Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg

Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg
Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg
Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg
Kategorie: Forschungseinrichtung
Rechtsform des Trägers: Stiftung des bürgerlichen Rechts[1]
Sitz des Trägers: Stuttgart
Außenstelle: Merklingen
Art der Forschung: Angewandte Forschung
Fächer: Energietechnik
Fachgebiete: Photovoltaik, Regenerative Kraftstoffe, Batterien, H2 und Brennstoffzellen, Systemanalyse, Netzintegration und Mobilität
Leitung: Frithjof Staiß, Michael Powalla, Markus Hölzle
Mitarbeiter: 280 feste Mitarbeiter + 100 wissenschaftl. und student. Hilfskräfte
Homepage: www.zsw-bw.de

Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) ist ein Forschungsinstitut, das angewandte Forschung vor allem auf dem Gebiet der Lithium-Ionen-Batterien, Brennstoffzellen und Solarzellen sowie Politikberatung und Energiewende-Monitoring für das Land Baden-Württemberg und das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie betreibt. Die sechs zentralen Forschungsfachgebiete umfassen Photovoltaik, Regenerative Kraftstoffe, Batterien, H2 und Brennstoffzellen, Systemanalyse, Netzintegration und Mobilität[1].

Geschichte und Organisation

Das ZSW wurde 1988 als gemeinnützige Stiftung bürgerlichen Rechts von den Universitäten Stuttgart und Ulm, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), dem Land Baden-Württemberg mit den Ministerien für Wirtschaft und Wissenschaft und einigen Unternehmen gegründet.[1][2][3] Der Sitz des ZSW ist in Stuttgart und Ulm.[2] Das ZSW hat rund 280 Mitarbeiter sowie weitere 100 studentische und wissenschaftliche Hilfskräfte.[2] Geleitet wird das Institut von Frithjof Staiß, Michael Powalla und Markus Hölzle[1].

Neubauten für das ZSW: Im Jahr 2014 wurde in Ulm ein Erweiterungsbau für eine Forschungsproduktionslinie errichtet.[4] Im Jahr 2017 fand in Stuttgart der Umzug in den Neubau der Zentrale des ZSW an der Meitnerstraße 1 im Step-Areal, dem Stuttgarter Engineering Park, zwischen Universitätsgelände und Österfeld statt.[5]

Am 15. Oktober 2018 feierte das ZSW im Haus der Wirtschaft sein 30-jähriges Institutsjubiläum.[6] Am 24. Januar 2019 wurde das ZSW für sein nachhaltiges Institutsgebäude in Stuttgart vom Umweltministerium Baden-Württemberg als „Ort voller Energie“ ausgezeichnet.[7][8]

Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (Baden-Württemberg)
Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (Baden-Württemberg)
Stuttgart
Ulm
Merklingen
Ausschnitt Baden-Württemberg

Forschungsaktivitäten

Die Forschungsschwerpunkte des ZSW sind:[2][9]

Solar-Testfeld Widderstall bei Merklingen

Unter anderem betreibt das ZSW mehrere Forschungsanlagen:

  • Bei Merklingen verfügt das ZSW seit 1989 über das Solar-Testfeld Widderstall.[11][12]
  • Im Oktober 2012 nahm das ZSW die mit einer Anschlussleistung von 250 kW zum damaligen Zeitpunkt weltgrößte Power-to-Gas-Anlage zur Produktion von Methan in Betrieb; sie dient als Versuchsanlage zur Lösung des Problems der Speicherung überschüssigen Ökostroms.[13]

Die Forschung im Bereich der Speicherung von überschüssiger Energie in Form von Erdgas findet in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik IWES statt.[14] Die Forschungsaktivitäten im Bereich Power to Gas erweckte in den Jahren 2011 und 2012 ein breites mediales Interesse.[15]

Bereits Ende der 1980er Jahre wurde am ZSW über Wasserstoff als Kraftstoff für Fahrzeuge geforscht.[16] Die Zeit bezeichnete damals Baden-Württemberg als führend in der Erforschung der Wasserstofftechnologie, die Gründung des ZSW sei erfolgt, um die Kompetenzen des Bundeslandes zu bündeln.[16]

Die 2006 bei Würth Solar in Betrieb gegangene weltgrößte Fabrik für Dünnschicht-Solarzellen ist, ausgehend von Grundlagenerkenntnissen der Universität Stuttgart, durch das ZSW zur Produktionsreife entwickelt worden.[17]

Mitgliedschaften

Das ZSW ist Mitglied im ForschungsVerbund Erneuerbare Energien (FVEE), dem Windenergie Forschungsnetzwerk Süd (WindForS) und in der Innovationsallianz Baden-Württemberg (innBW).[2][9][18] Außerdem ist das ZSW Mitglied in der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) von Bundeswirtschaftsministerium und Bundesumweltministerium,[19] sowie Partner der Strategieplattform Power to Gas der Deutschen Energie-Agentur (dena).[20]

Weitere Mitgliedschaften:[21]

  • AG Energiebilanzen e. V. (AGEB)
  • Arbeitskreis Kohlenstoff der Deutschen Keramischen Gesellschaft e. V. (AKK)
  • Allianz Bauwerkintegrierte Photovoltaik e.V. (Allianz BIPV)
  • Bundesverband Energiespeicher e. V. (BVES)
  • Clean Power Net (CPN)
  • Deutsche Wissenschaftliche Gesellschaft für Erdöl, Erdgas und Kohle e. V. (DGMK)
  • Deutscher Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband (DWV)
  • The Electrochemical Society (ECS)
  • European Energy Research Alliance (EERA)
  • Europäische Forschungsgesellschaft Dünne Schichten e. V. (EFDS)
  • European Renewable Energy Centres Agency (EUREC)
  • Gesellschaft Deutscher Chemiker (DGCh)
  • Hydrogen Europe
  • Kompetenznetzwerk Lithium-Ionen-Batterien (KLiB)
  • DWV-Fachkommission performing energy (performing energy)
  • Smart Grids-Plattform Baden-Württemberg e. V. (SmartGridsBW)
  • Solar Cluster Baden-Württemberg e. V. (Solar Cluster)
  • Stuttgart Research Initiative on Integrated Systems Analysis for Energy (STRise)
  • Ulmer Initiativkreises nachhaltige Wirtschaftsentwicklung e. V. (UNW)
  • Arbeitsgemeinschaft Brennstoffzellenforum im VDMA (VDMA)
  • Weiterbildungszentrum Ulm für Innovative Energietechnologien e. V. (WBZU)
  • Zentrum für Energieforschung Stuttgart (ZfES)
Institutsgebäude des ZSW in Stuttgart
Institutsgebäude des ZSW in Stuttgart

Weblinks

Commons: Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg – Sammlung von Bildern
  • Offizielle Website
  • Aktuelle Veröffentlichungen des ZSW in der Studiendatenbank der Agentur für Erneuerbare Energien
  • Hauptgebäude des ZSW mit dem Geschäftsbereich Elektrochemische Energietechnologien in Ulm.
    Hauptgebäude des ZSW mit dem Geschäftsbereich Elektrochemische Energietechnologien in Ulm.
    ZSW Labor für Batterietechnologie (eLaB) des ZSW in Ulm
    ZSW Labor für Batterietechnologie (eLaB) des ZSW in Ulm
    älteres Porträt aus dem Jahr 2000 auf dem SolarServer

Einzelnachweise

  1. a b c d Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung: ZSW. Abgerufen am 20. Dezember 2018. 
  2. a b c d e f g h i j k l m ZSW. Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg, abgerufen am 25. Januar 2017. 
  3. ZSW: Geschichte. Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg, abgerufen am 25. Januar 2017. 
  4. Axel Vartmann: Schub nach vorne für die deutsche Batterieproduktion. In: oekonews.at. 14. Dezember 1998, abgerufen am 20. Dezember 2018. 
  5. Rebecca Beiter: Energiewende auf dem Step-Areal. Stuttgarter Zeitung, 1. November 2016, abgerufen am 25. Januar 2017. 
  6. 30 Jahre Forschung für die Energiewende – ZSW feiert Jubiläum. Abgerufen am 21. Februar 2019. 
  7. Institutsgebäude des ZSW ausgezeichnet. Abgerufen am 21. Februar 2019. 
  8. ZSW Stuttgart – Eine Fassade, die Energie erzeugt. Abgerufen am 21. Februar 2019. 
  9. a b c d e f g h i j Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg. Energie mit Zukunft. ForschungsVerbund Erneuerbare Energien (FVEE), abgerufen am 10. Dezember 2012. 
  10. Presseinformation 09/2016. (PDF) Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg, abgerufen am 25. Januar 2017. 
  11. Peter Lechner: PV-Testfeld. ZSW, abgerufen am 26. Januar 2017. 
  12. Europas größtes PV-Testfeld erweitert. Sonne Wind & Wärme, 13. Oktober 2013, abgerufen am 26. Januar 2017. 
  13. ZSW: Weltweit größte Power-to-Gas-Anlage zur Methan-Erzeugung geht in Betrieb. (Pressemitteilung) Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg, 30. Oktober 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. November 2012; abgerufen am 10. Dezember 2012. 
  14. Ökostrom als Erdgas speichern. (Pressemitteilung) Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik, 26. April 2010, abgerufen am 10. Dezember 2012. 
  15. Beispiele:
    • Stefan Schultz: Gib Gas: Wie man Licht und Wind zu Erdgas macht. In: Spiegel Online. 15. April 2011, abgerufen am 12. Dezember 2012. 
    • Christoph M. Schwarzer: Windkraft in die Kaverne. In: Zeit Online. 10. September 2011, abgerufen am 12. Dezember 2012. 
    • Heiko Rehmann: Power-to-Gas: Nur das ZSW beherrscht bisher dieses Verfahren. In: Stuttgarter-Zeitung.de. 30. Oktober 2012, abgerufen am 12. Dezember 2012. 
    • Sabine Voith: Marktfähigkeit der Power-to-Gas Technologie rückt näher. In: Springer für Professionals. 3. Dezember 2012, abgerufen am 12. Dezember 2012. 
  16. a b Helga Keßler: Der Stoff, aus dem die Träume sind. Wasserstoff als Zukunftsenergie. In: Die Zeit. 8. September 1989, abgerufen am 10. Dezember 2012. 
  17. Frithjof Staiß wird neuer Chef des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW). In: SolarServer. Heindl Server GmbH, 27. Juni 2007, abgerufen am 10. Dezember 2012. 
  18. Forschung: Netzwerk WindForS startet in Süddeutschland. Internationales Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR), 7. Juni 2011, abgerufen am 11. Dezember 2012. 
  19. Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat). Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, 21. Januar 2010, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. November 2012; abgerufen am 10. Dezember 2012. 
  20. ZSW Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg. Deutsche Energie-Agentur (dena), abgerufen am 12. Dezember 2012. 
  21. ZSW Mitgliedschaften. ZSW Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg, abgerufen am 17. Dezember 2020.