Reeperbahnturm

Reeperbahnturm, 2016

Der Reeperbahnturm (estnisch Köismäe torn) ist ein Wehrturm der Revaler Stadtbefestigung in der estnischen Hauptstadt Tallinn (Reval).

Lage

Er befindet sich an der nordwestlichen Seite der Revaler Altstadt, östlich des Platzes der Türme. Auf seiner zur Altstadt zeigenden Ostseite verläuft die Laboratoriumstraße. Die benachbarten Wehrtürme sind der Loewenschede-Turm im Süden und der Plate-Turm im Nordosten.[1]

Architektur und Geschichte

Ein erster Turm an dieser Stelle entstand im Jahr 1360. Er war zunächst 13,3 Meter hoch. In den Jahren 1436/37 erfolgten Umbauten, die Mauern wurden verstärkt. Seine heutige Form und Höhe mit 27 Metern erhielt er im Jahr 1520, in dem zwei Schutzgeschosse aufgesetzt worden. Der Turm hat heute eine Hufeisenform und verfügt über fünf Geschosse. Im ersten Geschoss befindet sich eine Tür, die zum stadtabgewandten Vorfeld der Stadtbefestigung, dem Platz der Türme, führt. Durch einen weiteren Ausgang gelangt man auf die Stadtmauer. Im dritten Geschoss besteht ein Veranstaltungsraum mit einer Kapazität von etwa 70 Sitzplätzen, der unter anderem für Aufführungen genutzt wird und eine Spielstätte des städtischen Theaters ist.[2] Im Turm befinden sich heute auch Toiletten. Das fünfte Geschoss bietet eine Aussichtsmöglichkeit.

Weblinks

Commons: Reeperbahn Turm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Informationen zum Reeperbahn Turm. In: visitestonia.com
  • Im Dominikanermuseum (Memento vom 21. Oktober 2019 im Internet Archive). In: kloostri.ee

Einzelnachweise

  1. Ragnar Nurk: Eine Aussicht auf Reval (Tallinn) samt ihrer Befestigungen. Übersetzung aus dem Estnischen von Marju und Olaf Mertelsmann. In: Baltic Journal of Art History. Bd. 6 (2013), ISSN 1736-8812, S. 47–68, hier S. 60 (PDF; 513 kB; Abstract/Zusammenfassung (englisch): doi:10.12697/BJAH.2013.6.02; zu den Stadtansichten von Karl (Carl) Ferdinand von Kügelgen, besonders „Eine Aussicht auf Reval von der Patkul-Treppe aus“, Ölgemälde, ca. 1830–1831, Estnisches Kunstmuseum).
  2. Thorsten Altheide, Heli Rahkema: CityTrip Tallinn (= Reihe CityTrip). 4., neu bearb. und komplett aktualis. Auflage. Reise Know-How Verlag Peter Rump, Bielefeld 2016, ISBN 978-3-8317-2815-2, S. 33.
Revaler Stadtbefestigung

Tor am Langen Domberg (Pika jala väravatorn) | Turm hinter den Süstern (Seegitagune torn) | Turm hinter der Badstube (Saunatagune torn) | Süsternpforte (Nunnavärav) | Süsternturm (Nunnatorn) | Küsterturm (Kloostrivärav) | Badstubenturm (Saunatorn) | Goldener Fuß (Kuldjala torn) | Turm hinter dem Süsternkloster (Nunnadetagune torn) | Loewenschede-Turm (Loewenschede torn) | Lippe-Turm (Lippe torn) | Reeperbahnturm (Köismäe torn) | Plate-Turm (Plate torn) | Epping-Turm (Eppingi torn) | Turm hinter Grusbeke (Grusbeke-tagune torn) | Rentenscher Turm (Renteni torn) | Turm hinter Wulfard (Wulfardi-tagune torn) | Große Strandpforte (Suur Rannavärav) und Dicke Margarethe (Paks Margareeta) | Stolting-Turm (Stoltingi torn) | Turm achter Hattorpe (Hattorpe-tagune torn) | Turm hinter der russischen Kirche | Kleine Strandpforte (Väike Rannavärav) | Bremerturm (Bremeni torn) | Turm hinter dem Mönchskloster (Munkadetagune torn) | Hellemann-Turm (Hellemani torn) | Lehmpforte (Viru värav) | Hinkenturm (Hinke torn) | Teufelsturm (Düvelsmoderi torn / Kuradiema torn) | Karripforte (Karjavärav) | Assauwenturm (Assauwe torn) | Schmiedepforte (Harju värav) | Zeghen-Turm (Kitsetorn) | Kiek in de Kök | Mägdeturm (Neitsitorn / Megede torn) | Marstallturm (Tallitorn) | Tor am Kurzen Domberg (Lühikese jala väravatorn)

59.44090824.744765Koordinaten: 59° 26′ 27,3″ N, 24° 44′ 41,2″ O