Hartzen

Das Verb hartzen[1] bezeichnet umgangssprachlich das Bestreiten des Lebensunterhalts durch Arbeitslosengeld II. Der Begriff bezieht sich auf das Hartz-Konzept. 2009 wurde „hartzen“ zum Jugendwort des Jahres gewählt.

Kritik am Begriff

Hendrik Werner kommentierte in der Tageszeitung Die Welt, das Jugendwort 2009 „hartzen“ werfe „kein gutes Licht auf die Wahrnehmung sozialer Wirklichkeit“. Wer das Wort verwende und „gammeln“ meine, habe „keine differenzierte Vorstellung von all den Widrigkeiten, Demütigungen und Frustrationen“, die „eine ungewollte Lebensphase“ im Zeichen von Hartz IV „mit sich bringen kann.“ Die neue Begriffsbesetzung durch Jugendliche sei „deutlich negativ, wenn nicht sogar sozialdarwinistisch grundiert“.[2]

Einzelnachweise

  1. Duden: Definition und Schreibweise von „hartzen“
  2. Hendrik Werner: „Hartzen“ zeigt die Tristesse der Gesellschaft, Die Welt, 1. Dezember 2009
Jugendwörter des Jahres

Deutschland Deutschland:
2008: Gammelfleischparty | 2009: hartzen | 2010: Niveaulimbo | 2011: Swag | 2012: YOLO | 2013: Babo | 2014: Läuft bei dir | 2015: Smombie | 2016: fly sein | 2017: I bims | 2018: Ehrenmann/Ehrenfrau | 2019nicht vergeben | 2020: lost | 2021: cringe | 2022: smash | 2023: goofy

OsterreichÖsterreich Österreich:
2010: Kabinenparty | 2011: liken | 2012: leider geil | 2013: whatsappen | 2014: Selfie | 2015: zach | 2016: Was ist das für 1 Life! | 2017: Hallo, I bims! | 2018: Oida | 2019: brexiten | 2020: Boomer | 2021: cringe | 2022: smash | 2023: Brakka