White Cube

Dieser Artikel behandelt das Ausstellungskonzept für Kunst im Allgemeinen; zu konkreten Galerien und Kunstorten mit diesem Namen siehe White Cube (Begriffsklärung).

Unter White Cube (engl. „weißer Würfel“) versteht man das Ausstellungskonzept, Kunst in weißen Räumen zu präsentieren. Seit den 1920er Jahren ist es üblich, insbesondere zeitgenössische Kunst in farbneutralem Weiß zu zeigen, um die Ausstellungsarchitektur deutlich hinter das Kunstwerk zu stellen und eine Interaktion zwischen Architektur und Kunstwerk zu vermeiden. In den letzten Jahren ist der White Cube allerdings umstritten, da viele Museums- und Ausstellungsarchitekten inzwischen glauben, dass sich Kunst in weißen Räumen ohne jede Aufbereitung zu wenig erleben lässt.[1] Kritische Künstler und Theoretiker sehen den White Cube als Mittel, um Kunst durch Ästhetisierung aus dem Kontext zu reißen und dadurch in ihrer (gesellschaftlichen) Wirkung zu neutralisieren.[2]

Literatur

  • Brian O’Doherty: Inside the White Cube. In der weißen Zelle. Hrsg.: Wolfgang Kemp. Merve Verlag, Berlin 1996, ISBN 978-3-88396-122-4 (168 S.). 
  • Daniel Buren: Achtung! Verlag der Kunst, Dresden 1995, ISBN 978-3364003139.
  • Arthur C. Danto: Die Verklärung des Gewöhnlichen – Eine Philosophie der Kunst. Suhrkamp, Frankfurt 1991, ISBN 978-3518285572.
  • Texte zur Kunst: Ausstellungen – Vom Display zur Animation. Heft 41.

Weblinks

  • Eva Nöthen: Die weiße Zelle – Raum und Ort der Kunstrezeption. Eine Rekonstruktion von O’Doherty’s "Inside the White Cube", Universität Frankfurt, Hausarbeit bei Michael Parmentier, WS 2002/03, abgerufen 23. April 2021 (PDF; 2,0 MB)
  • Barbara Steiner und Jan Winkelmann: Gespräch über den Umgang mit alter und neuer Kunst

Einzelnachweise

  1. Holger Liebs, Wolke oder Wunderkammer, monopol, Magazin für Kunst und Leben, Nr. 07/2007
  2. Brian O’Doherty: Inside the White Cube - The Ideology of the Gallery Space.
Normdaten (Sachbegriff): GND: 7860762-0 (lobid, OGND, AKS)