Ye Xiaogang

Ye Xiaogang

Ye Xiaogang (chinesisch 叶小纲, Pinyin Yè Xiǎogāng; * 23. September 1955 in Shanghai)[1] ist ein zeitgenössischer chinesischer Komponist.

Leben

Ye gilt als einer der führenden zeitgenössischen Komponisten Chinas.[2] Von 1978 bis 1983 studierte er Komposition an der Zentralen Musikhochschule in Peking bei Du Mingxin und Alexander Goehr.[1] 1983 wurde er dort Composer in Residence[1] und war 1985 einer der ersten jungen Komponisten, deren Werke unter dem Begriff „Neue Welle“ in Peking aufgeführt wurden.[3] 1987 ging er in die USA und setzte seine Studien fort – bei Samuel Adler und Joseph Schwantner an der Eastman School of Music der University of Rochester[3] sowie bei Louis Andriessen an der New York State University in Buffalo.[1] Seit 1993 lebt er abwechselnd in Exton, Pennsylvania,[2] und in Peking, wo er 1994 an der Zentralen Musikhochschule Dozent und später Professor für Komposition wurde.[1] Seit 2009 ist er dort auch Vizepräsident.[4]

Werk

Yes kompositorisches Schaffen umfasst sinfonische Werke, Konzerte, Vokal-, Kammer- und Klaviermusik sowie Bühnen- und Filmmusiken. In Werken wie Macau Bride Suite No. 2 (2001), Four Poems of Lingnan (2011) und Twilight of the Himalayas (2013) schlägt sich seine Verbundenheit mit der Natur, mit der buddhistischen Religion und mit chinesischen Sagenstoffen nieder.[2] 2004 entstand The Song of the Earth für Sopran, Bariton und Orchester – Ye vertonte darin in veränderter Reihenfolge die chinesischen Originaltexte, auf deren deutsche Version schon Gustav Mahler in Das Lied von der Erde zurückgegriffen hatte.[5] Vier Sätze des Werks wurden 2005 in Peking, zwei weitere in Berlin uraufgeführt.[5] Von kantonesischen Volksliedern inspiriert ist Yes Cantonese Suite (Guangdong Suite), sie erklang erstmals am 23. September 2005 in der Carnegie Hall New York.[6] Das Klavierkonzert Starry Sky wiederum feierte 2008 mit dem Solisten Lang Lang Premiere bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Peking.[2]

Auszeichnungen und Preise (Auswahl)

Weblinks

  • Kurzbiografie, Fotogalerie, weltweit aktuelle Aufführungen, Neuigkeiten zum Komponisten, Hörbeispiele und Werkverzeichnis (Schott Music)

Einzelnachweise

  1. a b c d e Ye Xiaogang. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite Ausgabe, Personenteil, Band 17 (Vina – Zykan). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 2007, ISBN 978-3-7618-1137-5 (Online-Ausgabe, für Vollzugriff Abonnement erforderlich)
  2. a b c d Angaben bei Schott Music
  3. a b Jin Ping: Ye Xiaogang. In: Encyclopedia of Contemporary Chinese Culture. 2011, abgerufen am 4. September 2019 (englisch). 
  4. Ye Xiaogang auf Central Conservatory of Music (englisch)
  5. a b The Song of the Earth bei Schott Music
  6. Cantonese Suite (Guangdong Suite) bei Schott Music
Anmerkung: Bei diesem Artikel wird der Familienname vor den Vornamen der Person gesetzt. Das ist die übliche Reihenfolge im Chinesischen. Ye ist hier somit der Familienname, Xiaogang ist der Vorname.
Normdaten (Person): GND: 129030260 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n2002070436 | VIAF: 357144782723250029795 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Ye, Xiaogang
KURZBESCHREIBUNG chinesischer Komponist zeitgenössischer Musik
GEBURTSDATUM 23. September 1955
GEBURTSORT Shanghai