Abigail

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Abbie ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Zum schottischen Pädagogen siehe A. G. Abbie.
Abigaíl von Antonio Cortina Farinós (19. Jh.)

Abigail ist ein weiblicher Vorname hebräischen Ursprungs.

Herkunft und Bedeutung

Im Tanach, der hebräischen Bibel, kommt der Name אֲבִיגַיִל, (’ǎvigajil, Abigajil) für zwei verschiedene Frauen vor: für eine Tochter des Isai (1 Chr 2,16–17 EU) und Schwester Davids sowie für die Frau Nabals aus Maon südlich von Hebron, die später eine der Frauen Davids wird (1 Sam 25 EU). In der jüdischen Tradition gilt die Frau Nabals als Prophetin. 1981 wurde nahe der historischen Stätte südlich von Hebron die Siedlung Maon gegründet und 2001 daneben die Siedlung Abigail.[1]

Darüber hinaus existiert die Variante אֲבִיגַל (’ǎvigal, Abigal) als Name der Tochter des Nachas und Mutter von Amasa (2 Sam 17,25 EU).

Der Name ist zusammengesetzt aus אָב ’āv „Vater“ und der Wurzel גיל gjl „jubeln, frohlocken“[2]. Abigail kann also übersetzt werden als „mein Vater jauchzt“[3] oder „mein Vater ist Freude“[4]. Gedeutet wird er aber bisweilen auch als „Haupt des Reigens“ und „Vortänzerin“.[5]

Verbreitung

In Deutschland kommt der Name seit dem 16. Jahrhundert vor, allerdings nur vereinzelt. In den USA und in Australien dagegen ist der Name sehr beliebt. Beispielsweise war er in Australien im Jahr 2004 auf Platz 3 der am häufigsten vergebenen weiblichen Vornamen, 2005 in den USA auf Platz 4.[6]

Varianten

  • englisch: Abagail, Abigayle, Abbie, Abby, Abbey, Gail, Gale, Gayl, Gayla, Gayle
  • griechisch: Αβιγαία (Abigaia)
  • hebräisch: אֲבִיגַיִל, (Abigajil), אֲבִיגַל (Abigal)
  • niederländisch: Abigaïl
  • spanisch: Abigaíl
  • ungarisch: Abigél

Namenstage

Namenstag ist der 8. Juli.[7]

Namensträgerinnen

Literatur

  • Ulrike Bechmann: Abigail. Prophetin – Weise Frau – Politikerin (= Frauen der Bibel). Katholisches Bibelwerk, Stuttgart 2001, ISBN 3-932203-78-X
  • Hans Rechenmacher, Art. *אֲבִגַיִל, Art. אֲבוּגַיִל (K) und Art. אֲבִיגַיִל, in: Hans Rechenmacher; Viktor Golinets; Annemarie Frank: Datenbank ‚Althebräische Personennamen‘, München 2020, ID 2.8.17, Version 201.
  • Uta Schmidt: Abigajil. In: Michaela Bauks, Klaus Koenen, Stefan Alkier (Hrsg.): Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex), Stuttgart 2006 ff.
  • Thomas Nauerth: ABIGAIL. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 23, Bautz, Nordhausen 2004, ISBN 3-88309-155-3, Sp. 2–5 (Artikel/Artikelanfang im Internet-Archive).

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Scheel: Lexikon biblischer Ortsbenennungen im modernen Israel. 5. Auflage, Concepcion Seidel, Hammerbrücke 2021. ISBN 978-3-933750-32-7. S. 139
  2. Uta Schmidt: Abigajil. In: Michaela Bauks, Klaus Koenen, Stefan Alkier (Hrsg.): Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex), Stuttgart 2006 ff.
  3. Wilfried Seibicke: Vornamen. Verlag für deutsche Sprache. Wiesbaden 1977, ISBN 3-88228-000-X.
  4. Abigail. Behind the Name, abgerufen am 13. November 2015.
  5. Heinz Schumacher: Die Namen der Bibel und ihre Bedeutung im Deutschen. 11. Auflage, Paulus-Buchhandlung KG. Heilbronn 2005. ISBN 3-87618-027-9
  6. Duden: Das große Vornamenlexikon. 3. Auflage. Mannheim 2007. ISBN 978-3-411-06083-2
  7. Kalender - 21. Juli - Ökumenisches Heiligenlexikon. In: www.heiligenlexikon.de. Abgerufen am 29. März 2016. 

Weblinks

Wiktionary: Abigail – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Abigail – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien