften 3.

Paarlauf

(mit Maribel Owen)

Wettbewerb / Jahr 1958 1959 1960 1961
Olympische Spiele 10.
Weltmeisterschaften 10.
US-amerikanische Meisterschaften 3. 3. 2. 1.

Weblinks

  • Dudley Richards in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
  • Dudley Richards in der Datenbank Find a Grave (englisch)Vorlage:Findagrave/Wartung/Gleiche Kenner im Quelltext und in Wikidata

Einzelnachweise

  1. Archivlink (Memento vom 5. November 2015 im Internet Archive), abgerufen am 10. April 2024.
  2. Archivlink (Memento vom 5. November 2015 im Internet Archive), abgerufen am 10. April 2024.
  3. http://www.boston.com/sports/packages/usfigureskating/stories/122900_shattered_dreams.htm
  4. U.S. Figure Skating Hall of Fame Members. In: worldskatingmuseum.org. World Figure Skating Museum & Hall of Fame, abgerufen am 17. Januar 2016 (englisch). 

1914: Jeanne Chevalier und Norman Scott | 1918: Theresa Weld und Nathaniel Niles | 1920–1927: Theresa Weld und Nathaniel Niles | 1928–1929: Maribel Vinson und Thornton Coolidge | 1930–1932: Beatrix Loughran und Sherwin Badger | 1933: Maribel Vinson und George Hill | 1934: Grace Madden und J. Lester Madden | 1935–1937: Maribel Vinson und George Hill | 1938–1940: Joan Tozzer und Bernard Fox | 1941: Donna Atwood und Eugene Turner | 1942–1944: Doris Schubach und Walter Noffke | 1945–1946: Donna J. Pospisil und Jean-Pierre Brunet | 1947: Yvonne Sherman und Robert Swenning | 1948–1952: Karol Kennedy und Peter Kennedy | 1953–1956: Carole Ormaca und Robin Greiner | 1957–1960: Nancy Ludington und Ronald Ludington | 1961: Maribel Owen und Dudley Richards | 1962: Dorothyann Nelson und Pieter Kollen | 1963–1964: Judianne Fotheringill und Jerry Fotheringill | 1965: Vivian Joseph und Ronald Joseph | 1966–1969: Cynthia Kauffman und Ronald Kauffman | 1970–1972: JoJo Starbuck und Kenneth Shelley | 1973: Melissa Militano und Mark Militano | 1974–1975: Melissa Militano und Johnny Johns | 1976–1980: Tai Babilonia und Randy Gardner | 1981–1984: Caitlin Carruthers und Peter Carruthers | 1985: Jill Watson und Peter Oppegard | 1986: Gillian Wachsman und Todd Waggoner | 1987–1988: Jill Watson und Peter Oppegard | 1989–1990: Kristi Yamaguchi und Rudy Galindo | 1991: Natasha Kuchiki und Todd Sand | 1992–1993: Calla Urbanski und Rocky Marval | 1994–1996: Jenni Meno und Todd Sand | 1997–1998: Kyoko Ina und Jason Dungjen | 1999: Danielle Hartsell und Stephen Hartsell | 2000–2002: Kyoko Ina und John Zimmerman | 2003: Tiffany Scott und Philip Dulebohn | 2004: Rena Inoue und John Baldwin | 2005: Katie Orscher und Garrett Lucash | 2006: Rena Inoue und John Baldwin | 2007: Brooke Castile und Benjamin Okolski | 2008–2009: Keauna McLaughlin und Rockne Brubaker | 2010: Caydee Denney und Jeremy Barrett | 2011: Caitlin Yankowskas und John Coughlin | 2012: Caydee Denney und John Coughlin | 2013–2014: Marissa Castelli und Simon Shnapir | 2015: Alexa Scimeca und Chris Knierim | 2016: Tarah Kayne und Danny O’Shea | 2017: Haven Denney und Brandon Frazier | 2018: Alexa Scimeca Knierim und Chris Knierim | 2019: Ashley Cain und Timothy LeDuc | 2020: Alexa Scimeca Knierim und Chris Knierim | 2021: Alexa Scimeca Knierim und Brandon Frazier | 2022: Ashley Cain-Gribble und Timothy LeDuc | 2023: Alexa Knierim und Brandon Frazier | 2024: Ellie Kam und Daniel O'Shea

Personendaten
NAME Richards, Dudley
ALTERNATIVNAMEN Richards, Dudley Shaw (vollständiger Name); Richards, Dud
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Eiskunstläufer
GEBURTSDATUM 4. Februar 1932
GEBURTSORT Providence, Rhode Island, Vereinigte Staaten
STERBEDATUM 15. Februar 1961
STERBEORT Berg-Kampenhout, Belgien