Helmut Krätzig

Helmut Krätzig (* 23. Oktober 1933 in Augsburg[1][2]; † 9. Juli 2018) war ein deutscher Filmregisseur und Drehbuchautor, der gelegentlich auch als Schauspieler auftrat.

Leben

Krätzig studierte Germanistik bei Hans Mayer in Leipzig.[3] Zu seinen Kommilitonen gehörten Uwe Johnson und Jochen Ziem.[4] Krätzig begann anschließend als Regie-Assistent bei der DFF-Produktion Papas neue Freundin, in der er auch als Schauspieler zu sehen war. Seinen ersten Spielfilm als Regisseur, Tote reden nicht, drehte er zwei Jahre später. Neben wenigen Kinofilmen führte Krätzig vor allem für das Fernsehen Regie. Nachdem er bei einigen Blaulicht-Folgen mitgearbeitet hatte, führte Krätzig 1971 bei der ersten Folge der Kriminalfilmreihe Polizeiruf 110, Der Fall Lisa Murnau, Regie. Zahlreiche weitere Filme der Reihe unter seiner Regie sowie teilweise mit ihm als Darsteller folgten.

Der Kritik der DDR galt Krätzig 1983 als einer der Regisseure, die „in der zu bewältigenden Stoffülle [des Fernsehfilms] zu unverwechselbarer Individualität gefunden“ haben.[5]

Helmut Krätzig starb am 9. Juli 2018.[6]

Auszeichnungen

  • 1970 Orden Banner der Arbeit (im Kollektiv für den Fernsehfilm Ich – Axel Cäsar Springer)[7]
  • 1988 Goldener Bildschirm (Auszeichnung der DDR für den Film Unheil aus der Flasche)[8]
  • 1989 Kunstpreis der DDR

Filmografie

  • 1959: Maria Stuart (Studioaufzeichnung)
  • 1960: Gefangene des ewigen Kreises
  • 1960: Papas neue Freundin (TV) – als Regie-Assistent
  • 1962: Indizien – Geständnisse – Beweise (TV-Serie)
  • 1962: Tote reden nicht (TV)
  • 1963: Blaulicht: Wunder wiederholen sich nicht (TV-Reihe)
  • 1964: Pension Boulanka
  • 1965: Episoden vom Glück
  • 1966: Geheimkommando Bumerang (TV)
  • 1968: Ich – Axel Cäsar Springer: Vom schweren Anfang
  • 1968: Geheimkommando Spree (TV)
  • 1969: Geheime Spuren (TV-Mehrteiler)
  • 1971: Polizeiruf 110: Der Fall Lisa Murnau (TV-Reihe)
  • 1972: Polizeiruf 110: Die Maske (TV-Reihe)
  • 1972: Polizeiruf 110: Der Tote im Fließ (TV-Reihe)
  • 1972: Aller Liebe Anfang
  • 1973: Polizeiruf 110: Nachttresor (TV-Reihe)
  • 1973: Polizeiruf 110: Eine Madonna zuviel (TV-Reihe)
  • 1974: Polizeiruf 110: Lohnraub (TV-Reihe)
  • 1974: Die Frauen der Wardins (TV-Mehrteiler)
  • 1975: Kriminalfälle ohne Beispiel: Mord im Märkischen Viertel (Fernsehreihe)
  • 1975: Das Grashaus oder Die Aufteilung von 35000 Frauen auf zwei Mann (TV)
  • 1976: Polizeiruf 110: Eine fast perfekte Sache (TV-Reihe)
  • 1977: Polizeiruf 110: Des Alleinseins müde (TV-Reihe)
  • 1977: Polizeiruf 110: Ein unbequemer Zeuge (TV-Reihe)
  • 1978: Polizeiruf 110: Die letzte Chance (TV-Reihe)
  • 1979: Plantagenstraße 19 (TV)
  • 1980/1990: Der Staatsanwalt hat das Wort: Risiko (Fernsehreihe)
  • 1980: Polizeiruf 110: Der Hinterhalt (TV-Reihe)
  • 1980: Der Direktor (TV)
  • 1981: Polizeiruf 110: Der Teufel hat den Schnaps gemacht (TV-Reihe)
  • 1981: Polizeiruf 110: Trüffeljagd (TV-Reihe)
  • 1982: Benno macht Geschichten (TV)
  • 1983: Im Spiegel (TV)
  • 1983: Die lieben Luder (TV)
  • 1984: Polizeiruf 110: Draußen am See (TV-Reihe)
  • 1985: Polizeiruf 110: Treibnetz (TV-Reihe)
  • 1986: Polizeiruf 110: Mit List und Tücke (TV-Reihe)
  • 1986: Die Weihnachtsklempner (Fernsehfilm)
  • 1987: Polizeiruf 110: Unheil aus der Flasche (TV-Reihe)
  • 1988: Polizeiruf 110: Flüssige Waffe (TV-Reihe)
  • 1990: Polizeiruf 110: Ball der einsamen Herzen (TV-Reihe)
  • 1990: Polizeiruf 110 und Tatort: Unter Brüdern (TV-Reihe)
  • 1991: Polizeiruf 110: Todesfall im Park (TV-Reihe)
  • 1993: Ein Fall für zwei: Rache (TV-Serie)
  • 1995: Gegen den Wind (TV-Serie)
  • 1995: Einsatz für Lohbeck, Folge: Hass (TV-Serie)
  • 2002: Die Strandclique (TV-Serie)

Literatur

  • Helmut Krätzig. In: Uwe Johnson, Jochen Ziem, Erdmut Wizisla: Leaving Leipsic next week. Transit, 2002, S. 39.
  • Hans-Dieter Schütt: Dramatik mit Eleganz. Der Fernsehregisseur Helmut Krätzig. In: Film und Fernsehen, Nr. 8, 1983, S. 28–31.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Traueranzeige in der Berliner Zeitung vom 21./22. Juli 2018, S. 14.
  2. Lt. Hans-Dieter Schütt. Die IMDb nennt als Geburtsdatum den 11. Juni 1941 und gibt Augsburg als Geburtsort an.
  3. Nachruf im neuen deutschland vom 28. Juli 2018, S. 20.
  4. Helmut Krätzig. In: Uwe Johnson, Jochen Ziem, Erdmut Wizisla: Leaving Leipsic next week. Transit, 2002, S. 39.
  5. Hans-Dieter Schütt: Dramatik mit Eleganz. Der Fernsehregisseur Helmut Krätzig. In: Film und Fernsehen, Nr. 8, 1983, S. 29.
  6. Traueranzeige in der Berliner Zeitung vom 21./22. Juli 2018, S. 14.
  7. Neues Deutschland vom 6. Oktober 1970, S. 4.
  8. Auszeichnung für beste Werke der Fernsehdramatik. In: Neues Deutschland vom 27. Februar 1988, S. 11.
Normdaten (Person): GND: 1019869011 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: no2014043182 | VIAF: 232192894 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Krätzig, Helmut
KURZBESCHREIBUNG deutscher Filmregisseur und Drehbuchautor
GEBURTSDATUM 23. Oktober 1933
GEBURTSORT Augsburg
STERBEDATUM 9. Juli 2018