Franz Patat

Franz Xaver Maria Theresia Patat (* 15. Mai 1906 in Wien; † 11. Dezember 1982 in Wolfratshausen) war ein österreichisch-deutscher Chemiker.

Leben

Nach dem Studium in Wien und Göttingen wurde er 1930 in Wien promoviert. Von 1930 bis 1934 war er Assistent am I. Chemischen Laboratorium der Universität Wien, von 1934 bis 1936 Assistent am Physikalisch-Chemischen Institut der Universität Göttingen. Seine wissenschaftliche Ausbildung schloss er 1936 mit der Habilitation in Göttingen im Bereich Physikalische Chemie ab. Im Werk Höchst der I.G. Farben arbeitete er in der Verfahrenstechnik zur Entwicklung der Kunststoffproduktion. Nach einer Professur für Chemie in Innsbruck ab 1945 war er bei Hoffmann-La Roche in Basel Leiter der Forschung. 1952 folgte die Berufung auf eine Professur für Technische Chemie an der TH Hannover. Von 1956 bis zu seiner Emeritierung 1970 wirkte er als Leiter des Institutes für Technische Chemie an der heutigen TU München. Zentrales Thema seines wissenschaftlichen Wirkens war die Polymerforschung.

In den Jahren 1962 bis 1964 war er auch Rektor der damaligen TH München. Von 1958 bis 1966 war er Mitglied im Wirtschafts- und Sozialausschuss der EWG. Als Rektor designatus in Hannover und Gründungsrektor der Universität Regensburg gab er zudem der Entwicklung zweier weiterer deutscher Hochschulen wesentliche Impulse.

Ehrungen

  • Ehrendoktor der Universität Innsbruck
  • Ordentliches Mitglied der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft (1953–1955), danach korrespondierendes Mitglied[1]
  • Ehrenmitglied der Société de Chimie Industrielle
  • Ehrenmitglied der Dechema
  • Träger der Wilhelm-Exner-Medaille
  • Namensnennung des Franz-Patat-Zentrums für Polymerforschung in Wolfsburg

Literatur

  • TH Hannover (Hg.): Catalogus Professorum. Der Lehrkörper der Technischen Hochschule Hannover 1831–1956, Hannover: TH Hannover 1956, S. 35.

Weblinks

  • Literatur von und über Franz Patat im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Webseite des Franz-Patat-Zentrums in Wolfsburg
  • W. Kern und R. Kerber: Franz Patat zum 70. Geburtstag. Colloid & Polymer Science, Volume 255, Number 6, 605, doi:10.1007/BF01549750

Einzelnachweise

  1. Die BWG gedenkt ihrer verstorbenen Mitglieder. In: bwg-nds.de. Braunschweigische Wissenschaftliche Gesellschaft, abgerufen am 5. April 2023. 
Direktoren, Rektoren und Präsidenten der Technischen Hochschule/Universität München

Direktoren (1868–1903): Karl Maximilian von Bauernfeind | Wilhelm von Beetz | August von Kluckhohn | Karl Maximilian von Bauernfeind | Karl Haushofer | Egbert von Hoyer. Rektoren (1903–1976): Walther von Dyck | Friedrich von Thiersch | Moritz Schröter | Siegmund Günther | Heinrich von Schmidt | Karl Lintner | Karl Heinrich Hager | Walther von Dyck | Jonathan Zenneck | Kaspar Dantscher | Johann Ossanna | Richard Schachner | Anton Schwaiger | Albert Wolfgang Schmidt | Lutz Pistor | Hans Döllgast | Georg Faber | Robert Vorhoelzer | Ludwig Föppl | Hans Piloty | August Rucker | Robert Sauer | Ernst Schmidt | Max Kneissl | Gustav Aufhammer | Franz Patat | Heinrich Netz | Gerd Albers | Horst von Engerth | Heinz Schmidtke | Ulrich Grigull. Präsidenten (seit 1976): Ulrich Grigull | Wolfgang Wild | Herbert Kupfer | Otto Meitinger | Wolfgang A. Herrmann | Thomas Hofmann

Normdaten (Person): GND: 105436712 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n85259808 | VIAF: 210516321 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Patat, Franz
ALTERNATIVNAMEN Patat, Franz Xaver Maria Theresia
KURZBESCHREIBUNG österreichisch-deutscher Chemiker
GEBURTSDATUM 15. Mai 1906
GEBURTSORT Wien
STERBEDATUM 11. Dezember 1982
STERBEORT Wolfratshausen