Ferdinand von Wimmer

Ferdinand Freiherr von Wimmer (* 18. Dezember 1860 in Persenbeug; † 3. November 1919 in Achenkirch) war k.u.k. Finanzminister in der Zeit des Ersten Weltkriegs, von Oktober 1917 bis November 1918.

Leben

Ferdinand Wimmer wurde am 18. Dezember 1860 in Persenbeug (Niederösterreich) geboren[1]. Nach seinem Doktorat der Rechtswissenschaften 1888, machte er ein Praktikum beim Gericht und fand ein Jahr später eine Anstellung in der Finanzprokatur. Am 4. Juli 1891 wurde Wimmer in das k.u.k. Finanzministerium übernommen, in welchem er sich bis zum Ministerialrat hocharbeitete[1]. 1906 scheint er in Protokollen als Regierungskommissär auf, vier Jahre später wird er Sektionschef.

Bei den Verhandlungen um die Verlängerung des Bankprivilegs hatte er schon eine höhere Stellung inne. Nach deren erfolgreichem Abschluss wurde er von Kaiser Franz Joseph in den Ritterstand erhoben. Am 27. Oktober 1917 wurde er schließlich der Finanzminister der österreich-ungarischen Monarchie und im Zuge dessen von Karl I. mit dem Freiherrnstand ausgezeichnet.[1]

Ferdinand von Wimmer heiratete am 14. August 1884, Emma Huber und mit dieser drei Kinder, einen Sohn (Lothar Wimmer) und zwei Töchter.[1]

Über die erlassenen Kriegsanleihen unter Wimmer schreibt dessen damaliger Sekretär Friedrich von Kleinwaechter: "So blieb nichts anderes übrig, als weitere Schulden zu machen in der Form der Kriegsanleihen. Dass eine solche Finanzwirtschaft schließlich in Inflation mündet, wussten wir. Aber wenn man nicht auf Gnade oder Ungnade die Waffen strecken wollte, gab´s keinen anderen Weg.[1]"

Wimmer blieb bis zwei Wochen vor Ausrufung der Republik Deutschösterreich als Finanzminister tätig[2].

Am 6. März 1919 wurde er Vizegouverneur der Österreichisch-Ungarischen Bank[2].

Nur etwa sechs Monate nach seiner Einsetzung als Vizegouverneurs verstarb Ferdinand Freiherrn von Wimmer am 3. November 1919 in Achenkirchen in Tirol, wo er sich eigentlich vom harten Arbeitsleben erholen wollte[2].

Einzelnachweise

  1. a b c d e Wolfgang Fritz: v. Wimmer - Österreichs Finanzminister - 24. Teil: Ein distinguierter Beamter - Wiener Zeitung Online. In: Archiv. (tagblatt-wienerzeitung.at [abgerufen am 4. Mai 2017]). 
  2. a b c Wolfgang Fritz: v. Wimmer - Österreichs Finanzminister - 24. Teil: Ein distinguierter Beamter - Wiener Zeitung Online. In: Archiv. (tagblatt-wienerzeitung.at [abgerufen am 4. Mai 2017]). 
Ministerium Seidler (1917–1918)

Ernst Seidler von Feuchtenegg

Karl von Banhans | Ludwig Cwiklinski | Karl Czapp von Birkenstetten | Moritz Ertl | Anton Höfer | Emil Homann | Ivan Horbaczewski | Viktor Mataja | Ludwig Paul | Hugo von Schauer | Ernst Emanuel von Silva-Tarouca | Friedrich von Toggenburg | Julius von Twardowski-Skrzypna | Friedrich von Wieser | Ferdinand von Wimmer | Ivan von Žolger

Ministerium Hussarek (Juli bis Oktober 1918)

Ministerpräsident: Hussarek

Minister: Banhans (Eisenbahnen) | Czapp (Landesverteidigung) | Galecki (Galizien) | Gayer (Inneres) | Homann (Öff. Arbeiten) | Horbaczewski (o.Port., ab 8/1918 Volksgesundheit) | Madeyski-Poray (Kultus u. Unterricht) | Mataja (Soziale Fürsorge) | Schauer (Justiz) | Silva-Tarouca (Ackerbau) | Wieser (Handel) | Wimmer (Finanzen) | Žolger (Slowenen)

Sowie: Paul (Volksernährung)

Normdaten (Person): GND: 1225370043 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 313557857 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Wimmer, Ferdinand von
ALTERNATIVNAMEN Wimmer, Ferdinand Freiherr von (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG österreichisch-ungarischer Finanzminister
GEBURTSDATUM 18. Dezember 1860
GEBURTSORT Persenbeug
STERBEDATUM 3. November 1919
STERBEORT Achenkirchen