Burg Nieder-Rosbach

Burg Nieder-Rosbach
Wasserburg Nieder-Rosbach mit Wassergraben, Ansicht von Südosten

Wasserburg Nieder-Rosbach mit Wassergraben, Ansicht von Südosten

Staat Deutschland
Ort Rosbach vor der Höhe-Nieder-Rosbach
Entstehungszeit 13. Jahrhundert
Burgentyp Niederungsburg, Ortslage
Erhaltungszustand Herrenhaus, Ökonomiegebäude, Wassergraben
Bauweise Fachwerk, Bruchsteine
Geographische Lage 50° 18′ N, 8° 43′ O50.30105688.7090518Koordinaten: 50° 18′ 3,8″ N, 8° 42′ 32,6″ O
Burg Nieder-Rosbach (Hessen)
Burg Nieder-Rosbach (Hessen)
p3

Die Burg Nieder-Rosbach ist eine denkmalgeschützte[1] Wasserburg am Ufer des Rosbachs im Stadtteil Nieder-Rosbach der Stadt Rosbach vor der Höhe im Wetteraukreis in Hessen. In unmittelbarer Nähe befindet sich die nach der Anlage benannte Burgkirche.

Geschichte

Die Ursprünge der Burg gehen auf das 13. Jahrhundert zurück, als sie der Sitz der Herren von Carben war.[2] 1356 ist das Jahr der ersten Erwähnung der Burg – als Lehen von den Grafen von Hanau. Im Jahr 1367 wurde das Feste Haus an die von Kolnhausen übergeben, von denen es als hanauisches Lehen an die Löw von Steinfurth kam. 1412 mussten diese dem Grafen von Hanau das Öffnungsrecht einräumen. Von 1503 bis 1816[3] war die Burg im Besitz der Herren von Greiffenclau zu Vollrads, die sie in den Jahren 1696–1699 zum Herrenhaus umbauten.[2] Nach mehrfachen Eigentümerwechseln erwarb 1913 erwarb die Gemeinde das Gebäude samt Grundstück, nachdem es mehrfache Besitzerwechsel über sich ergehen lassen musste. Das Anwesen diente zunächst Wohnzwecken, ehe es, umfangreich renoviert, Verwaltungsdienststellen aufnahm.

Beschreibung

Das Herrenhaus ist zweigeschossig auf einem hochliegenden Sockel errichtet. Der Sockel und das erste Geschoss sind in Massivbauweise gebaut, das zweite Geschoss in Fachwerkbauweise. Der Wassergraben um das Gebäude ist an dessen Südost-Ecke teilweise wiederhergestellt. Der Graben wird von einer dreibogigen Brücke aus Bruchstein überquert, die zum Haupteingang des Hauses führt.

Heutige Nutzung

Das Gebäude, das im Eigentum der Stadt Rosbach v. d. H. steht, ist nach einer umfassenden Sanierung im Jahr 2011 auf der Rückseite mit modernen Aufzuganlagen ausgestattet. Seit der Sanierung wird es als öffentliche Begegnungsstätte genutzt.

Sonstiges

Vor der Wasserburg ist ein weiter Platz angelegt, der auch als Festplatz für das jährlich stattfindende Burgfest genutzt wird. Er stellt auch die Sichtachse Burg—Kirche her. An dem Platz liegt auch das Gebäude der früheren Nieder-Rosbacher Grundschule, das nach der Schulschließung als Dorfgemeinschaftshaus genutzt wurde und heute privat bewohnt wird. Ursprünglich war dieses Gebäude der Wirtschaftshof der Wasserburg.

  • Burg Nieder-Rosbach, Ansicht vom Vorplatz aus
    Burg Nieder-Rosbach, Ansicht vom Vorplatz aus
  • Rückseite der Wasserburg mit Aufzug; rechts daneben die Kirche
    Rückseite der Wasserburg mit Aufzug; rechts daneben die Kirche
  • Ehemalige Grundschule
    Ehemalige Grundschule

Literatur

  • Georg Dehio, Folkhard Cremer (Bearb.): Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler – Hessen II: Regierungsbezirk Darmstadt. Deutscher Kunstverlag, Auflage 1/2008
  • Rolf Müller (Hrsg.): Schlösser, Burgen, alte Mauern. Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei, Wiesbaden 1990, ISBN 3-89214-017-0, S. 300.
  • Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Auflage. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6, S. 332 f.
  • Christian Ottersbach: Frankfurt & Rhein-Main – Burgen und Schlösser in und um Aschaffenburg, Darmstadt, Mainz, Taunus und Wetterau. Michael Imhof Verlag, Auflage 1/2010

Weblinks

Commons: Wasserburg Nieder-Rosbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Eintrag zu Burg Nieder-Rosbach in der privaten Datenbank Alle Burgen.
  • Burg Nieder-Rosbach bei burgenwelt.de
  • Die Historie der Wasserburg bei wasserburg-rosbach.de

Einzelnachweise

  1. Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Wasserburg Nieder-Rosbach In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen
  2. a b Wasserburg im neuen, alten Kleid. 27. Januar 2019, abgerufen am 28. Oktober 2023. 
  3. nach anderen Quellen bis 1806, vgl. die Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.burgenwelt.org

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