Schwammriff

Die Felsformationen am Donaudurchbruch bei Beuron, entstanden aus Schwammriffen

Unter einem Schwammriff versteht man ein von Kieselschwämmen über sehr lange Zeiträume hinweg durch Biomineralisation aufgebautes Riff.

Fossile Schwammriffe

  • Deutschland: Ausgeprägt große fossile Schwammriffe finden sich zum Beispiel auf der Schwäbischen Alb[1] in den Massenkalken des Weißen Jura. Am Donaudurchbruch bei Beuron (Baden-Württemberg) zeigen die aufragenden und durch die Erosion herauspräparierten Jura-Felsen die fossile Schwammriffbildung besonders eindrucksvoll.
  • Europa: weitere, bereits zu Stein gewordene, Schwammriffe wurden in der Schweiz, in Frankreich, Spanien, Polen und Rumänien gefunden.[1]
  • China: Im Perm befand sich auf einem Gebiet, welches heute im westlichen Yunnan liegt. Der heute dort vorhandene Kalkstein, geht anteilig auf das damalige Schwammriff und die inkrustierenden Algen (u. a. Archaeolithoporella) zurück, welche epibiontisch auf dem Schwämmen lebten.[2]

Bekannte Beispiele rezenter Schwammriffe

Der Glasschwamm Aphrocallistes vastus ist für seine Fähigkeit zur Biomineralisation bekannt[3]

Einzelnachweise

  1. a b Günter Schweigert: Riffe im Weißen Jura der Schwäbischen Alb Freie Universität Berlin, abgerufen am 26. September 2023
  2. Z. Jan, X. Jin, H. Wang & H. Huang (2022): Construction mode of a Middle Permian sponge reef in the Changning–Menglian Belt, western Yunnan, China. Geological Journal, Vol. 57 (5) doi:10.1002/gj.4479
  3. W. R. Francis, M. Eitel, S. Vargas, C. A. Garcia-Escudero, N. Conci et al. (2023): The genome of the reef-building glass sponge Aphrocallistes vastus provides insights into silica biomineralization. The Royal Society Open Science Vol. 10 Iss. 6, 2023 doi:10.1098/rsos.230423
  4. Meeresbiologie: Schwammriff vor amerikanischer Westküste entdeckt vom 1. August 2007 Spektrum der Wissenschaft, abgerufen am 26. September 2023