Diagnostikum

Messung des pH-Werts des Blutes im Rahmen einer Blutanalyse

Der Begriff Diagnostikum (Synonym Erkennungsmerkmal[1]) wird insbesondere auch in der Medizin im Rahmen der Erkennung und Unterscheidung von Krankheiten verwendet (Diagnostik). Dabei bezeichnet er entweder ein direktes Erkennungsmerkmal,[1] oder aber ein Hilfsmittel (z. B. chemische Substanz oder bildgebendes Untersuchungsverfahren), das mit dem Ziel eingesetzt wird, ein solches hervorzubringen.[2][3][4][5] Der Begriff wird auch in der Pädagogik im Rahmen individueller Lernstandsanalysen[6] und in der Psychologie[7] analog angewendet.

Bücher, die mit diesem Begriff im Titel aufgelegt wurden, verstehen sich als Hilfsmittel zur Findung einer Diagnose und enthalten die Darstellung entsprechender Vorgehensweisen (Befunderhebung und Interpretation).[8][9]

Grundsätzlich kann man zwischen „In-vivo-“ und „In-vitro-Diagnostika“ unterscheiden. Das Medizinproduktegesetz definiert als „In-vitro-Diagnostika“ Hilfsmittel, die geeignet sind, aus dem menschlichen Körper entnommene Proben zu untersuchen. Dazu gehören Reagenz, Reagenzprodukt, Abgleichungs- und Kalibriermaterial, Probenbehältnisse, Kontrollmaterial, Kit, Instrument, Apparat, Gerät oder System.[10] Als typische Beispiele seien Atemtest (Alkoholtest und Untersuchung des Magen-Darm-Trakts) und Drogen-(schnell)tests (Blutanalyse, Urinkontrolle, Speicheltest, Haaranalyse, Nageluntersuchungen und Wischtest, d. h. der Schweiß wird untersucht) genannt. Typische Beispiele für In-vivo-Diagnostika sind bildgebende Verfahren.

Siehe auch

  • Kontrollgruppe

Einzelnachweise

  1. a b Diagnostikum. Duden online
  2. H. Schulz u. a.: Deutsches Fremdwörterbuch. Walter de Gruyter, ISBN 3-11-016235-0, S. 482, books.google.de
  3. C. Sohn u. a.: Ultraschall in Gynäkologie und Geburtshilfe. Thieme Verlag, 2003, ISBN 3-13-101972-7, S. 624, books.google.de
  4. Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft …. In: Vossische Zeitung. (Morgen-Ausgabe) 4. März 1909, S. 25. Zitiert nach: Diagnostikum. In: Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache. Abgerufen am 27. August 2019
  5. Diagnostikum. dict.cc.
  6. Originals vom 8. März 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/bildungsserver.berlin-brandenburg.de Brandenburgischer Bildungsserver
  7. K. Boerner: Das psychologische Gutachten. Beltz, 2004, ISBN 3-407-22163-0, S. 71, books.google.de
  8. H. U. Debrunner u. a.: Orthopädisches Diagnostikum. Thieme Verlag, 2004, ISBN 3-13-324007-2, S. 3, books.google.de
  9. C. Jacobs u. a.: Rechenfertigkeiten- und Zahlenverarbeitungs-Diagnostikum für die 2. bis 6. Klasse. Hogrefe, 2005.
  10. Aushangpflichtige Gesetze und andere wichtige Vorschriften im Gesundheitswesen. Forum Verlag Herkert, 2004, ISBN 3-89827-833-6, S. 459, books.google.de
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