Francisco López de Zúñiga y Meneses

Francisco López de Zúñiga y Meneses, 2. Marqués von Baides (* 27. August 1599 in Pedrosa, Asturien, Spanien; † 19. September 1655 auf See vor Cádiz, Spanien) war ein spanischer Offizier, der als Gouverneur von Chile amtierte.

Leben

Herkunft und Karriere in Europa

Francisco López de Zúñiga wurde als Sohn einer Adelsfamilie geboren. Seinem Vater war 1622 von König Philipp IV. der Titel eines Marqués von Baides verliehen worden.

Mit 17 Jahren trat er in die Armee ein. Nach mehr als fünfzehn Jahren in Diensten der Krone in den Kriegen in Flandern und Deutschland ging López 1632 an den spanischen Königshof und verließ den aktiven Militärdienst im Range eines Hauptmannes der Kavallerie. Am 13. Juni 1626 wurde er in den Orden von Santiago aufgenommen.

Karriere in der Neuen Welt

Für seine Verdienste wurde er zum Gouverneur von Santa Cruz de la Sierra im heutigen Peru ernannt. Er übernahm dieses Amt formell am 15. Mai 1635. 1636 heiratete er Maria de Salazar, die Tochter des Oidors von Charcas, die eine Mitgift von fünfzigtausend Pesos in die Ehe brachte. Aus der Ehe ging der Sohn Francisco, 4. Marqués von Baides, hervor.

Im selben Jahr 1636 starben sowohl sein Vater als auch sein älterer Bruder. López wollte nach Europa zurückkehren (bevor er sein Amt im Hochland von Peru faktisch angetreten hatte). Im Oktober 1638 erreichte ihn aber die Ernennung zum Gouverneur von Chile. Also reiste er nach Lima und machte sich mit 326 Mann auf den Weg nach Süden.

Amtszeit als Gouverneur in Chile

Am 20. März 1639 segelte er von Callao an der peruanischen Küste aus und erreichte Anfang Mai 1639 Concepción. Die herbstliche Regenzeit hatte die militärischen Operationen gegen die Indianer zum Halten gebracht und López sandte einen Teil seiner Truppen zur Verstärkung der spanischen Einheiten. Im September hatte das Frühjahr die Wege wieder passierbar gemacht und López erreichte mit seinen Truppen Santiago und nahm dort die Amtsgeschäfte auf.

Die großen Herausforderungen seiner Amtszeit lagen einmal im fortgesetzten Krieg gegen die Ureinwohner, zum anderen in der schweren Armut des Landes, die nicht zuletzt durch die hohen Abgabeforderungen der spanischen Krone (die sich ihrerseits in schweren Finanznöten befand) verursacht war. López setzte sich für eine Minderung der Abgaben ein, hatte aber nur teilweise Erfolg.

Erfolg war ihm bei Friedensbemühungen mit den Indianern beschieden. Zum Jahreswechsel 1640 / 1641 erreichte er den Frieden von Quillín. Der jesuitische Missionar Luis de Valdivia spielte dabei eine tragende Rolle, gegenüber den indianischen Ureinwohnern nicht rein kämpfend, sondern missionierend entgegenzutreten.

Im April 1642 erhielt er die Erlaubnis, nach Europa zurückzukehren. Er beendete seine Amtszeit im Mai 1646 in Concepción, um seinen Nachfolger Martín de Mujica y Buitrón zu empfangen, der dort am 8. Mai 1646 an Land ging.

Rückkehr nach Europa und Tod

Gemeinsam mit seiner Familie segelte er mit der spanischen Flotte am 18. Oktober 1654 von Callao aus Richtung Europa. Am 27. April 1655 verließ die Flotte Cartagenas mit Ziel Havanna. Von dort reisten sie am 24. Juli ab und gelangten am 19. September in die Gewässer bei Cádiz. Dort wurden sie von englischen Schiffen angegriffen, deren Kanonen das Flaggschiff der Flotte, auf dem López sich befand in Brand setzten. López erlag seinen Verletzungen, auch seine Frau starb in dem Gefecht. Die Söhne gerieten in englische Gefangenschaft.

Sein Sohn José trat nach seiner Rückkehr in den Jesuitenorden ein, kehrte später als Missionar nach Chile zurück und starb in Concepción.

Literatur

  • José Toribio Medina: Diccionario Biográfico Colonial de Chile. Imprenta Elziviriana, Santiago, Chile 1906, S. 476–479 (spanisch, memoriachilena.cl [PDF; abgerufen am 15. Juni 2010]). 
  • Diego Barros Arana: Historia General de Chile. Band 4. Editorial Universitaria, Santiago de Chile 2001, S. 257–300 (spanisch, memoriachilena.cl [abgerufen am 10. Juli 2010] Erstausgabe: 1886). 

Regentschaft von Karl V.: Diego de Almagro | Pedro de Valdivia | Francisco de Villagra | Rodrigo de Quiroga | (Francisco de Aguirre)

Regentschaft von Philipp II.: García Hurtado de Mendoza | Rodrigo de Quiroga | Francisco de Villagra | Pedro de Villagra | Melchor Bravo de Saravia | Rodrigo de Quiroga | Martín Ruiz de Gamboa | Diego García de Cáceres | Alonso de Sotomayor| Pedro de Viscarra | Martín García Óñez de Loyola

Regentschaft von Philipp III.: Pedro de Viscarra | Francisco de Quiñones | Alonso García | Alonso de Ribera | Luis Merlo de la Fuente | Juan de la Jaraquemada | Fernando Talaverano | Lope de Ulloa | Cristóbal de la Cerda

Regentschaft von Philipp IV.: Pedro Osores de Ulloa | Francisco de Álava | Luis Fernández de Córdoba | Francisco Laso de la Vega | Francisco López de Zúñiga | Martín de Mujica | Alonso Figueroa | Antonio de Acuña | Francisco de la Fuente | Pedro Porter Casanate | Diego González Montero | Ángel de Peredo | Francisco de Meneses

Regentschaft von Karl II.: Miguel Gómez de Silva | Diego Dávila Coello | Diego González Montero | Juan Henríquez de Villalobos | José de Garro | Tomás Marín González de Poveda

Regentschaft von Philipp V.: Francisco Ibáñez de Peralta | Juan Andrés de Ustariz de Vertizberea | José de Santiago Concha | Gabriel Cano de Aponte | Francisco de Sánchez de la Barreda | Manuel de Salamanca | José Antonio Manso de Velasco | Francisco José de Ovando

Regentschaft von Ferdinand VI.: Domingo Ortiz de Rozas | Manuel d’Amat i de Junyent

Regentschaft von Karl III.: Félix de Berroeta | Antonio de Guill y Gonzaga | Juan de Balmaceda | Francisco Javier de Morales | Agustín de Jáuregui | Tomás Álvarez de Acevedo | Ambrosio de Benavides

Regentschaft von Karl IV.: Ambrosio O’Higgins | José de Rezabal y Ugarte | Gabriel de Avilés | Joaquín del Pino Sánchez de Rojas | José de Santiago Concha Jiménez Lobatón | Francisco Tadeo Díez de Medina | Luis Muñoz de Guzmán

Regentschaft von Ferdinand VII.: Juan Rodríguez Ballesteros | Francisco Antonio García Carrasco | Mateo de Toro Zambrano y Ureta | Mariano Osorio | Casimiro Marcó del Pont

Normdaten (Person): VIAF: 87250208 | Wikipedia-Personensuche | Kein GND-Personendatensatz. Letzte Überprüfung: 19. September 2020.
Personendaten
NAME López de Zúñiga y Meneses, Francisco
ALTERNATIVNAMEN 2. Marqués von Baides
KURZBESCHREIBUNG spanischer Soldat und Gouverneur von Chile
GEBURTSDATUM 27. August 1599
GEBURTSORT Pedrosa, Asturien, Spanien
STERBEDATUM 19. September 1655
STERBEORT bei Cádiz, Spanien