Schrei, wenn du kannst

Dieser Artikel behandelt einen französischen Film aus dem Jahr 1959. Für einen ähnlich betitelten amerikanischen Horrorfilm aus dem Jahr 2001 siehe Schrei wenn Du kannst.
Film
Titel Schrei, wenn du kannst
Originaltitel Les Cousins
Produktionsland Frankreich
Originalsprache Französisch, Deutsch
Erscheinungsjahr 1959
Länge 108 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Claude Chabrol
Drehbuch Claude Chabrol
Paul Gégauff
Produktion Claude Chabrol
Musik Paul Misraki
Kamera Henri Decaë
Schnitt Jacques Gaillard
Besetzung

Schrei, wenn du kannst (Originaltitel: Les Cousins) ist ein französischer Spielfilm von Claude Chabrol aus dem Jahr 1959. Der Regisseur trieb damit die Etablierung der Nouvelle Vague weiter voran und erlebte seinen internationalen Durchbruch.

Handlung

Charles zieht aus der französischen Provinz nach Paris, um dort zu studieren. Dort wohnt er bei seinem Cousin Paul, der ihm die Sitten der bourgeoisen, dekadenten Studenten zeigt. Kurz darauf verliebt Charles sich in Florence, die sich aber für Paul entscheidet. Nun zieht Florence in Pauls Wohnung, woraufhin Charles eifersüchtig wird, dies aber durch fanatisches Lernen für ein bevorstehendes Examen zu verschleiern versucht.

Am Tag der Prüfung besteht Paul durch sein Selbstbewusstsein, nicht durch Sachkenntnisse. Dagegen fällt Charles trotz der guten Vorbereitung wegen Nervosität durch. Aus Wut will er deswegen seinen Cousin umbringen, indem er ihn im Schlaf erschießt. Er lädt einen Revolver mit nur einer Patrone und dreht, ähnlich wie beim Russisch Roulette, die Trommel, doch kein Schuss löst sich. Am Morgen darauf spielt Paul mit dem Revolver und tötet versehentlich Charles. Paul entwickelt dabei zum ersten Mal Mitgefühl für andere Menschen.

Kritiken

Der Film war bei Kritikern ein Erfolg. In der Zeitung Die Welt beispielsweise wurde der Film folgendermaßen gelobt: „Dieser Film erreicht im träumenden Hirn jenes Ideal, dass eine rein von den Augen getrunkene Bilderfolge in uns sich verwandelt in reines Glück“.[1] Im Branchenblatt Variety hieß es, der Film sei trotz seiner gelegentlichen Prätenziösität dank präziser Handlungsentwicklung, der guten technischen Umsetzung und dem Blick auf vom Profanen zerstörte Unschuld fesselnd.[2]

Auszeichnungen

Synchronisation

In der deutschen Synchronisation wurde die Figur eines Juden in einen Ungarn verändert und die Gestapo in die ungarische Staatspolizei.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. zitiert nach Die Frühreifen. In: Der Spiegel. Nr. 7, 1960, S. 44 (online). 
  2. Vgl. Les Cousins. In: Variety, 1959.
  3. F.-B. Habel: Zerschnittene Filme. Zensur im Kino, 2003, S. 92.
Filme von Claude Chabrol

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