Schloss Dautenstein

Schloss Dautenstein

Das Schloss Dautenstein, auch Tutenstein, Duttenstein oder Dutenstein genannt, ist ein ehemaliges Wasserschloss bei Dautenstein auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Seelbach im Ortenaukreis in Baden-Württemberg.

Geschichte

Die anfänglich stauferzeitliche Tiefburg folgte dem bereits von der Tiefburg Lahr bekannten staufischen Bauschema mit rechteckigem Grundriss und vier runden Ecktürmen und wurde vermutlich um 1235 von den Reichsministerialen von Dautenstein errichtet. Sie bildete mit der Tiefburg Schwanau und der Tiefburg Lahr eine Festungslinie. Die Tiefburg Dautenstein wurde im Bauernkrieg zerstört, 1584 von Jakob von Hohengeroldseck gekauft und bis 1599 im Stil der Spätrenaissance zur Residenz der Herrschaft Hohengeroldseck ausgebaut. Jakob starb 1634 ohne männliche Nachkommen auf Dautenstein,[1] zwei Jahre später wurde das Schloss durch Graf von Gallas niedergebrannt und blieb jahrzehntelang Ruine. 1812 erwarb der fürstlich-leyensche Geheimrat Philipp Carl Schmidt das nur halbherzig instandgesetzte Anwesen und ließ es umbauen.

Heutige Nutzung

Der heutige Gebäudekomplex, der sich in Privatbesitz befindet, geht auf den Neubau in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück und nimmt nur einen Teil der Anlage ein.

Dautenstein ist in die Denkmalliste des Landes Baden-Württemberg aufgenommen[2] und wurde 2005 vom Landesverein Badische Heimat zum „Kulturerbe des Landes“ erhoben.

Literatur

  • Kurt Klein: Burgen, Schlösser und Ruinen. Zeugen der Vergangenheit im Ortenaukreis. Reiff Schwarzwaldverlag, Offenburg 1997, ISBN 3-922663-47-8, S. 110.
  • Hubert Kewitz: Das Schloß Dautenstein. In: Hugo Schneider (Hrsg.): Burgen und Schlösser in Mittelbaden. Schriftenreihe: Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden, Band 64. Verlag des Historischen Vereins für Mittelbaden, Offenburg 1984, ISSN 0342-1503, S. 341–344 (Digitalisat der UB Freiburg).
  • Adolf Ludwig: Schloß Dautenstein. In: Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden, 21. Heft: Burgen und Schlösser Mittelbadens, 1934, S. 507–511 (Digitalisat der UB Freiburg).
  • Franz Xaver Kraus: Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden. Tübingen 1908, Siebter Band – Kreis Offenburg; S. 139–142 (Digitalisat der UB Heidelberg).
Commons: Schloss Dautenstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Eintrag zu Dautenstein in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts
  • Dautenstein bei zum.de
  • Schloss Dautenstein bei badischewanderungen.de.tl
  • Schloss Dautenstein, Tutenstein bei burgenarchiv.de
  • Dautenstein bei alemannische-seiten.de
  • Dautenstein – Aufgegangen bei leo-bw.de

Einzelnachweise

  1. Geschichte der Burg. burgruine-hohengeroldseck.de, abgerufen am 23. Mai 2018. 
  2. Fördermaßnahmen der Denkmalstiftung Baden-Württemberg seit 1995 (Memento vom 10. Oktober 2007 im Internet Archive) (PDF; 58 kB)

48.3050697.937375Koordinaten: 48° 18′ 18,2″ N, 7° 56′ 14,6″ O