Von der Hand in den Mund

Von der Hand in den Mund, vollständig: Von der Hand in den Mund. Eine Chronik früher Fehlschläge ist ein Buch von Paul Auster, das 1998 im Rowohlt-Verlag, Reinbek, in der deutschen Übersetzung von Werner Schmitz erschienen ist. Die Erstausgabe erschien 1997 bei Henry Holt and Company in New York City unter dem Titel Hand to Mouth. A Chronicle of Early Failure.

Inhalt

Im Buch enthalten sind der 1996 geschriebene autobiographische Text Von der Hand in den Mund, in dem es um die zeitweise finanziell prekäre Lage des Autors in den 1970er Jahren geht sowie um Austers Anstrengungen und Schwierigkeiten im Umgang mit dem Geldverdienen. Außerdem geht es um folgende Werke aus diesem Zeitraum, die auch im Buch abgedruckt sind und die Umstände ihrer Entstehung:

  • im Anhang 1 drei Theaterstücke:
    • Laurel und Hardy kommen in den Himmel, mit den Figuren Laurel und Hardy, beide Mauerbauer
    • Blackouts, mit den Figuren Grün, Schwarz und Blau sowie
    • Versteckspiel, mit den Figuren Mann und Frau;
  • im Anhang 2 die Spielbeschreibung zu dem von Auster entwickelten Spiel Action Baseball sowie die Spielkarten dazu und
  • im Anhang 3 der Kriminalroman Squeeze Play, den Auster unter dem Pseudonym Paul Benjamin schrieb.

Spiel und Texte wurden damals nicht veröffentlicht. Ausnahme ist Squeeze Play, das nach einigen Wirren veröffentlicht wurde. Auster schreibt, wie es zu dieser kommerziell orientierten Geschichte gekommen ist und welchen wirtschaftlichen Erfolg er damit erzielte: „Nach Abzug von 10 Prozent Agentenprovision hatte ich einen Reingewinn von 900 Dollar erzielt. Soviel zum Thema 'Bücher für Geld schreiben'. Soviel zum Thema 'Verkaufen'.“

Auster sagte Jahre später in Ein Leben in Worten zu diesem Buch: „das eigentliche Thema des Buchs ist Geld. Wer kein Geld hat, denkt ständig an Geld. Geld zu haben hat nur ein Gutes: Es gibt einem die Freiheit, nicht ständig an Geld denken zu müssen.“

Rezeption

In Die Zeit vom 18. Juni 1998 wird das Buch wenig positiv besprochen: „Das beste an diesem Buch ist der wahrhaftig erfindungsreiche Klappentext, der von einem Buch Paul Austers berichtet, das Paul Auster nie geschrieben hat.“[1] Demgegenüber schreibt Thomas E.Schmidt in der FAZ: „Als kleines literarisches Konzeptkunstwerk ist der Band reizvoll, wenngleich viele, viele Seiten besser im Verborgenen geblieben wären.“[2]

Ausgaben

  • Hand to Mouth. A Chronicle of Early Failure, Henry Holt and Company, New York 1997, ISBN 978-0-8050-5406-4.
    • Übersetzung: Von der Hand in den Mund. Eine Chronik früher Fehlschläge. Deutsch von Werner Schmitz. Rowohlt, Reinbek 1998, ISBN 3-498-00043-8

Literatur

  • Paul Auster: Ein Leben in Worten. Ein Gespräch mit Inge Birgitte Siegumfeldt. Deutsch von Werner Schmitz und Silvia Morawetz. Rowohlt, Reinbek 2017, ISBN 978-3-499-27261-5, zu Von der Hand in den Mund : Seiten 69–80, unter der Überschrift Immer knapp bei Kasse

Einzelnachweise

  1. Fünfzig werden ist nicht schwer. Der amerikanische Schriftsteller Paul Auster hat Probleme mit seinem Alter. Ohne Autorenangabe in Die Zeit, 18. Juni 1998
  2. Thomas E.Schmidt: Baseball philosophisch. Das fängt ja gut an: Paul Auster blickt schlagend zurück, FAZ.net, Version vom 13. Juli 1998
Werke von Paul Auster, deutsche Titel

Ergänzt um Jahreszahl der Erstveröffentlichung des Originals

Paul Auster (2008)
Romane

Squeeze Play (1982), veröffentlicht in Von der Hand in den Mund (1997) | Die New-York-Trilogie (beinhaltet Stadt aus Glas (1985), Schlagschatten (1986), Hinter verschlossenen Türen (1987)) | Im Land der letzten Dinge (1987) | Mond über Manhattan (1989) | Die Musik des Zufalls (1990) | Leviathan (1992) | Mr. Vertigo (1994) | Timbuktu (1999) | Das Buch der Illusionen (2002) | Nacht des Orakels (2003) | Die Brooklyn Revue (2005) | Reisen im Skriptorium (2006) | Mann im Dunkel (2008) | Unsichtbar (2009) | Sunset Park (2010) | 4 3 2 1 (2017) | Baumgartner (2023)

Biografisches

Die Erfindung der Einsamkeit (1982) | Die Kunst des Hungers (1982) | Das rote Notizbuch (1995, 2002) | Von der Hand in den Mund (1997) | Die Geschichte meiner Schreibmaschine (2005) | Winter Journal (2012) | Bericht aus dem Inneren (2013) | Ein Leben in Worten, mit Inge Birgitte Siegumfeldt (2017) | Mit Fremden sprechen (2020)

Filme

Smoke (1995) | Blue in the Face (1995) | Lulu on the Bridge (1998) | Das Innenleben des Martin Frost (2007)

Biografie

In Flammen (2021)

Kurzgeschichten,
Gedichte, Handbuch, Briefe

Disappereances – Vom Verschwinden (1989) | Auggie Wren’s Weihnachtsgeschichte (1990) | Gotham Handbook, in Sophie Calle: Double Game (2007) | Von Hier nach Da Briefe 2008 - 2011, mit J. M. Coetzee (2013)

Sachbuch

Bloodbath Nation, mit Fotografien von Spencer Ostrander (2023)

Als Herausgeber

The Random House Book of Twentieth Century Frech Poetry (1984) | Ich glaubte, mein Vater sei Gott. Wahre Geschichten aus Amerika (2001) | Samuel Beckett: The Grove Centenary Edition (2006)