Franz Hummel

Franz Hummel (* 2. Januar 1939 in Altmannstein; † 20. August 2022 in Regensburg) war ein deutscher Komponist und Pianist.

Leben und Werk

Franz Hummel war der Sohn der Bilder-/Kinderbuchautorin und -illustratorin Lore Hummel. Nach der Trennung seiner Eltern wuchs er bei seiner Mutter und Großmutter in Altmannstein auf, wo er den ersten Instrumentalunterricht von einem Dorfschullehrer erhielt und bereits im Alter von sieben Jahren am Klavier auftrat.[1] Hummel wurde schon in Kinderjahren entdeckt und unterstützt von Richard Strauss, Eugen Papst und Hans Knappertsbusch. Er studierte Klavier – unter anderem bei Elly Ney[1] – und Komposition in Salzburg und an der Musikhochschule München.[2]

Zunächst wurde Hummel als Pianist bekannt, im Jahr 1953 unternahm er eine erste Deutschlandtournee.[1] Er gab Konzerte in ganz Europa und spielte über 60 Schallplatten mit klassisch-romantischen Repertoire und viel zeitgenössischer Musik ein.

Ab Anfang der 1970er Jahre widmete sich Hummel fast ausschließlich dem Komponieren. Er schuf Instrumental- und Bühnenwerke und schrieb auch Musik für Filme. 2018 komponierte Hummel zum 150-jährigen Jubiläum der Technischen Universität München die TUM-Orchesterhymne und die TUM-Jubiläumssinfonie, beide uraufgeführt durch das Sinfonische Ensemble München unter Leitung von Felix Mayer.

Anlässlich des 250. Geburtsjahres Ludwig van Beethovens im Jahr 2020 arrangierte Hummel dessen zweites Klavierkonzert als Violinkonzert.

Kompositionen

Instrumentalmusik

  • Sinfonie für Violine und Orchester (1994)
  • Sinfonie Hativka (1998)
  • Sinfonie Fukushima (2011)
  • Konzert für Klavier und Orchester (1994)
  • Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 „Krieg und Frieden“ (2016) UA mit Elena Denisova
  • Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 „Archaeopteryx“ (1987)
  • Konzert für Violine und Orchester Nr. 2 „Poème in memoriam Max Reger“ (2016)
  • Kammermusik
  • Klaviermusik

Bühnenwerke

  • König Übü. Oper in 11 Szenen. Libretto: Roland Lillie nach (Ubu roi von Alfred Jarry). UA 11. März 1984 Salzburg
  • Blaubart. Kammeroper. Libretto: Susan Oswell. UA 13. Oktober 1984 Frankfurt am Main
  • Luzifer. Oper. Libretto: Christian Martin Fuchs. UA 1987 Ulm
  • Gorbatschow. Kammeropern-Farce. Libretto: Thomas Körner. UA 6. Juni 1994 Bonn (Bundeskunsthalle)
  • Die Intendanten. Kammeroper. UA Bonn
  • An der schönen blauen Donau. Kammeroper. Libretto: Elisabeth Gutjahr. UA 1994(?) Klagenfurt
  • Gesualdo. Oper in 2 Akten. Libretto: Elisabeth Gutjahr. UA 14. Januar 1996 Kaiserslautern
  • Beuys. Oper. Libretto: Elisabeth Gutjahr. UA 1998 Wien (Festwochen; Koproduktion mit Düsseldorf)
  • Ludwig II. – Sehnsucht nach dem Paradies. Musical über den bayerischen Märchenkönig. Libretto: Stephan Barbarino. UA 7. April 2000 Füssen (Musicaltheater)
  • Styx. Szenisches Adagio (Oper) 4 Spielszenen (über Georg Friedrich Händel und den Orpheus-Mythos). Libretto: Elisabeth Gutjahr. UA 23. Februar 2001 Karlsruhe (Badisches Staatstheater / Händel-Festspiele)
  • Der Herr des Rings. Ein romantisches Musical-Drama (über Richard Wagner). Libretto: Susan Oswell. 2006
  • Erbsünde. Volks-Musical. 2006
  • Der Richter und sein Henker. Oper in einem Vorspiel und 12 Szenen. Libretto: Sandra Hummel (nach dem gleichnamigen Roman von Friedrich Dürrenmatt). UA 8. November 2008 Erfurt
  • Joseph Fouché. Schauspieloper. Libretto: Sandra Hummel. UA 9. Januar 2009 Linz (Posthof; im Rahmen von Linz 2009 – Kulturhauptstadt Europas)
  • Oper über Richard Wagner (2009)
  • Zarathustra. Oper in 12 Szenen. Libretto: Sandra Hummel. UA 24. April 2010 Regensburg (Stadttheater am Bismarckplatz)
  • „Häuptling Abendwind“. Salon-Operette in 1 Akt. Libretto: Sandra Hummel nach Johann Nestroy. UA 10. November 2010 Wels (Stadttheater)
  • Hexen 1×1. Kinderoper. Libretto: Ursula Galli. UA 19. März 2011 Augsburg (Staatliches Textil- und Industriemuseum)
  • Oper über Anton Bruckner

Auszeichnungen und Preise

Schüler (Auswahl)

Literatur

  • Theresa Kalin, Franzpeter Messmer (Hrsg.): Franz Hummel (= Komponisten in Bayern. Bd. 57). Hans Schneider, Tutzing 2014, ISBN 978-3-86296-082-8.

Weblinks

  • Werke von und über Franz Hummel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Franz Hummel bei Discogs
  • Franz Hummel bei IMDb
  • Franz Hummel im Bayerischen Musiker-Lexikon Online (BMLO)
  • Franz Hummel bei Klassika zuletzt abgerufen am 14. Mai 2021
  • Franz Hummel im Gespräch mit Wolfgang Binder zuletzt abgerufen am 14. Mai 2021
  • YouTube: Der Komponist Franz Hummel im Gespräch mit nmz-Herausgeber Theo Geißler

Einzelnachweise

  1. a b c Franz Hummel 80. Geburtstag - Klassik Heute. Abgerufen am 23. August 2022. 
  2. Hummel, Franz. In: Axel Schniederjürgen (Hrsg.), Kürschners Musiker-Handbuch (2006) 5. Ausgabe. K. G. Saur, Berlin/New York 2010. S. 201.
  3. Füssener Kultur- und Kunstpreis geht an Musical-Macher. In: all-in.de. 28. März 2001, abgerufen am 14. November 2023. 
Normdaten (Person): GND: 119264331 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n78065242 | VIAF: 49423043 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Hummel, Franz
ALTERNATIVNAMEN Pokorny (Pseudonym); Anatol Miljutin (Pseudonym)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist und Pianist
GEBURTSDATUM 2. Januar 1939
GEBURTSORT Altmannstein, Deutschland
STERBEDATUM 20. August 2022
STERBEORT Regensburg