Koordinator der Bundesregierung für die transatlantische Zusammenarbeit

Michael Link, 2018

Der Koordinator der Bundesregierung für die transatlantische Zusammenarbeit (Vollform: Koordinator der Bundesregierung für die transatlantische zwischengesellschaftliche, kultur- und informationspolitische Zusammenarbeit; auch als Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung bezeichnet) ist im Auswärtigen Amt angesiedelt. Derzeitiger Koordinator ist seit März 2022 der Bundestagsabgeordnete Michael Georg Link[1].

Das Amt wurde 1981 geschaffen und beschränkte sich unter der Bezeichnung Koordinator der Bundesregierung für die deutsch-amerikanische (zwischengesellschaftliche, kultur- und informationspolitische) Zusammenarbeit zunächst auf die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten. Im Jahr 2011 erhielt das Amt seine heutige Bezeichnung und wurde auf die Beziehungen zu Kanada ausgeweitet.[2]

Wie die meisten anderen Beauftragten und Koordinatoren der Bundesregierung ist das Amt nicht in die Hierarchie der Verwaltung eingegliedert. Zur Erledigung seiner Aufgaben sind dem Koordinator zwei Mitarbeiter zugeordnet.[3]

Seit 1999 wurde das Amt nur noch mit aktuellen oder ehemaligen Bundestagsabgeordneten besetzt.

Aufgaben

Der Transatlantik-Koordinator berät und unterstützt die Bundesregierung und vor allem den Bundesminister des Auswärtigen bei Angelegenheiten in seinem Aufgabenbereich. Im Fokus stehen die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten. Aber auch die Beziehungen zu Kanada liegen im Tätigkeitsspektrum des Koordinators.[2]

Die Arbeit des Koordinators umfasst eine Vielzahl an Politikfeldern und nicht nur die eigentliche Außenpolitik. So spielen bspw. auch kulturelle und zivilgesellschaftliche Aspekte eine Rolle. Der damalige Koordinator Harald Leibrecht betonte 2011 in der Zeitschrift für Außen- und Sicherheitspolitik bei der Bewertung seiner Amtsaufgaben die „Förderung des transatlantischen Dialogs“.[4]

Der Koordinator tritt gelegentlich in der Öffentlichkeit für die US- und Kanada-Politik der Bundesregierung auf.[3][5] Teilweise setzt er aber auch eigene Akzente. So forderte Peter Beyer im März 2021 bspw. entgegen der allgemeinen Haltung in der Bundesregierung ein Moratorium für den Bau der politisch umstrittenen Gaspipeline Nord Stream 2.[6]

Amtsinhaber

  • 1981–1982: Hildegard Hamm-Brücher
  • 1982–1986: Berndt von Staden
  • 1987–1999: Werner Weidenfeld
  • 1999–2010: Karsten Voigt
  • 2010–2011: Hans-Ulrich Klose
  • 2011–2014: Harald Leibrecht
  • 2014–2014: Philipp Mißfelder
  • 2014–2018: Jürgen Hardt
  • 2018–2022: Peter Beyer
  • seit 2022: Michael Georg Link

Einzelnachweise

  1. Auswärtiges Amt: Der Koordinator für die transatlantische Zusammenarbeit. Abgerufen am 16. März 2022. 
  2. a b Der Koordinator für die transatlantische Zusammenarbeit. Auswärtiges Amt, 26. März 2019, abgerufen am 18. April 2021. 
  3. a b Drucksache 19/15528: Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage [...] – Drucksache 19/14547 –. (PDF) Zum Koordinator für die transatlantische zwischengesellschaftliche kultur- und informationspolitische Zusammenarbeit. Deutscher Bundestag, 27. November 2019, S. 2 bzw. 5–7, abgerufen am 18. April 2021. 
  4. Harald Leibrecht: Alte Liebe rostet nicht. Warum die transatlantischen Beziehungen auch im 21. Jahrhundert noch von Bedeutung sind. (PDF) In: Zeitschrift für Außen- und Sicherheitspolitik. 17. Dezember 2011, abgerufen am 18. April 2021. 
  5. „Für Verstimmungen gibt es keinen Grund“. In: merkur.de. 3. Juni 2009, abgerufen am 18. April 2021. 
  6. Transatlantik-Koordinator fordert Moratorium für Nord Stream 2. In: wiwo.de. 31. März 2021, abgerufen am 18. April 2021. 
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Persönlicher Afrikabeauftragter des Bundeskanzlers | Persönlicher Beauftragter der Bundeskanzlerin für die G7/G20-Gipfel

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