Trem Intercidades

Trem Intercidades
Strecke der Trem Intercidades
Vorgesehenes Streckennetz des Trem Intercidades
Streckenlänge:477 km
Spurweite:1600 mm (Irische Spur)
Stromsystem:3000 =
Höchstgeschwindigkeit:160 km/h
Legende
(Ausbau von bestehenden Strecken)
Americana
Nova Odessa
Sumaré
Campinas TIC Eixo Norte
Flughafen Viracopos (VCP)
Valinhos
Vinhedo
Sorocaba
Brigadeiro Tobias, Sorocaba
Louveira
São Roque
Jundiaí
Barueri
Água Branca, São Paulo
Estação da Luz, São Paulo
Tamanduateí, São Paulo
São Caetano do Sul
Santo André
Mauá
Flughafen São Paulo-Guarulhos (GRU)
Cubatão
Santos
São José dos Campos
Taubaté
Pindamonhangaba

Trem Intercidades, abgekürzt TIC, deutsch Intercity-Zug, ist ein Projekt des öffentlichen Schienenverkehrs in der Metropolregion São Paulo. Es sieht den Bau einer Nord-Süd-Achse und einer West-Ost-Achse für Regionalexpresszüge vor. Die Strecken kreuzen sich im Stadtzentrum von São Paulo. Als Erstes soll der Abschnitt São PauloCampinas der Nordachse gebaut werden, der als TIC Eixo Norte bezeichnet wird.

Geschichte

Der Großraum São Paulo zählte 2018 ungefähr 22 Mio. Einwohner und leidet zunehmend unter einem Verkehrskollaps. Im Jahre 2013 erstellte der Infrastruktur- und Logistikdienstleister Estação da Luz Participações im Auftrag der Verwaltung von öffentlich-privaten Partnerschaften des Bundesstaates São Paulo eine Studie, wie Regional-Express-Verbindungen im Großraum São Paulo eingeführt werden könnten. Die Studie klärte Nachfrage, Technik, Umweltaspekte, sowie wirtschaftliche und rechtliche Fragen ab. Es wird mit einem Verkehrsaufkommen von 252.000 Fahrgästen pro Tag gerechnet.[1] Im Jahre 2017 wurde vorgeschlagen, als Erstes der Abschnitt vom Bahnhof Água Branca in São Paulo bis nach Americana zu bauen. Im April 2022 wurde bekannt gegeben, dass die Ausschreibung der Arbeiten für Mai 2022 vorgesehen ist,[2] zuerst aber das Abkommen zwischen der Güterverkehrsgesellschaft MRS Logística und der Regierung Brasiliens unterzeichnet werden muss, das die Trennung der Gleise für den Güterverkehr von denjenigen des Personenverkehrs auf dem Abschnitt São Paulo–Jundiaí festlegt.[3] Zur gleichen Zeit wurde auch bekannt gegeben, dass der Bundesstaat São Paulo mit den Gemeinden Campinas, Franco da Rocha, Louveira, Francisco Morato, Várzea Paulista und Vinhedo ein Abkommen geschlossen hatte, in dem die rechtlichen, finanziellen und technischen Grundlagen für die Umsetzung des Projektes enthalten sind.

Netzwerk

Es wurde ein 477 km langes Netz mit zwei Strecken vorgeschlagen. Die West-Ost-Strecke beginnt in Sorocaba und führt über die Bahnhöfe Água Branca und Estacao da Luz im Zentrum von São Paulo und São José dos Campos nach Pindamonhangaba. Die Nord-Süd-Strecke führt von Americana über Campinas und Jundiaí zum Zentrum von São Paulo, wo sie zwischen den Bahnhöfen Água Branca und Estacao da Luz gemeinsam mit der West-Ost-Strecke verläuft. Südlich des Stadtzentrums führt die Strecke weiter bis nach Santos, der größten Hafenstadt des Ballungsraums.[4] Die Strecken werden in brasilianischer Breitspur von 1600 mm Spurweite ausgeführt und benutzen vorwiegend auszubauende bestehende Infrastruktur. Die Strecken werden mit 3 kV Gleichstrom elektrifiziert und für eine maximale Geschwindigkeit von 160 km/h hergerichtet. Sie werden mit einer neuen Signalausrüstung versehen und kreuzungsfrei geführt und sollen auch keine Bahnübergänge mehr aufweisen.[5]

Die erste auszubauende Strecke ist die 135 km lange Nordachse von São Paulo über Campinas nach Americana, auf der mit einem Passagieraufkommen von 60.000 Fahrgästen pro Tag gerechnet wird.[6] In einem ersten Schritt soll nur die Strecke über Valinhos bis Campinas ohne den Flughafen-Anschluss für Viracapos gebaut werden. Zwischen Jundiaí und Água Branca halten die Companhia Paulista de Trens Metropolitanos (CPTM) und die MRS Logística gemeinsam die Konzession an der Strecke, nördlich von Jundiaí ist die Güterbahngesellschaft Rumo Logística die alleinige Konzessionärin.[7] Zwischen Água Branca und Jundiaí soll die Strecke von den Zügen der Linha 7 Rubi ‚rubinrote Linie 7‘ der S-Bahn mitbenutzt werden, weshalb hier ein sechsgleisiger Ausbau vorgesehen ist. Zwei Gleise wären für den Güterverkehr, zwei für die S-Bahn-Züge der CPTM und zwei für den TIC vorgesehen. Nördlich von Jundiaí ist der Ausbau ohne der Gleise für die S-Bahn-Züge viergleisig vorgesehen.[8] Für den Ausbau der Strecke wurde 2022 Kosten von 10,2 Mia. Real vorgesehen, was ungefähr 2,15 Mia. US-Dollar entspricht.[2]

Literatur

  • Parcerias e Concessões no Governo do Estado de São Paulo (Hrsg.): Trens Intercidades: Americana–Campinas–Jundiaí–São Paulo. Präsentation. November 2017 (aeamesp.org.br [PDF]). 
  • ANP Trilhos (Hrsg.): TIC –Trem Intercidades Campinas–São Paulo: Financiamento do Transporte Ferroviário Regional. Präsentation. (anptrilhos.org.br [PDF]). 

Einzelnachweise

  1. Trens Intercidades: Demanda / Dia da Rede Estudada. S. 7.
  2. a b Agreements signed for Brazil’s Intercity Train project. In: IRJ. Mai 2022, S. 11. 
  3. Trem Intercidades emperra com entraves entre governo federal e MRS. In: Metrô CPTM. 5. April 2022, abgerufen am 22. Mai 2022 (brasilianisches Portugiesisch). 
  4. Trens Intercidades: Rede Estuada. S. 8.
  5. Trens Intercidades: Engenharia: Principais Premissas. S. 10.
  6. Trens Intercidades: PPP (Trecho São Paulo - Americana). S. 13.
  7. Trens Intercidades: Faixa de Domínio (Trecho São Paulo - Americana). S. 14.
  8. Trens Intercidades: Cessão de Áreas (Trecho São Paulo–Americana). S. 16.