Franz Reitz

Franz Reitz (* 28. Januar 1929 in Wiesbaden; † 10. Juni 2011 ebenda) war ein deutscher Radrennfahrer.

Sportliche Laufbahn

Reitz begann mit dem Rad, mit dem er auch für seine Bäckerei die Waren ausfuhr sein erstes Radrennen in seinem Wohnort Frauenstein. Man wollte ihn überreden, dem örtlichen Kunstradfahrerverein beizutreten, aber er entschied sich für den Rennsport. Reitz fuhr in kürzester Zeit von C-Klassenfahrer in die deutsche Nationalmannschaft, die B-Klasse übersprang er komplett. Er startete für den Radsportverein 07 Stephan Wiesbaden, später für den RV Sturmvogel Wiesbaden.[1] 1950 startete er bei den Cyclocross-Weltmeisterschaften und belegte als bester deutscher Fahrer den 19. Platz. Im Mai siegte er bei Nürnberg–Hof–Nürnberg über 336 Kilometer, dem längsten Amateurrennen in Deutschland.[2]

Besonders erfolgreich war er als Amateur 1952, als er mit acht Siegen in den Wertungsrennen des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) in der Jahreswertung des BDR punktgleich den 2. Platz hinter Edi Ziegler erreichte.[3] Besonders eindrucksvoll fuhr er bei seinen dreimaligen Teilnahmen an der Österreich-Rundfahrt, wo er u. a. auch die Etappe zum Großglockner gewann. Nach dem Sieg bei der Jugoslawien-Rundfahrt wurde er Berufsfahrer.[4]

Franz Reitz war Profi-Radsportler von 1954 bis 1962. Reitz begann als Radprofi im Radsportteam Rabeneick. Er wechselte mehrfach das Team und startete für deutsche, schweizerische und italienischen Mannschaften. 1955 belegte er den zweiten Platz in der Gesamtwertung der Deutschland-Rundfahrt, 1957 wurde er Deutscher Meister im Straßenrennen. 1954 startete er bei der Straßenweltmeisterschaft in Solingen und belegte den letzten Platz, indem er mit Günther Pankoke, dem einzigen deutschen Fahrer, der außer ihm noch im Rennen verblieben war, Hand in Hand den Zielstrich überquerte. Reitz fuhr 20 Sechstagerennen. 1958 und 1959 startete er bei der Tour de France, die er beide Male zu Ende fuhr. Er beendete in der „Nacht von Frankfurt“ im November 1962 seine Karriere als Radsportler, nachdem er in den beiden Jahren zuvor vielfach Sturzpech hatte und etliche Verletzungen erlitt.[4]

Nach dem Ende seiner sportlichen Karriere machte sich Reitz, der gelernter Bäcker und Kfz-Mechaniker war, vor allem als Organisator und Streckenchef einen Namen. So zeichnete er nicht nur für die Tour-Etappe Frankfurt-Wiesbaden-Frankfurt 1980 verantwortlich, sondern auch für zahlreiche Rennen der Rad-Bundesliga und weitere Radsport-Großereignisse in seiner Heimatstadt. Er war auch bei der Organisation der Deutschen Straßenradmeisterschaften 2007 in Wiesbaden tätig. Bis zuletzt fuhr Franz Reitz täglich intensiv Rad. Ihn verband eine lebenslange Freundschaft mit seinem Rennfahrerkollegen Valentin Petry.[4]

Weblinks

  • Franz Reitz in der Datenbank von Radsportseiten.net
  • Wiesbaden: Trauer um ehemaligen Radsport-Profi „Berggeist“ Franz Reitz auf wiesbadener-tagblatt.de (Memento vom 23. August 2011 im Internet Archive)

Einzelnachweise

  1. Interessengemeinschaft Radsport (Hrsg.): Der Radsport. Nr. 4/1967. Sportdienst Verlag Zademack und Noster, Köln 1950, S. 6. 
  2. Illustrierter Radsportexpress. Nr. 22/1950. Berlin 1950, S. 172. 
  3. Bund Deutscher Radfahrer (Hrsg.): Radsport. Nr. 8/1953. Deutscher Sportverlag Kurt Stoof, Köln 1953, S. 14. 
  4. a b c Bund Deutscher Radfahrer (Hrsg.): Radsport. Nr. 49/1962. Deutscher Sportverlag Kurt Stoof, Köln, S. 10–11. 

1896, 1898 Alfred Köcher | 1910 Karl Wittig | 1913 Ernst Franz | 1919, 1923 Richard Golle | 1920 Paul Koch | 1921 Adolf Huschke | 1922, 1925 Richard Huschke | 1924 Paul Kohl | 1928 Felix Manthey | 1934 Kurt Stöpel | 1935 Bruno Roth | 1936 Georg Umbenhauer | 1937, 1941, 1950 Erich Bautz | 1938 Jupp Arents | 1939 Walter Löber | 1940 Georg Stach | 1946 Karl Kittsteiner | 1947 Georg Voggenreiter | 1948 Otto Schenk | 1949 Otto Ziege | 1951, 1952 Ludwig Hörmann | 1953 Heinz Müller | 1954 Hermann Schild | 1955 Hans Preiskeit | 1956 Valentin Petry | 1957 Franz Reitz | 1958 Klaus Bugdahl | 1959–1961 Hennes Junkermann | 1962 Dieter Puschel | 1963 Sigi Renz | 1964, 1970 Rudi Altig | 1965–1967 Winfried Bölke | 1968 Rolf Wolfshohl | 1969 Peter Glemser | 1971 Jürgen Tschan | 1972 Wilfried Peffgen | 1974 Günter Haritz | 1975, 1976 Dietrich Thurau | 1977 Jürgen Kraft | 1978, 1980, 1983 Gregor Braun | 1979 Hans-Peter Jakst | 1981, 1982 Hans Neumayer | 1984, 1986 Reimund Dietzen | 1985 Rolf Gölz | 1987 Peter Hilse | 1988 Hartmut Bölts | 1989 Darius Kaiser | 1990, 1995, 1999 Udo Bölts | 1991 Falk Boden | 1992 Heinrich Trumheller | 1993 Bernd Gröne | 1994 Jens Heppner | 1996 Christian Henn | 1997, 2001 Jan Ullrich | 1998, 2003 Erik Zabel | 2000 Rolf Aldag | 2002 Danilo Hondo | 2004 Andreas Klöden | 2005 Gerald Ciolek | 2006 Dirk Müller | 2007, 2008, 2012 Fabian Wegmann | 2009 Martin Reimer | 2010 Christian Knees | 2011 Robert Wagner | 2013, 2014, 2016 André Greipel | 2015, 2023 Emanuel Buchmann | 2017 Marcus Burghardt | 2018 Pascal Ackermann | 2019, 2021 Maximilian Schachmann | 2020 Marcel Meisen | 2022 Nils Politt

Bis 1994 wurden die Meisterschaften getrennt nach Amateuren und Profis veranstaltet. Diese Liste führt bis 1994 die Profimeister auf, zu den Amateurresultaten → Deutsche Meister im Straßenrennen (Amateure)

Personendaten
NAME Reitz, Franz
KURZBESCHREIBUNG deutscher Radrennfahrer
GEBURTSDATUM 28. Januar 1929
GEBURTSORT Wiesbaden
STERBEDATUM 10. Juni 2011
STERBEORT Wiesbaden