Joachim Wilhelm von Brawe

Titelseite der „Trauerspiele des Herrn Joachim Wilhelm von Brawe“ (1768)

Joachim Wilhelm von Brawe (* 4. Februar 1738 in Weißenfels; † 7. April 1758 in Dresden) aus dem Adelsgeschlecht derer von Brawe war ein deutscher Dramatiker.

Leben

Das Geburtshaus von Brawe ist das Hofmarschallhaus in Weißenfels.[1] Seine Eltern waren der Vizekanzler des Herzogtums Sachsen-Weißenfels Johann Jakob von Brawe († 13. April 1773) und dessen Ehefrau Johanna Wilhelmine von Hessberg. Die Mutter starb noch vor 1750, denn der Vater heiratet um diese Zeit Henriette Amalie von Seydewitz.

Brawe kam bereits am 27. Mai 1750 nach Schulpforta, wo er am 28. Januar 1755 mit Abschluss entlassen wurde. Nach Beendigung seiner Schulzeit begann Brawe a, 2. Februar 1755 ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Leipzig. Dort verkehrte er im Freundeskreis um Christian Fürchtegott Gellert, Ewald Christian von Kleist, Gotthold Ephraim Lessing und Christian Felix Weiße. Von Lessing unterstützt und gefördert schrieb Brawe ein bürgerliches („Der Freygeist“) und ein historisches („Brutus“) Trauerspiel.

Sein „Freygeist“ ist Lessings „Miss Sara Sampson“ und englischen Dramen nachgebildet. In seinem Drama „Brutus“ verwendete Brawe zum ersten Mal den reimlosen fünffüßigen Jambus, den er damit auf der deutschen Bühne einführte.

Kurz nach seiner Ernennung zum Regierungsrat in Merseburg starb der 20-jährige Brawe am 7. April 1758 beim Besuch seiner Eltern in Dresden.

Werke

  • Trauerspiele. Winter, Berlin 1768. (Digitalisat)
  • Der Freygeist. Ein Trauerspiel in 5 Aufzügen. Ille & Riemer, Leipzig 2002, ISBN 3-936308-10-1. (Digitalisat Ausg. 1767)
  • Brutus. Ein Trauerspiel in 5 Aufzügen. Ille & Riemer, Leipzig 2007, ISBN 978-3-936308-11-2. (Digitalisat der Ausg. Trattner, Wien 1770)

Literatur

  • Jakob Minor (Hrsg.): Lessings Jugendfreunde. Christian Felix Weisse, Johann Friedrich von Cronegk, Joachim Wilhelm von Brawe, Friedrich Nicolai. Niemeyer, Tübingen 1974 (Nachdr. d. Ausg. Berlin 1883).
  • Frank Fischer: Triumph der Rache. Joachim Wilhelm von Brawe und die Ästhetik der Aufklärung. Universitätsverlag Winter, Heidelberg 2013, ISBN 978-3-8253-6217-1.
  • August Sauer, Joachim Wilhelm von Brawe: der Schüler Lessings, in QUELLEN UND FORSCHUNGEN ZUR UND CULTURGESCHICHTE DER GERMANISCHEN VÖLKER, Band 30 Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D_2QKAAAAIAAJ~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D
  • Christian Heinrich Schmid, Nekrolog oder Nachrichten von dem Leben und den Schriften der vornehmsten verstorbenen teutschen Dichter, 1785, S. 371ffhttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3DESA7AAAAcAAJ~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3DPA371~doppelseitig%3D~LT%3DS.%20371ff~PUR%3D

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Brawe Ressourcen - Bilder. Abgerufen am 25. Oktober 2021. 
Normdaten (Person): GND: 11865991X (lobid, OGND, AKS) | LCCN: no2002031774 | VIAF: 34793840 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Brawe, Joachim Wilhelm von
KURZBESCHREIBUNG deutscher Dramatiker
GEBURTSDATUM 4. Februar 1738
GEBURTSORT Weißenfels
STERBEDATUM 7. April 1758
STERBEORT Dresden