G8-Gipfel in Sotschi 2014

Das 40. Treffen der Gruppe der Acht, der sieben bedeutendsten Industrienationen plus Russland, war für 4.–5. Juni 2014 in Sotschi, Russland geplant, wurde aber wegen des damals andauernden internationalen Konflikts wegen der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim durch Russland von den westlichen Mitgliedern abgesagt.

Seit 1998 (dem Jahr der Aufnahme Russlands als achtes Mitglied) gab es einen G8-Gipfel in Russland, nämlich 2006 in Sankt Petersburg. Üblicherweise hat der Chef des Gastgeberlandes, 2014 also Wladimir Putin als russischer Präsident, den Vorsitz des Treffens inne.

In der internationalen Spannung wegen des russischen Vorgehens auf der Krim teilte US-Präsident Barack Obama am 1. März 2014 Putin telefonisch mit, dass sich die USA aus allen G8-Treffen zurückziehen; am Tag darauf teilten die britische und die französische Regierung Ähnliches mit. Die US-Regierung verurteilte am 1. März „Russlands Militärintervention auf ukrainischem Territorium“ als „eindeutige Verletzung der ukrainischen Souveränität und territorialen Integrität“.[1] US-Außenminister Kerry kündigte am 2. März 2014 an, es werde keinen G8-Gipfel geben, wenn die Ereignisse auf der Krim so weitergingen.[2]

Auf einem Treffen der G7 am Rande des Gipfels zur Atomsicherheit am 24. März 2014 in Den Haag gaben die Vertreter der sieben stärksten (westlichen) Industrienationen bekannt, dass der G8-Gipfel nicht stattfinden werde. Man wolle sich zukünftig ohne russische Beteiligung über wichtige Fragen austauschen und beraten.[3] Die Vertreter der G7 zogen damit weitreichende Konsequenzen aus dem Vorgehen Russlands bei der Annexion der Krim und trafen sich alternativ zum gleichen Datum in Brüssel.

Einzelnachweise

  1. Ann-Dorit Boy, Friedrich Schmidt, Andreas Ross, Majid Sattar, Nikolas Busse: Ukrainischer Marine-Kommandeur läuft über. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2. März 2014.
  2. Elke Windisch, Albrecht Meier, Nina Jeglinski: Krise auf der Krim: Kerry warnt Russland vor Verlust von G8-Mitgliedschaft. In: Der Tagesspiegel, 2. März 2014.
  3. G7 sagen G8-Gipfel in Sotschi ab. In: n-tv.de, 24. März 2014.
Die Gipfeltreffen der G7-Staaten (1975: G6-Staaten, 1998–2013: G8-Staaten)

Rambouillet 1975 | San Juan 1976 | London 1977 | Bonn 1978 | Tokio 1979 | Venedig 1980 | Ottawa 1981 | Versailles 1982 | Williamsburg 1983 | London 1984 | Bonn 1985 | Tokio 1986 | Venedig 1987 | Toronto 1988 | Paris 1989 | Houston 1990 | London 1991 | München 1992 | Tokio 1993 | Neapel 1994 | Halifax 1995 | Lyon 1996 | Denver 1997 | Birmingham 1998 | Köln 1999 | Okinawa 2000 | Genua 2001 | Kananaskis 2002 | Évian-les-Bains 2003 | Sea Island 2004 | Gleneagles 2005 | St. Petersburg 2006 | Heiligendamm 2007 | Tōyako 2008 | L’Aquila 2009 | Huntsville 2010 | Deauville 2011 | Camp David 2012 | Lough Erne 2013 | Den Haag 2014, Sondertreffen | Sotschi 2014, abgesagt | Brüssel 2014 | Schloss Elmau 2015 | Ise-Shima 2016 | Taormina 2017 | La Malbaie 2018 | Biarritz 2019 | Camp David 2020, abgesagt | St Ives 2021 | Schloss Elmau 2022 | Hiroshima 2023