Endlich sind wir reich

Film
Titel Endlich sind wir reich
Originaltitel Rich and Strange
Produktionsland Vereinigtes Königreich
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1931
Länge 83 Minuten
Altersfreigabe
Produktions­unternehmen British International Pictures
Stab
Regie Alfred Hitchcock
Drehbuch
  • Alfred Hitchcock,
  • Alma Reville,
  • Val Valentine
Produktion John Maxwell
Musik Adolphe Hallis (als Hal Dolphe)
Kamera
  • John J. Cox,
  • Charles Martin
Schnitt Winifred Cooper
Besetzung
  • Henry Kendall: Fred Hill
  • Joan Barry: Emily Hill
  • Betty Amann: Die „Prinzessin“
  • Percy Marmont: Gordon
  • Elsie Randolph: Die alte Dame

Endlich sind wir reich ist ein britischer Liebesfilm, den Alfred Hitchcock 1931 drehte. Er basiert auf einem Roman von Dale Collins. Während sein Originaltitel Rich and Strange lautet (dt. „Reich und seltsam“), lief er in den USA unter dem Titel East of Shanghai (dt. „Östlich von Schanghai“).

Handlung

Der Angestellte Fred Hill kehrt von einem frustrierenden Arbeitstag heim zu seiner Ehefrau Emily. Aber das tägliche Einerlei aus trautem Heim, Steak und Nieren-Pudding und anspruchsloser Gattin reicht Fred nicht. Unerwartet stellt ihm sein Erbonkel eine größere Summe zur Verfügung, damit sich Fred seinen Wunschtraum vom Reisen in Luxus erfüllen kann. Das Ehepaar schifft sich zu einer Weltreise ein, die die beiden zunächst nach Paris, dann durchs Mittelmeer und den Sueskanal in den Fernen Osten führen soll. Doch schon bei der Querung des Ärmelkanals wird Fred von der Seekrankheit befallen. Unterdessen lernt die alleingelassene Emily an Bord des Luxusliners den weltgewandten Oberst Gordon kennen; die beiden verlieben sich und auch der endlich genesene Fred verfällt den Reizen einer vermeintlich hochadligen Bordschönheit. Als Gordon Emily aufklärt, dass die „Prinzessin“ eine betrügerische Abenteurerin ist, besinnt sich die schon Scheidungswillige mitleidig auf ihre Zuneigung zu ihrem Angetrauten. Gordon gibt Emily hochherzig auf, Fred seine „Prinzessin“ eher gezwungenermaßen – nachdem diese mit tausend Pfund im Zielhafen Singapur das Weite gesucht hat. Dem wieder vereinten Ehepaar bleibt nur das Nötigste, um mit einem billigen Linienschiff die Heimreise anzutreten. Doch das zarte Flämmchen ihrer neu erwachten Liebe droht bei einer Havarie im Chinesischen Meer gemeinsam mit den beiden zu ertrinken. Zum Glück werden die Schiffbrüchigen durch chinesische Plünderer vom sinkenden Schiff gerettet. Froh und zufrieden, schließlich wieder daheim zu sein, will sich Fred nun mit trautem Heim nebst Steak und Nieren-Pudding bescheiden – Emily jedoch, durch ihre Erlebnisse jetzt ambitioniert, besteht auf schleuniger Anhebung ihres Lebensstandards.

Hintergrund

  • Endlich sind wir reich trägt deutliche autobiografische Züge. Die Reise der beiden Protagonisten Fred und Emily und die Prüfungen, die die beiden zu überstehen haben, finden ihre Entsprechung in der Ehe von Alfred und Alma Hitchcock. Inspiriert wurde Hitchcock durch eine Schiffsreise, die er 1931 zusammen mit seiner Frau und ihrer 1928 geborenen Tochter Patricia unternommen hat und durch einen Kurzurlaub in Paris. Alma schrieb ebenfalls am Drehbuch mit. Auffällig ist auch eine gewisse Namensähnlichkeit zwischen Emily und Alma einerseits und zwischen Fred und Alfred andererseits.
  • Hitchcocks damaliger Produzent John Maxwell war von der Idee zu Endlich sind wir reich gar nicht begeistert. Er zwang Hitchcock, zuvor den Film Nummer siebzehn zu drehen, für den er kaum Interesse entwickeln konnte. Endlich sind wir reich war ein finanzieller Misserfolg. Aus heutiger Sicht erscheint der Film vergleichsweise modern. Er ist, gerade im Vergleich mit den vorangegangenen Werken Hitchcocks, relativ dialogarm. Überdies ist er stark von Hitchcocks Humor und Witz geprägt, der in vielen seiner späteren Filme anzutreffen ist und auf der einen Seite augenzwinkernd menschliche Schwächen bloßlegen, auf der anderen Seite auch makaber und morbide sein kann. Auffallend ist auch Hitchcocks kreativer und experimenteller Umgang mit der Kamera, der typisch für seine frühen Filme ist.
  • Der Titel Rich and Strange ist ein Zitat aus William Shakespeares Der Sturm.
  • Die Außenaufnahmen fanden in Marseille, Port Said, Colombo und Sues statt.
  • Der Film wurde im deutschen Fernsehen erstmals am 27. April 1979 um 20.15 Uhr von der ARD gezeigt.[2][3]

Kritik

Das Lexikon des internationalen Films findet den Film „amüsant-bissig“.[2]

Weblinks

  • Endlich sind wir reich bei IMDb

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Endlich sind wir reich. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, November 2006 (PDF; Prüf­nummer: 108 237 V/DVD/UMD).
  2. a b Endlich sind wir reich. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 24. April 2021. 
  3. Spiegel.de.
1920er

Irrgarten der Leidenschaft (1925) Der Bergadler (1926) Der Mieter (1927) Abwärts (1927) Leichtlebig (1927)Der Weltmeister (1927) Die Frau des Farmers (1928) Champagne (1928) Der Mann von der Insel Man (1929) Erpressung (1929)

1930er

Juno and the Paycock (1930) Elstree Calling (1930)Mord – Sir John greift ein! (1930) Mary (1930) Bis aufs Messer (1931) Nummer siebzehn (1931) Endlich sind wir reich (1931) Waltzes from Vienna (1933) • Der Mann, der zuviel wusste (1934) Die 39 Stufen (1935) Geheimagent (1936) Sabotage (1936) Jung und unschuldig (1937) Eine Dame verschwindet (1938) Riff-Piraten (1939)

1940er

Rebecca (1940) Der Auslandskorrespondent (1940) Mr. und Mrs. Smith (1941) Verdacht (1941) Saboteure (1942) Im Schatten des Zweifels (1943) Gute Reise (1944) Landung auf Madagaskar (1944) Das Rettungsboot (1944) Ich kämpfe um dich (1945) Berüchtigt (1946)Der Fall Paradin (1947) Cocktail für eine Leiche (1948) Sklavin des Herzens (1949)

1950er

Die rote Lola (1950) Der Fremde im Zug (1951) Ich beichte (1953) Bei Anruf Mord (1954) Das Fenster zum Hof (1954) Über den Dächern von Nizza (1955) Immer Ärger mit Harry (1955) Der Mann, der zuviel wusste (1956) Der falsche Mann (1956) Vertigo – Aus dem Reich der Toten (1958) Der unsichtbare Dritte (1959)

1960er

Psycho (1960) Die Vögel (1963) Marnie (1964) Der zerrissene Vorhang (1966) Topas (1969)

1970er

Frenzy (1972) Familiengrab (1976)

Normdaten (Werk): LCCN: no2015136326 | VIAF: 222427698