Die Liste der Außenlager des KZ Mauthausen gibt einen Überblick über die zahlreichen Nebenlager des KZ Mauthausen. Die Lager befanden sich in den heutigen Bundesländern Oberösterreich, Niederösterreich, Wien, Steiermark, Kärnten sowie vereinzelt in Salzburg und Bayern.
Inhaltsverzeichnis
1Situation in Österreich
2Tabellen
2.1Bayern
2.2Kärnten
2.3Niederösterreich
2.4Oberösterreich
2.5Salzburg
2.6Steiermark
2.7Wien
3Weitere Einzelheiten
4Quellen
5Literatur
6Weblinks
Situation in Österreich
Jenseits der auf dieser Seite angeführten Nebenlager gab es auf dem Territorium des heutigen Österreichs noch weitere Außenlager in Vorarlberg, Tirol, Salzburg und dem Salzkammergut. Diese Lager waren organisatorisch dem KZ Dachau unterstellt.
Die größten Lager befanden sich in Gusen, Ebensee und Melk. In Gusen, aber auch in anderen Außenlagern von Mauthausen, galt den Häftlingen gegenüber das Prinzip der „Vernichtung durch Arbeit“, was die besonders kurze (Über-)Lebensdauer an diesen Orten erklärt. So betrug die durchschnittliche Lebenserwartung der Häftlinge im KZ Gusen II nur etwa vier Monate.
Die Tötungsanstalt Hartheim operierte organisatorisch unabhängig vom Lagerkomplex Mauthausen. Dennoch wurden im Rahmen der Aktion 14f13 tausende Häftlinge aus Mauthausen und Gusen in Hartheim getötet. Deren Anzahl wird auf etwa 12.000 geschätzt.[1]
Ab Oktober 1944 wurde entlang der heutigen österreichisch-ungarischen Grenze der sogenannte Südostwall gegen die anrückende Rote Armee errichtet. Zehntausende Juden aus Ungarn waren in Arbeitslager entlang des Walls gebracht worden und mussten dort Schanzarbeit leisten.
Linz: Am Friedhof St. Martin wurde 2008 eine Grabstätte für dort begrabene KZ-Opfer neu gestaltet. Auf zehn Tafeln sind die Namen aller 403 namentlich bekannten KZ-Opfer aufgelistet, die elfte erinnert an die 996 unbekannten KZ-Opfer. Darüber hinaus wurde auf der Grabstätte ein Gedenkstein mit der Aufschrift „DEN OPFERN NATIONALSOZIALISTISCHER KONZENTRATIONSLAGER“ errichtet.[52]
Zum Außenlager Lindau, das dem Kommando Passau unterstellt war und als Ausweichlager für Vorarlberg fungierte, ist die Quellenlage leider relativ dürftig. Daher fehlt der Eintrag in der Tabelle.
In Ried im Innkreis existierte ein weiteres Außenlager von Mauthausen.[53] Doch auch in diesem Fall sind die Daten nicht vollständig, weshalb der entsprechende Tabelleneintrag fehlt.
Gleiches gilt für das Lager in Mistelbach an der Zaya. Der Ort wurde als KZ-Außenlager von Mauthausen geführt,[54] weiterführende Informationen fehlen jedoch.
In Vöcklabruck existierte zwischen 30. September 1943 und 24. März 1945 ein zweites Lager. Bekannt ist, dass mindestens 48 Häftlinge dort untergebracht waren. Weitere Informationen liegen nicht vor.[55]
Maria Lanzendorf wurde bis zum 27. März 1945 als Außenlager von Mauthausen geführt.[56] Weitere Daten fehlen.
In Wien-Floridsdorf existierte neben den Lagern Jedlesee und Floridsdorf noch ein dritter, separater Standort. Dieser befand sich ab Juli 1944 auf dem Fabriksgelände des Batterieherstellers Accumulatoren Fabrik Aktiengesellschaft (AFA). Nähere Informationen über dieses eigenständige Außenlager sind kaum bekannt.
↑Mauthausen Memorial: Passau I (Memento vom 21. Juli 2015 im Internet Archive)
↑Mauthausen Memorial: Passau II (Memento vom 21. Juli 2015 im Internet Archive)
↑Mauthausen Memorial: Passau III (Memento vom 21. Juli 2015 im Internet Archive)
↑ abcdefghijklmnKZ-Gedenkstätte Mauthausen: Liste der Außenlager (Memento vom 2. Februar 2016 im Webarchiv archive.today)
↑Christian Rabl: Das KZ-Außenlager St. Aegyd am Neuwalde. Mauthausen-Studien Band 6, Bundesministerium für Inneres, Wien 2008; ISBN 978-3-9502183-9-8
↑Mauthausen Memorial: Hinterbrühl (Memento vom 20. Juli 2015 im Internet Archive)
↑H. Exenberger: Vergessene Opfer des NS-Regimes. Gedächtnisorte ohne Erinnerung In: Heinz Arnberger / Claudia Kuretsidis-Haider (Hrsg.): Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand, Verfolgung, Exil und Befreiung, mandelbaum verlag, 2011. S. 149–159. – doew.at
↑Andreas Baumgartner: Die vergessenen Frauen von Mauthausen. Hrsg.: Mauthausen Komitee. edition Mauthausen, Wien, S.144.
↑Florian Freund: Wels II. In: Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Band 4, München 2006, S. 444 f.
↑Mauthausen Memorial: Schloss Mittersill (Memento vom 13. Juli 2015 im Internet Archive)
↑Bertrand Perz: Das Außenlager „Graz-Leibnitz“ des KZ Mauthausen in Aflenz an der Sulm für die Steyr-Daimler-Puch AG. (auf waechterhaus.at, abgerufen 31. Juli 2016).
↑Mauthausen Memorial: Wien-Saurerwerke (Memento vom 21. Juli 2015 im Internet Archive)
↑Mauthausen Memorial: Wien-Schönbrunn (Memento vom 21. Juli 2015 im Internet Archive)
↑Einweihung KZ-Opfer-Grabfeld am Stadtfriedhof St. Martin. In: linzarchiv.at. 10. Dezember 2008, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 31. Januar 2021.
↑Bundesministerium der Justiz: Verzeichnis der Konzentrationslager und ihrer Außenkommandos gemäß § 42 Abs. 2 BEG
↑Bundesministerium der Justiz: Verzeichnis der Konzentrationslager und ihrer Außenkommandos gemäß § 42 Abs. 2 BEG
↑Mauthausen Memorial: Vöcklabruck 2 (Memento vom 21. Juli 2015 im Internet Archive)
↑Bundesministerium der Justiz: Verzeichnis der Konzentrationslager und ihrer Außenkommandos gemäß § 42 Abs. 2 BEG
Literatur
Konzentrationslager Mauthausen – Außenlager. In: Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Band 4: Flossenbürg, Mauthausen, Ravensbrück. C.H. Beck, München 2006, ISBN 3-406-52964-X, S. 347–468.
Weblinks
Interaktive Karte der Außenlager auf der Website der KZ-Gedenkstätte Mauthausen
Gedenkverein KZ Guntramsdorf/Wiener Neudorf
Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands
Datenbank zu über 62.000 österreichischen Opfern des Holocaust
Datenbank der Opfernamen auf der Internetseite von Yad Vashem
Bundesministerium der Justiz: Verzeichnis der Konzentrationslager und ihrer Außenkommandos gemäß § 42 Abs. 2 BEG
www.monument-mauthausen.org (viersprachig).
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