John Ngugi

John Ngugi
Voller Name John Ngugi Kamau
Nation Kenia Kenia
Geburtstag 10. Mai 1962
Geburtsort Nyahururu, Kenia
Karriere
Disziplin Langstreckenlauf
Nationalkader seit 1986
Karriereende 1992

John Ngugi (auch John Ngugi Kamau; * 10. Mai 1962 in Nyahururu) ist ein ehemaliger kenianischer Langstreckenläufer. Er war 1988 Olympiasieger im 5000-Meter-Lauf.

Leben

Ngugis erster internationaler Erfolg war 1986 der Sieg bei den Crosslauf-Weltmeisterschaften. Auch in den nächsten drei Jahren wurde er Weltmeister im Crosslauf.

Doch auch auf der Bahn war er stark. Bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 1987 in Rom galt er als einer der Favoriten über 5000 Meter, nachdem er seinen Vorlauf gewonnen hatte. Im Finale übernahm Ngugi nach dem zweiten Kilometer die Führung, wurde jedoch in der letzten Runde überspurtet und landete auf dem für ihn enttäuschenden zwölften Platz.

Bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul war Ngugi erneut Favorit. Nach einem Kilometer übernahm er wie gewohnt die Führung. Obwohl sein Abstand wegen des Schlussspurts seiner Gegner geringer wurde, gewann er dennoch mit dreißig Metern Vorsprung.

Bei den Commonwealth Games 1990 in Auckland versuchte Ngugi, genau die gleiche Taktik wie in Seoul anzuwenden. Obwohl er in der zweiten Runde stolperte, auf den Boden fiel und 35 Meter Rückstand auf das Feld hatte, vermochte er zur Spitzengruppe aufzuholen und einen Vorsprung von 40 Metern herauszulaufen. Doch dieses Mal war der Vorsprung nicht groß genug, Ngugi wurde vom Australier Andrew Lloyd um acht Hundertstelsekunden geschlagen.

1992 siegte er zum fünften Mal bei den Crosslauf-Weltmeisterschaften. Nur Kenenisa Bekele konnte bislang öfter diesen Titel holen (Stand 2008).

1993 wurde er von der IAAF für vier Jahre gesperrt, nachdem er sich einer unangemeldeten Dopingkontrolle in seiner Heimat verweigerte. Ngugi beteuerte, er habe die Kontrolleure nicht als solche erkennen können.[1] 1995 wurde die Sperre wegen „außergewöhnlicher Umstände“ aufgehoben. Man zog in Betracht, dass Ngugi keine Instruktion von den Funktionären seines Landes erhalten hatte und selbst nicht über eine formale Bildung verfügte, mit der er das Regelwerk alleine hätte verstehen können. Die zweijährige Zwangspause hatte jedoch faktisch seiner Karriere ein Ende gesetzt.

Nach einer Reihe geschäftlicher Misserfolge fasste er Ende der 2000er Jahre wieder Fuß und gründete die John Ngugi Foundation, eine Stiftung, mit der er Nachwuchssportler fördert.[2]

Weblinks

  • John Ngugi in der Datenbank von World Athletics (englisch)
  • A Kenyan XC Legend – John Ngugi, Artikel auf der IAAF-Website, 15. März 2007
  • John Ngugi in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)

Fußnoten

  1. Owen Anderson: Athletes Drug Testing In Sport (Memento vom 12. Mai 2009 im Internet Archive). Website von Peak Performance
  2. Labatet: Ex-Olympic champion Ngugi sets up a Foundation (Memento vom 11. Februar 2010 im Internet Archive). 28. Februar 2009
Olympiasieger im 5000-Meter-Lauf

1912: Finnland Großfurstentum 1883 Hannes Kolehmainen | 1920: Dritte Französische Republik Joseph Guillemot | 1924: Finnland Paavo Nurmi | 1928: Finnland Ville Ritola | 1932: Finnland Lauri Lehtinen | 1936: Finnland Gunnar Höckert | 1948: Belgien Gaston Reiff | 1952: Tschechoslowakei Emil Zátopek | 1956: Sowjetunion 1955 Wolodymyr Kuz | 1960: Neuseeland Murray Halberg | 1964: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bob Schul | 1968: Tunesien 1859 Mohamed Gammoudi | 1972: Finnland Lasse Virén | 1976: Finnland Lasse Virén | 1980: Athiopien 1975 Miruts Yifter | 1984: Marokko Saïd Aouita | 1988: Kenia John Ngugi | 1992: Deutschland Dieter Baumann | 1996: Burundi Vénuste Niyongabo | 2000: Athiopien 1996 Million Wolde | 2004: Marokko Hicham El Guerrouj | 2008: Athiopien 1996 Kenenisa Bekele | 2012: Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mo Farah | 2016: Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mo Farah | 2020: Uganda Joshua Cheptegei

Liste der Olympiasieger in der Leichtathletik

Weltmeister Crosslauf-Einzel

1973: Pekka Päivärinta | 1974: Erik De Beck | 1975: Ian Stewart | 1976: Carlos Lopes | 1977: Leon Schots | 1978: John Treacy | 1979: John Treacy | 1980: Craig Virgin | 1981: Craig Virgin | 1982: Mohamed Kedir | 1983: Bekele Debele | 1984: Carlos Lopes | 1985: Carlos Lopes | 1986: John Ngugi | 1987: John Ngugi | 1988: John Ngugi | 1989: John Ngugi | 1990: Khalid Skah | 1991: Khalid Skah | 1992: John Ngugi | 1993: William Sigei | 1994: William Sigei | 1995: Paul Tergat | 1996: Paul Tergat | 1997: Paul Tergat | 1998: Paul Tergat | 1999: Paul Tergat | 2000: Mohammed Mourhit | 2001: Mohammed Mourhit | 2002: Kenenisa Bekele | 2003: Kenenisa Bekele | 2004: Kenenisa Bekele | 2005: Kenenisa Bekele | 2006: Kenenisa Bekele | 2007: Zersenay Tadese | 2008: Kenenisa Bekele | 2009: Gebregziabher Gebremariam | 2010: Joseph Ebuya | 2011: Imane Merga | 2013: Japhet Kipyegon Korir | 2015: Geoffrey Kamworor | 2017: Geoffrey Kamworor | 2019: Joshua Cheptegei | 2023: Jacob Kiplimo | 2024: Jacob Kiplimo

Afrikameister im 5000-Meter-Lauf

1979: Miruts Yifter | 1982: Wodajo Bulti | 1984: Abderrazak Bounour | 1985: Wodajo Bulti | 1988: Brahim Boutayeb | 1989: John Ngugi | 1990: Ezequiel Bitok | 1992: James Songok | 1993: Simon Chemoiywo | 1996: Paul Koech | 1998: Daniel Komen | 2000: Ali Saïdi-Sief | 2002: Paul Bitok | 2004: Zwedo Marengo | 2006: Kenenisa Bekele | 2008: Kenenisa Bekele | 2010: Edwin Cheruiyot Soi | 2012: Mark Kosgei Kiptoo | 2014: Caleb Ndiku | 2016: Douglas Kipserem | 2018: Edward Pingua Zakayo | 2022: Hailemariyam Amare

Personendaten
NAME Ngugi, John
ALTERNATIVNAMEN Ngugi Kamau, John
KURZBESCHREIBUNG kenianischer Langstreckenläufer und Olympiasieger
GEBURTSDATUM 10. Mai 1962
GEBURTSORT Nyahururu