Kobayashi Kiyochika

Kobayashi Kiyochika, 1872

Kobayashi Kiyochika (japanisch 小林 清親; 10. September 1847 – 28. November 1915) war ein japanischer Holzschnitt-Künstler der Meiji-Zeit.

Leben und Werk

Kobayashi wurde als Sohn eines niederen Regierungsbeamten in Edo (heute Tokyo) geboren. Die Familie zog 1869 nach Washizu (heute Kosai) in der Präfektur Shizuoka, er kehrte dann aber nach Tokyo zurück, um Malerei zu studieren. Er studierte westliche Ölmalerei unter Charles Wirgman sowie Malerei im japanischen Stil unter Kawanabe Kyōsai und Shibata Zeshin. Angeregt durch importierte Lithographien wandte er sich dem Holzschnitt zu. Damit war er ziemlich erfolgreich, vor allem in den Jahren 1876 bis 1881, bis das Interesse an seinen Bildern zu sinken begann. Kobayashi illustrierte auch Bücher, Magazine und Zeitungen. Er berichtete über den Japanisch-Chinesischen Krieg von 1894 bis 1895 und schuf Bilder dazu.

In seinen Drucken zeigte Kobayashi das sich unter westlichem Einfluss wandelnde Tokyo. Er schuf aber auch Landschaften und Drucke von Blumen und Vögeln, Kachō-ga (花鳥画). Dabei verband er Bildgestaltung und Farbgebung aus dem Ukiyoe-Stil mit westlicher Perspektive, mit Lichtquellen und Schattierungen. Trotz dieses Mischstils gilt er als letzter Meister des Ukiyo-e.

Galerie

  • Katze und Lampion, 1877
    Katze und Lampion, 1877
  • Schnee im Suruga-chō[A 1]
    Schnee im Suruga-chō[A 1]
  • Abendlicher Fuji, von der Edo-Brücke, 1879
    Abendlicher Fuji,
    von der Edo-Brücke, 1879
  • Shinobazu Teich, ca. 1880
    Shinobazu Teich, ca. 1880
  • Kriegsberichterstatter während der Schlacht des Satsuma-Aufstands (1877–1878) auf der Insel Kyushu,[1] 1885
    Kriegsberichterstatter während der Schlacht des Satsuma-Aufstands (1877–1878) auf der Insel Kyushu,[1] 1885
  • Landung japanischer Truppen im Japanisch-Chinesischen Krieg, 1895
    Landung japanischer Truppen im Japanisch-Chinesischen Krieg, 1895
  • Kapitänleutnant Hirose Takeo[A 2]
    Kapitänleutnant Hirose Takeo[A 2]

Anmerkungen

  1. Links im Bild „Echigoya“, das damalige Kleidergeschäft der Familie Mitsui. Das moderne Gebäude im Hintergrund ist die Mitsui-Bank.
  2. Hirose ging 1904 im Russisch-Japanischen Krieg mit seinem Schiff unter, als er nach Verwundeten suchte.

Literatur

  • S. Noma (Hrsg.): Kobayashi Kiyochika. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 801.
  • Stephens, Amy Reigle (Hrsg.): The new wave. Twentieth-century Jaqpanese prints from the Robert O. Muller Collection. Bamboo-Publishing & Hotei-Japanese Prints, 1993. ISBN 1-870076-19-2.
  • Tokyo-to bijutsukan, Kyoto-shi bijutsukan, Asahi Shimbun (Hrsg.): Kindai Nihon bijutsu no ayumi ten. Ausstellung 1979.
  • Laurance P. Roberts: A Dictionary of Japanese Artists. Weatherhill, 1976. ISBN 0-8348-0113-2.

Weblinks

Commons: Kobayashi Kiyochika – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Japanischer Name: Wie in Japan üblich, steht in diesem Artikel der Familienname vor dem Vornamen. Somit ist Kobayashi der Familienname, Kiyochika der Vorname.
Normdaten (Person): GND: 118889877 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n81124700 | NDL: 00033162 | VIAF: 296149066350565600463 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Kobayashi, Kiyochika
ALTERNATIVNAMEN 小林清親 (japanisch)
KURZBESCHREIBUNG japanischer Holzschnitt-Künstler der Ukiyoe-Richtung
GEBURTSDATUM 10. September 1847
STERBEDATUM 28. November 1915
  1. George A. Miller: Wörter. Streifzüge durch die Psycholinguistik. Herausgegeben und aus dem Amerikanischen übersetzt von Joachim Grabowski und Christiane Fellbaum. Spektrum der Wissenschaft, Heidelberg 1993; Lizenzausgabe: Zweitausendeins, Frankfurt am Main 1995; 2. Auflage ebenda 1996, ISBN 3-86150-115-5, S. 54.