Eduard Rapp

Eduard Reingoldowitsch Rapp (* 7. März 1951 in Omsk) ist ein ehemaliger sowjetischer Bahnradsportler und zweifacher Weltmeister.

Leben

Eduard Rapp wollte von Kind an Radrennfahrer werden, doch er erkrankte an einer Herzmuskelentzündung. Die Ärzte rieten ihm zum Turnen, weshalb er eine muskulöse Statur bei einer Größe von 1,75 Metern bekam. 1968 debütierte er als Bahnradsportler; wegen des langen Winters in seiner Heimatstadt war ein Straßentraining nur schwer möglich, aber es gab eine Radrennbahn.

Rapp begann als Verfolger, einzeln oder in der Mannschaft, orientierte sich dann aber in Richtung 1-km-Zeitfahren. In dieser Disziplin wurde er 1971 und 1974 Weltmeister, 1973 sowie 1975 Vize-Weltmeister. 1979 konnte er nochmals eine Bronze-WM-Medaille erringen und die sowjetische Meisterschaft in dieser Disziplin gewinnen.[1] Im Zeitfahren wurde er bereits 1974 nationaler Meister.

Zweimal, 1972 und 1976, nahm Rapp an Olympischen Spielen teil. 1972 in München unterlief ihm jedoch ein Missgeschick: Rapp glaubte irrtümlicherweise, einen Fehlstart verursacht zu haben und kehrte zum Start zurück; die Uhr war jedoch weitergelaufen.

Heute lebt der Russlanddeutsche Eduard Rapp in Süddeutschland[2], hat die deutsche Staatsangehörigkeit und fährt als Senior Rennen für die „RSG Eichstetten“.

Weblinks

  • Eduard Rapp in der Datenbank von Radsportseiten.net
  • Eduard Rapp in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
Weltmeister im 1000-m-Zeitfahren

1966 Pierre Trentin | 1967, 1968, 1970 Niels Fredborg | 1969 Gianni Sartori | 1971, 1974 Eduard Rapp | 1973 Janusz Kierzkowski | 1975 Klaus-Jürgen Grünke | 1977, 1978, 1979, 1981 Lothar Thoms | 1982 Fredy Schmidtke | 1983 Sergei Kopylow | 1986 Maic Malchow | 1985, 1989 Jens Glücklich | 1987 Martin Vinnicombe | 1990 Alexander Kiritschenko | 1991 José Moreno | 1993, 1994 Florian Rousseau | 1995, 1996, 1997 Shane Kelly | 1998, 1999, 2000, 2001 Arnaud Tournant | 2002, 2004, 2006, 2007 Chris Hoy | 2003, 2009, 2011, 2012 Stefan Nimke | 2005 Theo Bos | 2008, 2010 Teun Mulder | 2013, 2014, 2015, 2017 François Pervis | 2016 Joachim Eilers | 2018, 2021–2023 Jeffrey Hoogland | 2019 Quentin Lafargue | 2020 Sam Ligtlee

Einzelnachweise

  1. Deutscher Radsport-Verband der DDR (Hrsg.): Der Radsportler. Berlin 1979, S. 3. 
  2. Одинокий ездок (Ян Лех) / Проза.ру. Abgerufen am 3. Dezember 2021. 
Personendaten
NAME Rapp, Eduard
ALTERNATIVNAMEN Rapp, Eduard Reyngoldowitsch
KURZBESCHREIBUNG sowjetischer Bahnradsportler
GEBURTSDATUM 7. März 1951
GEBURTSORT Omsk