G.728

G.728, auch LD-CELP, bezeichnet einen von der ITU-T beschriebenen Codec zur Komprimierung von Sprache für die Anwendung im Telefoniebereich und IP-Telefonie. Die Besonderheit von G.728 ist seine extrem geringe Latenz von fünf Abtastwerten. Bei einer Abtastrate von 8 kHz entspricht dies einem zeitlichen Versatz von 0,625 ms. Der Algorithmus wird daher auch als LD-CELP, für Low Delay Code Excited Linear Prediction, bezeichnet und basiert auf dem CELP-Kompressionsverfahren.[1]

Zur Kompression im Encoder wird das PCM-Sprachsignal mit 64 kbit/s in einen seriellen Bitstrom mit 16 kbit/s umgewandelt. Der Decoder erzeugt aus dem codierten Datenstrom wieder ein PCM-Sprachsignal. Der Kompressionsfaktor von vier ist im Verfahren fix vorgegeben. Das PCM-Sprachsignal kann, wie im Telefoniebereich üblich, mit nichtlinearer Abtastkennlinie nach den Verfahren μ-law oder A-law vorliegen.

Die lineare Vorhersage als Basisfunktion wird durch ein LPC-Filter 50. Ordnung erreicht. Für die Implementierung des gesamten Verfahrens, welches in Gleitkommaarithmetik oder Festkommaarithmetik zur Verfügung steht,[2] ist ein digitaler Signalprozessor mit einer Rechenleistung von rund 30 MIPS pro Kanal notwendig.

Einzelnachweise

  1. ITU-T G.728 Spezifikation (englisch)
  2. LD-CELP Source Code in C@1@2Vorlage:Toter Link/svr-ftp.eng.cam.ac.uk (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im November 2022. Suche in Webarchiven)