Theo Gundermann

Theo Gundermann (* 25. April 1904 in Sonneberg; † Februar 1974) war ein deutscher Kommunalpolitiker (SPD/SED) und Parteifunktionär (SED).

Leben

Gundermann besuchte die Volksschule und erlernte anschließend den Beruf des Lageristen. 1922 trat er der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ) bei, betätigte sich 1923 im Deutschen Fabrikarbeiterverband (DFAV) und trat der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) bei. Er wurde auch Mitglied des Freidenker-Verbandes. Im Kreisvorstand der SPD von Sonneberg arbeitete er mit. Ende der 1920er Jahre war Gundermann Landrat des Kreises Sonneberg.

Nach dem Beginn der NS-Herrschaft arbeitete er illegal antifaschistisch weiter im Kreis von „Neu Beginnen“. Von 1935 bis 1938 wurde er von den NS-Behörden inhaftiert.

Im Mai 1945 ergriff Gundermann die Initiative zur Wiedergründung der SPD in Sonneberg, wobei er es schwer hatte, sich gegen eine starke Strömung zur Befürwortung einer Einheitspartei durchzusetzen. 1946 wurde er stellvertretender und ab 1948 Landrat des Kreises Sonneberg. Zugleich gehörte er zum Landesvorstand der Thüringer SED. Von 1950 bis 1952 war Gundermann der Kreisrat von Hermsdorf.[1] Nach der Bildung der Bezirke in der DDR wurde er im August 1952 Sekretär des Rates des Bezirkes Erfurt. Später fungierte er als 1. Sekretär der SED-Kreisleitung[2] bzw. Vorsitzender der SED-Kreisparteikontrollkommission (KPKK) von Mühlhausen.[3] Zuletzt wohnte er als Veteran in seiner Geburtsstadt Sonneberg.[4] Gundermann starb im Alter von 69 Jahren.[5]

Auszeichnungen und Ehrungen

Literatur

  • Steffen Kachel: Ein rot-roter Sonderweg? Sozialdemokraten und Kommunisten in Thüringen 1919 bis 1949, = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen, Kleine Reihe Band 29, S. 551

Einzelnachweise

  1. http://www.hermsdorf-regional.de/saale-holzland/verwaltung/behoerden/ Abgerufen 21. Mai 2011
  2. Auszeichnung mit dem Vaterländischen Verdienstorden. In: Neue Zeit, 7. Oktober 1956, S. 4.
  3. Glückwunsch des ZK der SED - Genosse Theo Gundermann 60 Jahre. In: Neues Deutschland, 25. April 1964, S. 2.
  4. Hohe staatliche Auszeichnungen. In: Neues Deutschland, 22. Juli 1969, S. 2.
  5. Danksagung im Neuen Deutschland vom 3. März 1974, S. 7.
Landräte oder Personen mit ähnlicher Funktion im Landkreis Sonneberg bzw. Kreis Sonneberg

Landkreis Sonneberg: Rudolf von Ziller (1863–1874) | Gustav Julius Berlet (1874–1878) | Karl Baumbach (1878–1890) | Hermann Götting (1890–1901) | Karl Marr (1901–1912) | Arnold Creutzburg (1913–1922) | Karl Knauer (1922–1924) | Max Hartung (1925–1945) | Hans Weinland (1945–1948) | Theo Gundermann (1948–1950) | Rudolf Rost (1950–1951) | Olga Brückner (1951–1952)

Kreis Sonneberg: Olga Brückner (1952–1960) | Otto Sollmann (1960–1969) | Karl Greiner (1969–1979) | Harry Müller (1979–1983) | Gerhard Stier (1983–1989) | Gunter Scheler (1989–1990) | Detlef Weise (1990–1994)

Landkreis Sonneberg: Reiner Sesselmann (1994–2006) | Christine Zitzmann (2006–2018) | Hans-Peter Schmitz (2018–2023) | Jürgen Köpper (2023, interim) | Robert Sesselmann (seit 2023)

Personendaten
NAME Gundermann, Theo
KURZBESCHREIBUNG deutscher Kommunalpolitiker (SPD/SED)
GEBURTSDATUM 25. April 1904
GEBURTSORT Sonneberg
STERBEDATUM Februar 1974