Hansjörg Küster

Hansjörg Küster (* 21. November 1956 in Frankfurt am Main; † 26. Februar 2024[1]) war ein deutscher Biologe. Von 1998 bis 2022 war er Professor für Pflanzenökologie am Institut für Geobotanik an der Universität Hannover.[2] Er wurde vor allem durch seine Veröffentlichungen zur Geschichte des Waldes in Mitteleuropa und zur Geschichte der Landschaft bekannt.

Leben und Wirken

Hansjörg Küster studierte Biologie an der Universität Stuttgart-Hohenheim und promovierte 1985.

Von 1998 an war Küster Professor an der Universität Hannover. Seine Arbeitsgebiete sind die Grundlagen der Ökologie und die Vegetations- und Landschaftsgeschichte. Küster war Leiter mehrerer Drittmittelprojekte der EU, der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der VolkswagenStiftung.

In seinen Büchern und Aufsätzen analysiert Küster vor allem die Formung der gegenwärtigen mitteleuropäischen Landschaft und des Waldes durch den Menschen und die Forstwirtschaft. Küster popularisierte seine Thesen – beispielsweise zur Holznot – auch bei Medien-Auftritten und in Zeitungsbeiträgen. Küster publizierte nicht nur Bücher zur allgemeinen Geschichte von Natur und Landschaft, sondern auch über das Korn und das Gartenreich Wörlitz. 2020 erschien sein Buch Die Alpen. Geschichte einer Landschaft, in dem er die Alpen nicht in ein Schutzgebiet verwandeln möchte, sondern die wechselseitige Abhängigkeit von ökologischem Wirtschaften und Tourismus herausstellt.[3]

Schriften (Auswahl)

  • Geschichte der Landschaft in Mitteleuropa. Von der Eiszeit bis zur Gegenwart. C. H. Beck, München 1995, ISBN 3-406-39525-2.
  • Geschichte des Waldes. Von der Urzeit bis zur Gegenwart. C. H. Beck, München 1998, ISBN 3-406-44058-4.
  • Die Ostsee. Eine Natur- und Kulturgeschichte. C. H. Beck, München 2002, ISBN 3-406-49362-9.
  • Natur wird Landschaft. Niedersachsen. = The making of a landscape. Lower Saxony. Fotos Wolfgang Volz. zu Klampen, Springe 2005, ISBN 3-934920-51-9.
  • Das ist Ökologie. Die biologischen Grundlagen unserer Existenz. C. H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-53463-5.
  • Die Elbe. Landschaft und Geschichte. C. H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-56209-9.
  • Schöne Aussichten. Kleine Geschichte der Landschaft. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-58570-8.
  • Die Entdeckung der Landschaft. Einführung in eine neue Wissenschaft (= Beck’sche Reihe. 6061). C. H. Beck, München 2012, ISBN 978-3-406-63702-5.
  • Am Anfang war das Korn. Eine andere Geschichte der Menschheit. C. H. Beck, München 2013, ISBN 978-3-406-65217-2.
  • Nordsee. Die Geschichte einer Landschaft. Wachholtz, Murmann Publishers, Kiel u. a. 2015, ISBN 978-3-529-07604-6.
  • Deutsche Landschaften. Von Rügen bis zum Donautal. C. H. Beck, München 2017, ISBN 978-3-406-71387-3.
  • Der Wald. Natur und Geschichte (= C. H. Beck Wissen. 2891). C. H. Beck, München 2019, ISBN 978-3-406-73216-4.
  • Die Alpen. Geschichte einer Landschaft. C. H. Beck, München 2020, ISBN 978-3-406-74828-8.[4]
  • Flora. Die ganze Welt der Pflanzen. C. H. Beck, München 2022, ISBN 978-3-406-78323-4.
  • Das Watt. Wiege des Lebens. C. H. Beck, München März 2024, ISBN 978-3-406-81422-8.

Rezensionen

  • Gesine Hindemith: Rezension von: Hansjörg Küster: „Schöne Aussichten“. Kleine Geschichte der Landschaft. Verlag C. H. Beck, München 2009. In: FAZ, 17. Juni 2009.[5]
  • Anselm Tiggemann: Rezension von: Hansjörg Küster: Die Elbe. Landschaft und Geschichte, München: C. H. Beck 2007. In: sehepunkte. 8 (2008), Nr. 4, 15. April 2008.[6]

Weblinks

  • Literatur von und über Hansjörg Küster im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Seite von Hansjörg Küster an der Leibniz Universität Hannover
  • Ulrich Baron: Der Pflanzenökologe Hansjörg Küster buchstabiert Nachhaltigkeit neu. In: Zeit.de. 13. Oktober 2005.

Einzelnachweise

  1. rom (Kürzel): Großer Erklärer. Biologe Hansjörg Küster gestorben, in Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 29. Februar 2024, Rubrik Kultur und Leben, S. 25
  2. Ruhestandsprofessor, Darstellung auf der Webseite der Universität Hannover, Abruf am 25. August 2023
  3. Süddeutsche Zeitung: Ohne Lift kein Enzian. Abgerufen am 4. Juli 2020. 
  4. Süddeutsche Zeitung: Ohne Lift kein Enzian. Abgerufen am 6. August 2022. 
  5. Gesine Hindemith: Hansjörg Küster: Schöne Aussichten. Gespenster im deutschen Wald. faz.net, 17. Juni 2009, abgerufen am 22. Juni 2017. 
  6. Anselm Tiggemann: Hansjörg Küster: Die Elbe. sehepunkte, abgerufen am 15. Oktober 2015. 
Normdaten (Person): GND: 115849130 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n85341501 | VIAF: 110296284 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Küster, Hansjörg
KURZBESCHREIBUNG deutscher Hochschullehrer, Geobotaniker und Pflanzenökologe
GEBURTSDATUM 21. November 1956
GEBURTSORT Frankfurt am Main
STERBEDATUM 26. Februar 2024