Franz Arnold Linck

Franz Arnold Linck, ab 1809 Ritter von Linck, öfter auch Link, (auch Arnold von Link[1]; * 4. Januar 1769 in Mannheim, Kurpfalz; † 18. Januar 1838 in Augsburg), war der Sohn des namhaften Pfälzer Hofbildhauers Franz Conrad Linck (1730–1793) und ein hoher bayerischer Verwaltungsbeamter auf diversen Stellen; u. a. als Regierungspräsident des Regenkreises (heute Oberpfalz) und des Oberdonaukreises (heute Bayerisch Schwaben).

Leben

Franz Arnold Linck war einer der drei Söhne des aus Speyer stammenden, pfälzischen Hofbildhauers Franz Conrad Linck und dessen Ehefrau Eva Katharina geb. Weber (1747–1812) aus Hockenheim.

Zunächst besuchte er die Schule in Mannheim und ging dann zum Studium an das königliche Kolleg,[2] nach Straßburg. Hier war der spätere Mainzer Bischof Joseph Ludwig Colmar sein Präfekt und Lehrer, dem er zeitlebens verbunden blieb. An der Universität Heidelberg vollendete er seine Studien in Rechts- und Kameralwissenschaften.[3]

1792 berief ihn Kurfürst Karl Theodor als Hofkammerrat in den kurpfälzischen Staatsdienst, schon bald darauf verwandte man Linck in der pfälzischen Hofforstkammer, 1798 stieg er zum Mitglied des obersten Landeskollegiums auf und wurde Oberlandesregierungsrat, wo ihm die Abteilungen Landeskultur und Polizei übertragen waren. 1799 reiste er mit der kurpfälzischen Deputation nach München, die dem neuen Kurfürsten Max IV. Joseph die Huldigungsakte des Landesteils zu überbringen hatte. Während die linksrheinische Kurpfalz schon 1797 durch den Frieden von Campo Formio an Frankreich gefallen war, verlor der Bayerische Kurfürst 1800 auch die rechts des Rheins liegenden kurpfälzischen Restgebiete um Mannheim und Heidelberg, wo Franz Arnold Linck bis zuletzt als Regierungsmitglied wirkte.

Nach einer kurzen Episode im dort nachfolgenden Badischen Staatsdienst berief ihn der bayerische Herrscher 1804 als Landesdirektionsrat nach Würzburg, wo gerade das Territorium des bisherigen Fürstbistums Bayern einverleibt worden war. 1805 versetzte man Linck in gleicher Eigenschaft nach Bamberg, 1806 kam er auf Antrag des Staatsministers Wilhelm von Hompesch (1761–1809)[4] nach München und wurde mit der Organisation des bayerischen Forstwesens beauftragt. Dann wechselte er ins Finanzministerium und übernahm das Forstreferat. Am 10. Dezember 1809 ernannte ihn der nunmehrige König Maximilian I. Joseph zum Ritter des Verdienstordens der Bayerischen Krone und erhob ihn damit in den persönlichen Adelsstand. Ab diesem Zeitpunkt hieß er Franz Arnold von Linck bzw. Franz Arnold Ritter von Linck.[5]

1817 übernahm Franz Arnold von Linck die Stelle des Vize-Regierungspräsidenten des ein Jahr zuvor wieder an Bayern gefallenen Rheinkreises, 1820 berief man ihn im gleichen Amt in den Oberdonaukreis nach Augsburg. Mit Datum vom 8. Januar 1824 wurde der Personenadel Lincks in Erbadel umgewandelt.[6]

Ab 28. Januar 1829 wirkte Franz Arnold von Linck als Generalkommissar und Regierungspräsident des Regenkreises zu Regensburg, der heutigen Oberpfalz.[7] Hier gründete er 1830 den „Historischen Verein für die Oberpfalz und Regensburg[8]

Von dort wechselte er 1831[9] wieder in den Oberdonaukreis, das heutige Bayerisch-Schwaben, wo er von 1832 bis zu seinem plötzlichen Tode 1838, ebenfalls als Regierungspräsident fungierte.[10] Franz Arnold von Linck hielt 1834 die Festrede bei der Einweihung des „Wittelsbacher Nationaldenkmals“ auf Burg Wittelsbach.[11] Bei seinem Tode bekleidete er auch das Amt des 1. Vorsitzenden im „Historischen Verein von Schwaben und Neuburg“.[12]

Franz Arnold von Lincks Sohn Anton Arnold von Linck (1799–1858)[13] wirkte als ordentlicher Professor des Staatsrechtes in Würzburg, München und Erlangen.

Der Schwager von Franz Arnold Linck (Mann seiner Schwester) war Valentin Möhl, 1820–1832 Bürgermeister der Stadt Mannheim.

Charakterisierung

Der Nachruf im Neuen Nekrolog der Deutschen von 1838 charakterisiert Franz Arnold Lincks Tätigkeit folgendermaßen:

In der politischen Gesinnung Lincks spiegelte sich jene innere Harmonie und Durchdringung der noch unentzweiten Elemente und Kräfte des Staates, welche die Zeit vor der Revolution charakterisieren, der er seine erste publizistische Bildung verdankte. Dieselbe ruhte auf religiösem Grund und darum vor allem auf der Überzeugung, daß, welchen Wert man auch geschriebenen Verfassungen beizulegen habe, Gottesfurcht, Treue und Vertrauen auf Seite des Volkes, gewissenhafter, auf derselben Grundlage ruhender Pflichteifer auf Seite der Regierung und ihrer Organe, die allerwege allein verlässigen Bürgen des gemeinen Wohles bleiben.

Neuer Nekrolog der Deutschen, 16. Jahrgang, 1838, 1. Teil, Seite 98

Ehrungen

Literatur

  • Todesanzeige in der Augsburger Allgemeinen Zeitung; Scan der Todesanzeige
  • Friedrich August Schmidt: Neuer Nekrolog der Deutschen. 16. Jahrgang, 1838, 1. Teil, Weimar 1840 Komplettscan des Nachrufs auf Franz Arnold Linck.
  • Maximilian Gritzner: Standes-Erhebungen und Gnaden-Acte deutscher Landesfürsten während der letzten drei Jahrhunderte, Band 1, 1880; Eintrag über Franz Arnold Linck, mit Wappenbeschreibung
  • Franz Xaver Portenlänger: Link, Franz Konrad. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 14, Duncker & Humblot, Berlin 1985, ISBN 3-428-00195-8, S. 627–629 (Digitalisat). (Artikel zum Vater Franz Conrad Linck, mit Angaben über den Sohn)
  • Walter Schärl: Die Zusammensetzung der bayerischen Beamtenschaft von 1806 bis 1918. Lassleben, Kallmünz 1955
  • Justina Bayer: Franz Arnold Ritter von Linkh. Forstspezialist und treuer Patriot, in: Marita Krauss/Rainer Jedlitschka (Hrsg.): Verwaltungselite und Region. Die Regierungspräsidenten von Schwaben 1817 bis 2017, München 2017, S. 49–57.

Weblinks

  • Webseite zu Franz Arnold Linck

Einzelnachweise

  1. Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Bayern 1835, S. 21.
  2. Zum königlichen Kolleg in Straßburg
  3. Matrikelauszug Universität Heidelberg
  4. Zu Minister Wilhelm von Hompesch
  5. Zur Verleihung des Ordens der Bayerischen Krone
  6. Zur Verleihung des Erbadels
  7. Amtsantritt als Regierungspräsident der Oberpfalz
  8. Zur Gründung des Historischen Vereins der Oberpfalz
  9. Originals vom 6. März 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ropf.bayern.de
  10. Todesmeldung im Bayerischen Volksfreund, 1838
  11. Komplettscan der Festrede zur Einweihung des Wittelsbacher Nationaldenkmals, 1834
  12. Zur Tätigkeit als 1. Vorsitzender des Historischen Vereins von Schwaben
  13. Zu Professor Anton Arnold von Linck
Generalkommissäre des Regenkreises (bis 1837), Regierungspräsidenten der Oberpfalz

Max von Lodron | Konrad Heinrich von Dörnberg | Franz Arnold Linck | Eduard von Schenk | Friedrich von Zu Rhein | Karl von Schrenck | Georg Karl von Welden | Friedrich von Zu Rhein | Karl Joseph von Künsberg-Langenstadt | Max von Gutschneider | Max von Pracher | Friedrich von Ziegler | Hartmann Fugger von Kirchberg | Karl Theodor von Lutz | Friedrich von Brettreich | Anton Freiherr von Aretin | Wolfgang Pöll | Hubert Freiherr von Gumppenberg-Peuerbach | Theodor von Winterstein | Ludwig von Rücker | Julius Hahn | Heinrich Wirschinger | Franz Schwede | Wilhelm von Holzschuher | Friedrich Wimmer | Hermann Edler von Gäßler (kommissarisch) | Gerhard Bommel | Ernst Falkner | Franz Wein | Josef Ulrich | Georg Zizler | Ernst Emmerig | Karl Krampol | Alfons Metzger | Wilhelm Weidinger | Wolfgang Kunert | Brigitta Brunner | Axel Bartelt | Walter Jonas

Generalkommissäre des Oberdonaukreises (bis 1837), Regierungspräsidenten von Schwaben

Karl Ernst von Gravenreuth | Karl Joseph von Drechsel | Ludwig Fürst zu Oettingen-Wallerstein | Franz Arnold Linck | Carl Albert Leopold von Stengel | Anton von Fischer | Georg Karl von Welden | Ernst von Lerchenfeld | Theodor von Zwehl | Winfried Hörmann von Hörbach | Wilhelm von Pechmann | Joseph von Kopp | Wilhelm von Lermann | Paul von Praun | Heinrich von Spreti | Otto Dorn (kommissarisch) | Karl Wahl | Konrad Kreißelmeyer | Hans Martini | Michael Fellner | Frank Sieder | Rudolf Dörr | Ludwig Schmid | Karl Michael Scheufele | Erwin Lohner | Barbara Schretter

Siehe auch: Oberdonaukreis, Schwaben (Bayern) und Regierung von Schwaben
Normdaten (Person): GND: 137863144 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 86036261 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Linck, Franz Arnold
ALTERNATIVNAMEN Link, Franz Arnold; Linck, Franz Arnold Ritter von; Franz Arnold von; Link, Franz Arnold von; Link, Arnold von
KURZBESCHREIBUNG bayerischer Beamter, Regierungspräsident der Oberpfalz und von Schwaben
GEBURTSDATUM 4. Januar 1769
GEBURTSORT Mannheim
STERBEDATUM 18. Januar 1838
STERBEORT Augsburg