Roland Königshofer

Roland Königshofer (2022)

Roland Königshofer (* 24. Oktober 1962 in Neunkirchen, Niederösterreich) ist ehemaliger österreichischer Radrennfahrer und erster österreichischer Weltmeister im Radsport.

Radsportkarriere

Roland Königshofer, Spitzname „Specht“,[1] ist einer der erfolgreichsten Radsportler Österreichs. Seine Radrennsportlaufbahn begann 1976. In den Jahren 1989 bis 1991 war er dreimal UCI-Weltmeister der Steher (hinter schweren Motorrädern) auf der Radrennbahn. Er gewann gesamt 10 WM-Medaillen in Serie in dieser Disziplin. In den Jahren 1987 bis 1990 wurde er Europacup-Gesamtsieger der Steher. Er errang 29 österreichische Staatsmeistertitel in verschiedenen Disziplinen (in der Mannschaftsverfolgung, im Zweier-Mannschaftsfahren, im Punktefahren, im Dernyrennen).[2] Nach dem Ende seiner Sportkarriere arbeitete er von 1997 bis 2021 im Sportsmarketing von adidas. Am 3. Januar 2022 eröffnete er sein Unternehmen „Roland Königshofer e.U.“ wo Sicherheits- und Fahrtechnikkurse für Radfahrer, insbesondere Rennradfahrer angeboten werden.

Privates

Roland Königshofer verbrachte seine Kindheit in St. Pölten. Er lebt seit Anfang der 80er-Jahre in Mödling. Seine ehemalige Frau Monika war in den 1980er-Jahren Nationaltorhüterin der österreichischen Jugend-Handballnationalmannschaft. Sohn Lukas ist Fußball-Torhüter, zuletzt in der 3. Liga/Deutschland bei KFC Uerdingen.[3]

Sportliche Laufbahn

  • 1978 Erste Siege bei nationalen Rennen
  • 1979 Junioren-Nationalkader. Erste internationale Erfolge bei Dusika-Jugendtour
  • 1983 Erste Versuche als Steher
  • 1985 Silber bei der Steher-WM in Italien (erste Silbermedaille eines Österreichers bei Rad-Weltmeisterschaften)
  • 1986 Erster großer internationaler Erfolg auf der Straße: Gesamtsieger der Griechenlandrundfahrt; Bronzemedaille bei Steher-WM in Zürich
  • 1987 Bronzemedaille beim Heim-WM in Wien
  • 1988 Silbermedaille bei der Steher-WM in Gent und Start bei den Olympischen Spielen in Seoul
  • 1989 Weltmeister bei der Steher-WM in Lyon/Frankreich (der erste Weltmeistertitel für einen Österreicher im Radsport); Sieg beim Profi-Kriterium in Graz
  • 1990 Weltmeister bei der Steher-WM in Maebashi/Japan
  • 1991 Weltmeister bei der Steher-WM in Stuttgart/Deutschland
  • 1992 Bronze bei der Steher-WM in Valencia/Spanien
  • 1993 Silber bei der Steher-WM in Hamar/Norwegen (erstmals mit Profibeteiligung)
  • 1994 Silber bei der Steher-WM in Palermo/Italien
  • 1995 Bronze bei der Steher-EM in Zürich/Schweiz
  • 1996 Bronze bei der Steher-EM in Forst/Deutschland

Auszeichnungen

  • 1998 Sportehrenzeichen der Stadt St. Pölten.

Weblinks

  • Eintrag zu Roland Königshofer im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
  • Roland Königshofer in der Datenbank von Radsportseiten.net
  • Roland Königshofer in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)

Einzelnachweise

  1. Der Igl, sein Specht und ihr Kampf gegen die Mafia. Der Standard, 2. Dezember 2012, abgerufen am 15. Dezember 2014. 
  2. Otto Vesely: Radsport Archiv 1945 bis 2000. Wien 2000, S. o. S. 
  3. Spielerprofil von Lukas Königshofer auf Transfermarkt.de. Transfermarkt.de, abgerufen am 27. Juli 2018 (deutsch). 
Weltmeister der Steher (Amateure)

1893 Laurens Smitz Meintjes | 1894 Wilhelm Henie | 1895 Mathieu Cordang | 1896 Fernand Ponscarme | 1897 Edward Gould | 1898 Albert John Cherry | 1899 John Nelson | 1900 Louis Bastien | 1901 Heinrich Sievers | 1902 Alfred Görnemann | 1903 Edmond Audemars/Werner Krüger | 1904, 1905, 1907, 1908, 1911, 1913 Leon Meredith | 1906 Maurice Bardonneau | 1909 Leon Meredith/Franz Hofmann | 1910 Henri Hens | 1914 Cor Blekemolen/Gustav Wittig | 1915–1957 nicht ausgetragen | 1958 Lothar Meister I/Horst Aurich | 1959 Arie van Houwelingen/Frits Wiersma | 1960 Georg Stoltze/Fritz Erdenberger | 1961 Leendert van der Meulen/Albertus de Graaf | 1962, 1963 Romain De Loof/August Meuleman | 1964 Jacob Oudkerk/August Meuleman | 1965 Miguel Mas | 1966, 1967 Piet de Wit/Norbert Koch | 1968 Giuseppe Grassi/August Meuleman | 1969 Albertus Boom/Bruno Walrave | 1970 Cees Stam/Joop Stakenburg | 1971, 1972 Horst Gnas/Bruno Walrave | 1973 Horst Gnas/Hans Käb | 1974 Jean Breuer/Dieter Durst | 1975–1977, 1980, 1982 Gaby Minneboo/Bruno Walrave | 1978, 1983 Rainer Podlesch/Dieter Durst | 1979, 1981 Mattheus Pronk/Norbert Koch | 1984 Jan de Nijs/Bruno Walrave | 1985 Roberto Dotti/Domenico De Lillo | 1986, 1987 Mario Gentili/Walter Corradin | 1988 Sieger disqualifiziert | 1989–1991 Roland Königshofer/Karl Igl | 1992 Carsten Podlesch/Dieter Durst

Soweit bekannt mit Angabe des Schrittmachers. Ab 1993 starteten Profis und Amateure gemeinsam, siehe Weltmeister der Steher (Profis)

Personendaten
NAME Königshofer, Roland
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Radrennfahrer
GEBURTSDATUM 24. Oktober 1962
GEBURTSORT Neunkirchen, Niederösterreich