Art Shell

Art Shell
Art Shell, 2006
Position:
Offensive Tackle
Trikotnummer:
78
geboren am 26. November 1946 in Charleston, South Carolina
Karriereinformationen
AFL Draft: 1962 / Runde: 3 / Pick: 80
College: Maryland State College
 Teams:

Spieler

  • Oakland/Los Angeles Raiders (1968–1982)

Assistenztrainer/Trainer

  • Los Angeles/Oakland Raiders (1983–1994, 2006)
  • Kansas City Chiefs (1995–1996)
  • Atlanta Falcons (1997–2000)
Karrierestatistiken
Spiele     207
als Starter     155
Fumble erobert     8
Statistiken bei pro-football-reference.com
Karrierehöhepunkte und Auszeichnungen
Pro Football Hall of Fame
College Football Hall of Fame

Arthur Shell (* 26. November 1946 in Charleston, South Carolina) ist ein ehemaliger US-amerikanischer American-Football-Spieler und -Trainer. Er spielte als Offensive Tackle in der National Football League (NFL) bei den Oakland/Los Angeles Raiders.

Jugend

Art Shell wurde als Sohn eines Papiermachers in Charleston geboren. Im Alter von zehn Jahren starb seine Mutter und er und seine Geschwister wurden alleine von dem Vater aufgezogen. Im Laufe der nächsten Jahre übernahm er zunehmend die Erziehung seiner vier jüngeren Geschwister. Auf der High School spielte er Football und Basketball. In beiden Sportarten wurde er aufgrund seiner sportlichen Leistungen in die Staatsauswahl gewählt. Nach seinem Schulabschluss erhielt er ein Stipendium am Maryland State College.

Spielerlaufbahn

Collegekarriere

Arthur Shell spielte auch am College Football und Basketball. Von seiner Footballmannschaft wurde er in den ersten beiden Studienjahren als Center und als Defensive Tackle eingesetzt. In den nachfolgenden beiden Jahren erhielt er auch Einsatzzeit als Tackle in der Offensive Line. Shell wurde dreimal in die Ligaauswahl gewählt und erhielt 1967 seine Ernennung zum All-American.

Profikarriere

Art Shell wurde im Jahr 1968 von den Oakland Raiders in der dritten Runde an 80. Stelle gedraftet. Der Trainer der Raiders, John Rauch, setzte ihn als Rookie in den Special Teams der Raiders ein. Im Jahr 1968 konnte Shell mit den Raiders in das AFL-Endspiel einziehen. Die Mannschaft unterlag aber den von Weeb Ewbank trainierten New York Jets mit 27:23.[1][2] Im Jahr 1969 übernahm John Madden das Traineramt bei den Raiders. Shell erhielt erste Einsatzzeit als Offensive Tackle in der Offensive Line der Mannschaft aus Oakland. Er wurde dabei neben Guard Gene Upshaw auf der linken Seite der Offensive Line eingesetzt. Beide sollten zusammen mit Center Jim Otto in den nächsten Jahren die Leistungen der Offense der Mannschaft aus Kalifornien entscheidend mitbestimmen.

Shell hatte in der Offense der Raiders unter anderem die Aufgabe Quarterback Daryle Lamonica vor den Angriffen der gegnerischen Defense zu schützen. Das Team aus Oakland blieb eine Spitzenmannschaft und zog 1969 zum dritten Mal in Folge in das AFL-Endspiel ein. Gegner waren die von Hank Stram betreuten Kansas City Chiefs, die mit 17:7 die Oberhand behielten.[3][4] Auch in den Jahren 1970, 1973, 1974 und 1975 wurde Shell und den Raiders der Einzug in den Super Bowl verwehrt. Im ersten AFC Championship Game unterlagen sie 1970 den Baltimore Colts mit 27:17, 1973 den Miami Dolphins mit 27:10, 1974 den Pittsburgh Steelers mit 24:13 und nochmals 1975 mit 16:10.[5][6][7][8][9][10][11][12]

Daryle Lamonica hatte 1974 seine Laufbahn in der NFL beendet. Ken Stabler, der bereits seit 1970 bei dem Team aus Kalifornien unter Vertrag stand, hatte 1973 ihn von der Position des Starting-Quarterbacks verdrängt. Shell und Upshaw waren auch für den Schutz von Stabler mitverantwortlich. Die Serie von Endspielniederlagen endete für Shell im Jahr 1976. Das Team hatte in der Regular Season lediglich eines von 14 Spielen[13] verloren und zog mit diesem Ergebnis in die Play-offs ein. Gegner im Divisional-Play-off-Spiel waren die New England Patriots, die knapp mit 24:21 besiegt werden konnten.[14] Im AFC Championship Game traf die Mannschaft erneut auf die von Chuck Noll betreuten Steelers. Der Mannschaft um Art Shell gelang die Revanche für die beiden vorhergehenden Endspielniederlagen und gewann mit 24:7.[15] Gegner im daran anschließenden Super Bowl XI waren die Minnesota Vikings, die sich mit 32:14 der Mannschaft aus Oakland geschlagen geben mussten.[16] Stabler blieb auch aufgrund der Leistung seiner Offensive Line um Shell und Upshaw in den Play-offs fehlerfrei und warf vier Touchdownpässe. 1977 konnten Shell und die Raiders ihren Super Bowl Titel nicht verteidigen. Sie trafen im AFC Championship Game auf die Denver Broncos und verließen mit einer 20:17-Niederlage das Spielfeld.[17][18]

Nach der NFL-Saison 1978 übernahm Tom Flores das Traineramt bei den Raiders. Stabler wiederum verließ das Team im Jahr 1979 und wurde durch Jim Plunkett ersetzt. Mit ihnen feierte Art Shell in der NFL-Saison 1980 seinen zweiten Super Bowl Sieg. Das Team hatte elf von 16 Spielen gewonnen[19] und zog damit in das Wildcard Spiel der American Football Conference (AFC) gegen die Houston Oilers ein. Das Spiel endete mit 27:7 für die Raiders, die auch das nachfolgende Divisional-Play-off-Spiel gegen die Cleveland Browns mit 14:12 gewinnen konnten.[20][21] Im AFC Championship Game trafen die Raiders auf die San Diego Chargers und konnten sich in dem Spiel knapp mit 34:27 behaupten.[22] Dick Vermeil war mit seinen Philadelphia Eagles der Gegner der Raiders im Super Bowl XV. Die Raiders gewannen das Spiel mit 27:10.[23] Auch in dieser Endrunde kam der Offensive Line von Shell eine besondere Bedeutung zu. Plunkett warf acht Touchdownpässe, davon drei im Super Bowl, bei drei eigenen Interceptions.

Gene Upshaw beendete nach der Spielrunde 1981 seine Laufbahn und auch die Spielerlaufbahn von Art Shell neigte sich dem Ende zu. Aufgrund von Verletzungen konnte er in der Saison 1982 nur noch acht Spiele für die mittlerweile nach Los Angeles umgezogenen Raiders bestreiten. Ab 1983 war er als Assistenztrainer von Flores bei den Raiders tätig.

Trainerlaufbahn

Art Shell blieb bis 1989 Assistenztrainer der Raiders. 1983 konnte sein Team mit einem 38:9-Sieg gegen die Washington Redskins im Super Bowl XVIII den dritten Super Bowl gewinnen.[24][25] Im Laufe der Saison 1989 löste er Mike Shanahan als Head Coach der Mannschaft ab. Er war damit der erste dunkelhäutige Trainer in der NFL. In der Nachfolgesaison zog Shell mit seiner Mannschaft nach zwölf Siegen aus 16 Spielen in das AFC Championship Game ein, wo man den Buffalo Bills deutlich mit 51:3 unterlag.[26][27] Nachdem die Raiders 1991 und 1993 noch in die Play-offs einziehen konnten, verloren sie im Jahr 1994 sieben von 16 Spielen und scheiterten bereits in der Hauptrunde. Shell wurde daraufhin vom Besitzer der Raiders, Al Davis, entlassen. Shell heuerte danach als Assistenztrainer von Marty Schottenheimer bei den Kansas City Chiefs an und wechselte als Assistent von Dan Reeves im Jahr 1997 zu den Atlanta Falcons. Im Jahr 2000 wechselte er in das Management der NFL, nahm aber vor der Saison 2006 das Angebot der Raiders dort nochmals als Head Coach zu arbeiten an. Unmittelbar nach der Saison wurde er erneut entlassen, seine Mannschaft hatte nur zwei von 16 Spielen gewinnen können.[28]

Ehrungen

Arthur Shell spielte achtmal im Pro Bowl und wurde siebenmal zum All-Pro gewählt. Er ist Mitglied im NFL 1970s All-Decade Team, in der Pro Football Hall of Fame, in der South Carolina Athletics Hall of Fame, in der College Football Hall of Fame[29] und in der Black College Football Hall of Fame. Im Jahr 1990 wurde er zum NFL Coach of the Year gewählt.

Weblinks

  • Biografie bis 1989 (PDF; 52 kB)
  • Kurzbiografie
  • Trainerstatistiken von Art Shell
  • Art Shell am College
  • Art Shell bei den Raiders

Einzelnachweise

  1. Jahresstatistik der Raiders 1968
  2. Statistik AFL-Endspiel 1968
  3. Jahresstatistik der Raiders 1969
  4. Statistik AFL-Endspiel 1969
  5. Jahresstatik der Raiders 1970
  6. Statistik AFC Championship Game 1970
  7. Jahresstatistik der Raiders 1973
  8. Statistik AFC Championship Game 1973
  9. Jahresstatistik der Raiders 1974
  10. Statistik AFC Championship Game 1974
  11. Jahresstatistik der Raiders 1975
  12. Statistik AFC Championship Game 1975
  13. Jahresstatistik der Raiders 1976
  14. Statistik AFC Divisional Play-off-Spiel Raiders gegen Patriots 1976
  15. Statistik AFC Championship Game 1976
  16. Statistik Super Bowl XI
  17. Jahresstatistik der Raiders 1977
  18. Statistik AFC Championship Game 1977
  19. Jahresstatistik der Raiders 1980
  20. Statistik AFC Wildcard Spiel Oilers gegen Raider 1980
  21. Statistik AFC Divisional Play-off-Spiel Raiders gegen Browns 1980
  22. Statistik AFC Championship Game 1980
  23. Super Bowl XV Statistik
  24. Jahresstatistik der Raiders 1983
  25. Statistik Super Bowl XVIII
  26. Jahresstatistik der Raiders 1990
  27. Statistik AFC Championship Game 1990
  28. Jahresstatistik der Raiders 2006
  29. Art Shell among seven chosen for College Football Hall of Fame (Memento vom 8. Juli 2013 im Internet Archive) In: SI.com. Online veröffentlicht am 31. Mai 2013

4 Fred Steinfort | 8 Ray Guy | 11 David Humm | 12 Ken Stabler | 14 Errol Mann | 15 Mike Rae | 20 Neal Colzie | 21 Cliff Branch | 24 Willie Brown | 25 Fred Biletnikoff (MVP) | 26 Skip Thomas | 28 Clarence Davis | 29 Hubert Ginn | 30 Mark van Eeghen | 31 Carl Garrett | 32 Jack Tatum | 33 Rick Jennings | 34 Terry Kunz | 36 Manfred Moore | 39 Willie Hall | 40 Pete Banaszak | 41 Phil Villapiano | 43 George Atkinson | 44 Marv Hubbard | 46 Warren Bankston | 47 Charlie Phillips | 49 Mike Siani | 50 Dave Dalby | 51 Rodrigo Barnes | 52 Floyd Rice | 54 Rik Bonness | 58 Monte Johnson | 60 Otis Sistrunk | 61 Herb McMath | 63 Ernie Holmes | 64 George Buehler | 66 Steve Sylvester | 70 Henry Lawrence | 72 John Matuszak | 74 Dave Rowe | 75 John Vella | 77 Charles Philyaw | 78 Art Shell | 79 Dan Medlin | 81 Morris Bradshaw | 83 Ted Hendricks | 87 Dave Casper | 89 Ted Kwalick | Head Coach: John Madden | Coaches: Tom Dahms | Lew Erber | Tom Flores | Joe Scannella | Don Shinnick | Ollie Spencer | Bob Zeman

6 Marc Wilson | 7 Dan Pastorini | 8 Ray Guy | 10 Chris Bahr | 16 Jim Plunkett (MVP) | 20 I. M. Hipp | 21 Cliff Branch | 22 Arthur Whittington | 23 Odis McKinney | 26 Keith Moody | 30 Mark van Eeghen | 31 Derrick Jensen | 33 Kenny King | 35 Dwayne O’Steen | 36 Mike Davis | 37 Lester Hayes | 42 Monte Jackson | 43 Ira Matthews | 44 Burgess Owens | 45 Mike Spivey | 46 Todd Christensen | 50 Dave Dalby | 51 Bob Nelson | 52 Mario Celotto | 52 Greg Westbrooks | 53 Rod Martin | 55 Matt Millen | 56 Jeff Barnes | 57 Randy McClanahan | 60 Alva Liles | 62 Reggie Kinlaw | 63 Gene Upshaw | 65 Mickey Marvin | 66 Steve Sylvester | 70 Henry Lawrence | 71 Lindsey Mason | 72 John Matuszak | 73 Dave Browning | 74 Dave Pear | 77 Joe Campbell | 78 Art Shell | 79 Bruce Davis | 81 Morris Bradshaw | 82 Dwight Harrison | 83 Ted Hendricks | 84 Derrick Ramsey | 85 Bob Chandler | 86 Cedrick Hardman | 88 Raymond Chester | 89 Ted Kwalick | 90 Willie Jones | Head Coach: Tom Flores | Coaches: Willie Brown | Lew Erber | Chet Franklin | Earl Leggett | Joe Madro | Bob Mischak | Steve Ortmayer | Charlie Sumner | Ray Willsey

6 Marc Wilson | 8 Ray Guy | 10 Chris Bahr | 11 David Humm | 16 Jim Plunkett | 20 Ted Watts | 21 Cliff Branch | 22 Mike Haynes | 23 Odis McKinney | 25 Irvin Phillips | 26 Vann McElroy | 27 Frank Hawkins | 28 Cleo Montgomery | 31 Derrick Jensen | 32 Marcus Allen (MVP) | 33 Kenny King | 34 Greg Pruitt | 36 Mike Davis | 37 Lester Hayes | 38 Chester Willis | 40 Rick Berns | 45 James Davis | 46 Todd Christensen | 47 Don Bessillieu | 48 Kenny Hill | 50 Dave Dalby | 51 Bob Nelson | 52 Jim Romano | 53 Rod Martin | 54 Darryl Byrd | 55 Matt Millen | 56 Jeff Barnes | 57 Tony Caldwell | 58 Jack Squirek | 61 Dave Stalls | 62 Reggie Kinlaw | 64 Shelby Jordan | 65 Mickey Marvin | 66 Steve Sylvester | 68 Johnny Robinson | 70 Henry Lawrence | 71 Bill Pickel | 72 Don Mosebar | 73 Charley Hannah | 74 Archie Reese | 75 Howie Long | 76 Ed Muransky | 77 Lyle Alzado | 79 Bruce Davis | 80 Malcolm Barnwell | 82 Calvin Muhammad | 83 Ted Hendricks | 84 Derrick Ramsey | 85 Dokie Williams | 87 Don Hasselbeck | 93 Greg Townsend | Head Coach: Tom Flores | Coaches: Sam Boghosian | Willie Brown | Chet Franklin | Larry Kennan | Earl Leggett | Bob Mischak | Steve Ortmayer | Terry Robiskie | Art Shell | Charlie Sumner | Tom Walsh | Ray Willsey

Terry Bradshaw | Ken Stabler | Roger Staubach | Earl Campbell | Franco Harris | Walter Payton | O. J. Simpson | Harold Carmichael | Drew Pearson | Lynn Swann | Paul Warfield | Dave Casper | Charlie Sanders | Dan Dierdorf | Art Shell | Rayfield Wright | Ron Yary | Joe DeLamielleure | John Hannah | Larry Little | Gene Upshaw | Jim Langer | Mike Webster | Carl Eller | L.C. Greenwood | Harvey Martin | Jack Youngblood | Joe Greene | Bob Lilly | Merlin Olsen | Alan Page | Bobby Bell | Robert Brazile | Dick Butkus | Jack Ham | Ted Hendricks | Jack Lambert | Willie Brown | Jimmy Johnson | Roger Wehrli | Louis Wright | Dick Anderson | Cliff Harris | Ken Houston | Larry Wilson | Garo Yepremian | Jim Bakken | Don Shula | Chuck Noll | Rick Upchurch | Jerrel Wilson | Billy Johnson | Ray Guy

Marcus Allen (2003) | Fred Biletnikoff (1988) | George Blanda (1981) | Cliff Branch (1981) | Bob Brown (2004) | Tim Brown (2015) | Willie Brown (1984) | Dave Casper (2002) | Al Davis (1992) | Tom Flores (2021) | Ray Guy (2014) | Mike Haynes (1997) | Ted Hendricks (1990) | James Lofton (2003) | Howie Long (2000) | Ronnie Lott (2000) | John Madden (2006) | Randy Moss (2018) | Jim Otto (1980) | Jerry Rice (2010) | Warren Sapp (2013) | Richard Seymour (2013) | Art Shell (1989) | Ken Stabler (2016) | Gene Upshaw (1987) | Ron Wolf (2015) | Charles Woodson (2021) | Rod Woodson (2009)

Personendaten
NAME Shell, Art
ALTERNATIVNAMEN Shell, Arthur (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer American-Football-Spieler
GEBURTSDATUM 26. November 1946
GEBURTSORT Charleston (South Carolina), USA