Leuchtturm Ustka

Leuchtturm Ustka
polnisch Latarnia Morska Ustka
deutsch Leuchtturm Stolpmünde
Ort: Wappen von Ustka Ustka, Powiat Słupski
pommPommern,PolenPolen
Lage: am Anfang der Ostmole
Geographische Lage: 54° 35′ 16,6″ N, 16° 51′ 16,2″ O54.58795616.8544992Koordinaten: 54° 35′ 16,6″ N, 16° 51′ 16,2″ O
Seekarte
Fahrwasser: Ostsee
Leuchtturm Ustka (Pommern)
Leuchtturm Ustka (Pommern)
Höhe Turmbasis: m n.p.m.
Turmhöhe: 19,5 m (64 ft)
Feuerhöhe: 22,2 m (72,8 ft)
Bauart: Backstein-Gebäude mit Turm
Bauform: achteckiger Turm mit Galerie und Laterne
Tageslicht-
Markierung:
weißes rundes Laternenhaus
Kennung: OcW. 6s
Sektorenfeuer: 074° – 254°
Nenntragweite weiß: 18 sm (33,3 km)
Optik: Zylindrische Fresnel-Linse
Betriebsart: automatisch
Funktion: Orientierungsfeuer
Bauzeit: 1871 als Leutbake, 1892
Betriebszeit: seit 1892[1]
Listeneinträge
UKHO: C 2930[2]
NGA: 6584
ARLHS: POL-020
Poln. Liste: 0536[3]

Stilllegung: Am 30. April 2010 verließ der letzte Leuchtturmwärter den Turm
Denkmalliste: Nr. A-1408 vom 30.08.1993[4]
Betreiber: Seeamt Gdynia[5]

Der Leuchtturm Ustka, dt. Stolpmünde, befindet sich in Ustka, einem bekannten Seebad an der Ostsee in Hinterpommern. Es liegt heute in der polnischen Woiwodschaft Pommern und gehört als Landgemeinde zum Kreis Słupsk (Stolpe). Der Ort entwickelte sich in den 1860er Jahren zum preußischen Ostseebad und ist heute ein staatlich anerkannter Kurort. Zu beiden Seiten der Stadt, am Ufer der Mündung der Słupia in die Ostsee, verlaufen breite Sandstrände, die sich durch ihren feinen Sand auszeichnen.

Benachbarte Leuchttürme stehen in Jarosławiec (Jershöft) im Westen und in Czołpino (Scholpin) im Osten.

Der Leuchtturm

Hier wurde schon seit 1871 ein Fresnellinsenapparat mit Öllampe an der Fahnenstange der damaligen Lotsenstation emporgezogen. 1892 erbaute man dann ein neues kombiniertes Leuchtturmgebäude.[6] Es wurde 1904 in seiner jetzigen Form zu einem zweistöckigen Gebäude umgebaut, an das ein 22 Meter hoher achteckiger Turm am kanalseitigen Hafen angrenzt. Auf dem Turm hat die weiße Metalllaterne ihren Platz. Die Lotsenstation, in der auch die Wärter wohnten, hat viele Simse, kleine Anbauten und Fenster machen das Backstein-Gebäude sehr attraktiv. Im Inneren gibt es mehrere kleine Treppen aus Beton und Stahl, über die man die Galerie erreicht. Nachdem man die vielen Stufen überwunden hat, wird man mit einer prächtigen Aussicht belohnt, von oben blickt der Besucher auf die Ostsee und den kleinen Hafen mit den zwei Molen. Direkt vor der Laterne stehend kann man auch einen Blick auf die große Fresnellinse werfen, die einen Durchmesser von einem Meter hat. Im Inneren verbirgt sich der 2-Positionswechsler mit den 1000-Watt-Leuchtmitteln. In der ehemaligen Lotsenstation ist heute, neben dem Leuchtturmwärter, noch eine Außenstelle des polnischen Meteorologischen Dienstes untergebracht.[7]

Den Zweiten Weltkrieg hat der Turm erfreulicherweise unbeschädigt überstanden und ist seit dem 15. November 1945 wieder in Betrieb. Seit 1993 ist der Leuchtturm ein eingetragenes Baudenkmal und wurde 2000 einer umfangreichen Sanierung unterzogen. Im Leuchtturm befindet sich auch eine Bernsteingalerie.

Seit dem 1. April 2020 ist für den Betrieb das Seeamt in Gdynia zuständig, zuvor war es das Seeamt in Słupsk (poln. Urząd Morski w Słupsku).[5]

Philatelistische Würdigung

Im Jahr 2013 gab die polnische Post den dritten Briefmarkenblock einer neuen Serie mit Leuchttürmen der polnischen Küste heraus. Eine der vier Briefmarken zeigt den Leuchtturm Ustka, Wert 3,75 .[8]

Siehe auch

Literatur

  • Die Seefeuer [Leuchtthürme und Leuchtschiffe] der Deutschen Küsten und diejenigen Binnen- und Einsegelungsfeuer, welche mit Fresnel’schen Apparaten oder Fresnel’schen Laternen ausgerüstet sind von Ludwig Alexander Veitmeyer. Mit einer Karte. Als Manuscript gedruckt. Ernst & Korn, Berlin 1889. Seefeuer der Deutschen Küsten, Leuchtturm Groß-Horst - Seite 10 u. 41
  • Leuchtfeuer und Leuchtapparate. Historisch und konstruktiv dargelegt von Ludwig Alexander Veitmeyer. M. Geitel [Hrsg.], Oldenbourg-Verlag, München und Leipzig 1900 (Reprint-Verlag AG Leipzig 2005. 154 Seiten. ISBN 978-3-8262-2202-3)
  • Renata Baczyńska: Polnische Leuchttürme und ihre Beziehung zur Tourismuswirtschaft, Bydgoszcz 2010, Online als PDF (S. 48–49 polnisch)
  • Karl-Heinz Pagel: Der Landkreis Stolp in Pommern. Lübeck 1989, S. 942–969 (Ortsbeschreibung Stolpmünde; PDF)

Weblinks

Commons: Leuchtturm Ustka – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Andreas Fiedler: Polnische Leuchttürme. In: ostseemagazin.net. Abgerufen am 10. Oktober 2021 
  • Michael Kümmel: Leuchtturm Kołobrzeg (Kolberg). In: blinkfueer.de. Abgerufen am 20. Oktober 2022 
  • Ustka – Beschreibung, Leuchtturmfreunde (polnisch, deutsch übersetzen)
  • Stolpmünde - Ustka, damals und heute (polnisch)

Einzelnachweise

  1. Russ Rowlett: Lighthouses of Poland: Baltic Coast. In: The Lighthouse Directory. University of North Carolina at Chapel Hill; abgerufen im 1. Januar 1 (englisch). 
  2. Registrierungen:
  3. Hydrografisches Marineamt - Ostsee (3 Bände). (PDF, Tom 1 (521), Seite 22) In: Liste der Leuchtfeuer. Abgerufen am 28. Oktober 2022 (polnisch). 
  4. Datenbank Pommern - Denkmale. (PDF; Ustka - m., Seite 95) In: NiD WW Pommern. Abgerufen am 29. Oktober 2022 (polnisch). 
  5. a b Seeamt Gdynia - Startseite. In: Urząd Morski w Gdyni. Abgerufen am 16. Oktober 2022. 
  6. Dt.Dig Biblio Lotsenwachthaus, Stolpmünde: Südansicht
  7. Leuchtturm in Ustka auf der Webseite stotom.wordpress.com, (polnisch).
  8. Latarnie morskie auf der Webseite des Katalog Znaków Pocztowych (Polnischer Briefmarkenkatalog), 14. Juni 2013, abgerufen am 25. Juli 2021 (polnisch).