Augustin I. Bartolomäus Hille

Augustin Bartholomäus Hille, Lithographie von Adolf Dauthage, 1854
Wappen Augustin Bartolomäus Hille, Bischof von Leitmeritz (1832–1865)

Augustin Bartolomäus Hille (auch Augustin Bartholomäus Hille; tschechisch Augustin Bartoloměj Hille); * 2. Dezember 1786 in Großschönau, Leitmeritzer Kreis; † 26. April 1865 in Leitmeritz war von 1831 bis 1865 Bischof von Leitmeritz.

Werdegang

Augustin Bartolomäus Hille war zunächst Nachhilfelehrer. Da er Priester werden wollte, studierte er am Leitmeritzer Priesterseminar Philosophie und Theologie. Am 23. April 1810 erhielt er die Priesterweihe. Anschließend wirkte er als Kaplan und Katechet in Schluckenau. Ab 1820 lehrte er Pastoraltheologie an der Diözesan-Lehranstalt in Leitmeritz, wo er 1824 zum Konsistorialrat sowie zum Rektor des Priesterseminars, 1826 zum Ehrendomherrn und 1831 zum Domherrn ernannt wurde.

Bischof von Leitmeritz

Nach der Erhebung des Leitmeritzer Bischofs Vincenz Eduard Milde zum Erzbischof von Wien wurde Augustin Bartholomäus Hille zu dessen Nachfolger berufen. Am 19. September 1832 erfolgte die Bischofsweihe und 1841 Ehrenbürger der Stadt Leitmeritz.

Während seiner Amtszeit von 1831 bis 1865 in Leitmeritz wurde 1845 das Marienhospital errichtet, die Wenzelskirche neu geweiht und eine Lehrerbildungsanstalt gegründet. Nach den Reformen des Josephinismus wurden die Jesuiten nach Leitmeritz berufen und 1850 entstand ein Knabenkonvikt in Oberpolitz, das später nach Mariaschein verlegt wurde. 1859 wurde eine Taubstummenanstalt eröffnet. Für den Klerus wurden Exerzitien und ab 1855 regelmäßig Pastoralkonferenzen abgehalten. Seit 1861 war Augustin Bartolomäus Hille auch Mitglied des Böhmischen Landtags.

Literatur

  • Constantin von Wurzbach: Hille, Augustin Bartholomäus. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 9. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1863, S. 18 f. (Digitalisat).
  • Franz Heinrich Reusch: Hille, August Bartholomäus. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 12, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 414.
  • Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. Herausgegeben im Auftrag des Collegium Carolinum (Institut), Bd. I, R. Oldenbourg Verlag München Wien 1979, S. 626, unter: Hille, Bandwaren-Industrielle S. 525 bis 627, ISBN 3-486-49491-0
  • Wilhelm Kosch: Das katholische Deutschland (A-Schlüter), 1933–1938, Augsburg
  • Der Heimatkreis Schluckenau im nordböhmischen Niederland. Ein sudetendeutsches Heimatbuch, 1977
  • Wilfried Brosche, Kurt Ehrlich: Leitmeritz und das böhmische Mittelgebirge, 1970, S. 66
  • Adolf Kindermann: Kirche, Recht und Land. Festschrift, 1969, S. 181–193
  • 1217–1927 Stadt Leitmeritz. Festschrift zur Feier des 700jährigen Bestehens der Stadt, 1927, S. 93–95
  • Franz Xaver Reike: A.B.H. (Augustinus Bartholomäus Hille, Bischof von Leitmeritz), Dissertation Wien, 1910

Weblinks

Commons: Augustin Bartoloměj Hille – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
VorgängerAmtNachfolger
Vincenz Eduard MildeBischof von Leitmeritz
1832–1865
Augustin II. Pavel Vahala
Normdaten (Person): GND: 123886716 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 3391521 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Hille, Augustin Bartolomäus
ALTERNATIVNAMEN Hille, Augustin Bartoloměj (tschechisch); Hille, Augustin Bartholomäus
KURZBESCHREIBUNG Bischof von Leitmeritz
GEBURTSDATUM 2. Dezember 1786
GEBURTSORT Großschönau, Leitmeritzer Kreis
STERBEDATUM 26. April 1865
STERBEORT Leitmeritz