Sämling

Sämling mit zwei Keimblättern
Dieser Artikel behandelt Sämlinge im Bereich Pflanzenanbau. Sämling als Rebsorte siehe Sämling 88.

Ein Sämling ist eine aus einem Samen durch Keimung aus dem Embryo entstandene junge Pflanze.[1]

Typen von Sämlingen

Je nach Verwandtschaftsgruppe entstehen bei der Samenkeimung unterschiedlich gebaute Sämlinge.

  • Keimung der Pinus pinea als Gymnosperme aus einem Pinienkern
    Keimung der Pinus pinea als Gymnosperme aus einem Pinienkern
  • Dieser Gymnospermensämling hat viele Keimblätter
    Dieser Gymnospermensämling hat viele Keimblätter
  • Sämling von Ginkgo biloba
    Sämling von Ginkgo biloba
  • Sämling der Rotbuche als zweikeimblättrige Angiosperme
    Sämling der Rotbuche als zweikeimblättrige Angiosperme
  • Echter Buchweizen Sämling mit dem ersten echten Blatt
    Echter Buchweizen Sämling mit dem ersten echten Blatt
  • Sämlinge der schönen Zaunwinde
    Sämlinge der schönen Zaunwinde
  • Keimung und Sämling einer einkeimblättrigen Angiosperme
    Keimung und Sämling einer einkeimblättrigen Angiosperme
  • Maissämlinge
    Maissämlinge

Sämling in der Forstwirtschaft

Im forstwirtschaftlichen Waldbau werden Sämlinge unterschieden in:

  • Sämling, eine sortenreine Jungpflanze
  • Wildling, junge Wildpflanzen aus Naturverjüngungen

Sämling im Weinbau

Sämling ist auch ein weinbaukundlicher Fachbegriff. Heute werden alle Rebsorten vegetativ durch so genannte Blindreben (auch Blindholz oder Steckling) vermehrt, da nur auf diese Art eine sortenechte Vermehrung sichergestellt ist. Ein Sämling entsteht hingegen durch das Keimen eines Traubenkernes entweder in der Natur oder durch bewusste Züchtung durch den Menschen.[2] Die genaue genetische Herkunft von in der Natur entstandenen Sämlingen ist meist nur sehr schwer feststellbar; Neuzüchtungen sind allerdings unter genauer wissenschaftlicher Kontrolle alle aus Sämlingen entstanden und wurden später nach genauer weinbaukundlicher Prüfung vegetativ weitervermehrt.[3][4]

Sämlinge im Obstbau

Die meisten der in Europa kultivierten Obstbäume gehören zu den Rosengewächsen. Dazu gehören Äpfel, Birnen, Pflaumen, Mandeln, Quitten, Süß- und Sauerkirschen. Üblicherweise werden diese Bäume durch Verdelung vermehrt. Wenn diese durch Samen vermehrt werden, kommt es in den seltensten Fällen zu einem Baum, der, wenn er überhaupt länger lebt, nutzbare Früchte trägt. Quoten von wenigen Exemplaren aus 1000 Sämlingen sind üblich. Ein durch Samen gewonnener guter Baum ist immer eine neue Sorte.[5] Dies kann durch gezielte Zucht geschehen, oder durch Zufall. In letzterem Fall spricht man von einem Zufallssämling. Einige bekannte Apfelsorten wie Braeburn, Golden Delicious, Boskop oder Granny Smith sind solche Zufallssämlinge.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Sämlinge – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Pflanzenforschung.de :: Keimung (der Samen). Abgerufen am 27. März 2017 (englisch). 
  2. Deutsches Weininstitut GmbH: Bacchus. 23. Januar 2017 (deutscheweine.de [abgerufen am 27. März 2017]). 
  3. www.wein-und-markt.de: Was ist eigentlich ein Hybrid? Abgerufen am 27. März 2017. 
  4. Weingut – Uwe Schöneich – Hackenheim: Weinkunde. Abgerufen am 27. März 2017. 
  5. Was ist ein Sämling? Abgerufen am 21. Dezember 2023.