Exposition internationale de Port-au-Prince

Exposition internationale de Port-au-Prince 1949
Bicentenaire de Port-au-Prince
Dumarsais Estimé

Dumarsais Estimé

Motto 200 Jahre Port-au-Prince, Festival des Friedens
Allgemein
Ausstellungsfläche 30 ha
Besucherzahl 70.000
BIE-Anerkennung ja
Teilnahme
Länder 19 Länder
Ausstellungsort
Ort Port-au-Prince, Haiti
Gelände Cité de l’Exposition Welt-Icon18.549368-72.348376 18.549368-72.348376Koordinaten: 18° 32′ 57,7″ N, 72° 20′ 54,2″ W
Kalender
Eröffnung 1. Dezember 1949
Schließung 8. Juni 1950
Zeitliche Einordnung
Vorgänger Rom 1942
Nachfolger Brüssel 1958

Die Exposition internationale de Port-au-Prince 1949 war eine vom Bureau International des Expositions (BIE) anerkannte Weltausstellung. Sie fand vom 1. Dezember 1949 bis zum 8. Juni 1950 in Port-au-Prince in Haiti statt.

Geschichte

Die Weltausstellung von 1949 war zugleich die 200-Jahr-Feier der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince. Sie wurde auf Wunsch des Präsidenten Dumarsais Estimé mit den Zielen organisiert, Port-au-Prince als visionäre und moderne Stadt vorzustellen, die internationalen Beziehungen des Landes zu intensivieren, den Tourismus zu fördern und die Kultur Haitis zu präsentieren.

Im März 1948 begannen die Arbeiten für den Aufbau der Cité de l’Exposition, dem Ausstellungsgelände mit den Ausstellungsgebäuden. Der Zeitrahmen für die Durchführung der Bauarbeiten war mit etwas mehr als einem Jahr eng gefasst. Die Baukosten waren ursprünglich mit 4 Millionen Dollar veranschlagt worden; bei einem Staatsbudget Haitis von insgesamt 13,4 Millionen Dollar.[1]

Zu den Attraktionen in der palmengesäumten Bucht des Ausstellungsgeländes gehörten ein Riesenrad, ein Aquarium, ein Kino, Hahnenkämpfe und folkloristische Darbietungen im Théâtre de Verdure. Es wurden zahlreiche international bekannte Künstler für Auftritte eingeladen, darunter Miles Davis, Dizzy Gillespie, Sänger der Mailänder Scala, Musiker der Grand National Opera New York, die kubanische Salsasängerin Celia Cruz, der puerto-ricanische Sänger Daniel Santos, der haitianische Komponist Frantz Casseus und der kubanische Komponist Bebo Valdés.

An der Weltausstellung vertreten waren die USA, Frankreich, Italien, Belgien, Spanien, San Marino, Libanon, Syrien, Palästina, Kanada, Venezuela, Mexiko, Argentinien, Guatemala, Chile, Puerto Rico, Kuba, Jamaika und der Vatikan, der eine Kapelle aufbaute. Ebenfalls vertreten waren die UNO und die Organisation Amerikanischer Staaten.

Politische Konsequenzen

Das ursprünglich geplante Budget von 4 Millionen Dollar für die Ausstellung wurde mit 26 Millionen Dollar Gesamtkosten massiv überschritten, wobei 10 Millionen Dollar an Ausgaben nicht belegt werden konnten.[2] Dieser Skandal führte in Haiti zu heftiger Kritik an der Regierung. Im Mai 1950 erfolgte ein Militärputsch gegen Estimés Regierung. Daraufhin wurde Paul Eugène Magloire im Oktober 1950 zum Präsidenten gewählt. Während seiner Regierungszeit wurde Haiti zu einem bevorzugten Reiseziel von Touristen aus den USA und Europa.

Nachnutzung

Die Gebäude wurden nach der Ausstellung zu einem festen Bestandteil der Architektur von Port-au-Prince, insbesondere der präsidentielle Pavillon, der Pavillon der Post, das Touristenbüro, der Fontaine Lumineuse und das Théâtre de Verdure als Bühne für zahlreiche folkloristische und musikalische Aufführungen.

Das ehemalige Ausstellungsgelände und die palmengesäumte Promenade sind heute vernachlässigt und in Folge von Naturkatastrophen größtenteils heruntergekommen.[3]

Literatur

  • Exposition internationale 1949– 1950 – bi-centenaire de Port-au-Prince 1749–1949 : (offizieller Katalog zur Ausstellung erschienen in 200 Expl.). 1949 (Digitalisat). 

Einzelnachweise

  1. The International Exposition of Port-au-Prince 1949-50 (englisch), von Hadassah St. Hubert, abgerufen am 9. März 2014.
  2. Sauveur Pierre Etienne, Haïti, la république dominicaine et Cuba: état, économie et société (1492-2009), (französisch) L’Harmattan, 2012.
  3. Port-au-Prince (englisch), in Encyclopædia Britannica Online, abgerufen am 9. März 2014.

Weblinks

  • The International Exposition of Port-au-Prince 1949–50 (englisch), von Hadassah St. Hubert, abgerufen am 9. März 2014
  • Exposition internationale de Port-au-Prince 1949. Bureau International des Expositions (englisch). Abgerufen am 23. März 2017. 
BIE-registrierte
Weltausstellungen

London 1851 • Paris 1855 • London 1862 • Paris 1867 • Wien 1873 • Philadelphia 1876 • Paris 1878 • Melbourne 1880 • Barcelona 1888 • Paris 1889 • Chicago 1893 • Brüssel 1897 • Paris 1900 • St. Louis 1904 • Lüttich 1905 • Mailand 1906 • Brüssel 1910 • Turin 1911 • Gent 1913 • San Francisco 1915 • Philadelphia 1926 • Barcelona 1929 • Chicago 1933 • Brüssel 1935 • Paris 1937 • New York 1939 • Port-au-Prince 1949 • Brüssel 1958 • Seattle 1962 • Montreal 1967 • Osaka 1970 • Sevilla 1992 • Hannover 2000 • Shanghai 2010 • Mailand 2015 • Dubai 2020 • Osaka 2025 • Riad 2030

BIE-anerkannte
internationale Ausstellungen

Stockholm 1936 • Helsinki 1938 • Lüttich 1939 • Paris 1947 • Stockholm 1949 • Lyon 1949 • Lille 1951 • Jerusalem 1953 • Rom 1953 • Neapel 1954 • Turin 1955 • Helsingborg 1955 • Beit Dagan 1956 • Berlin 1957 • Turin 1961 • München 1965 • San Antonio 1968 • Budapest 1971 • Spokane 1974 • Okinawa 1975 • Plowdiw 1981 • Knoxville 1982 • New Orleans 1984 • Plowdiw 1985 • Tsukuba 1985 • Vancouver 1986 • Brisbane 1988 • Plowdiw 1991 • Genua 1992 • Daejeon 1993 • Lissabon 1998 • Nagoya 2005 • Saragossa 2008 • Yeosu 2012 • Astana 2017 • Belgrad 2027

BIE-anerkannte
Gartenbauausstellungen

Rotterdam 1960 • Hamburg 1963 • Wien 1964 • Paris 1969 • Amsterdam 1972 • Hamburg 1973 • Wien 1974 • Montreal 1980 • Amsterdam 1982 • München 1983 • Liverpool 1984 • Osaka 1990 • Den Haag und Zoetermeer 1992 • Stuttgart 1993 • Kunming 1999 • Haarlemmermeer 2002 • Rostock 2003 • Chiang Mai 2006/07 • Venlo 2012 • Antalya 2016 • Berlin 2017 • Peking 2019 • Almere 2022 • Doha 2023

Abgesagt

Lyon 1914 • Rom 1942 • Wien und Budapest 1995 • Manila 2002 • Seine-Saint-Denis 2004 • Buenos Aires 2023

Nicht anerkannt

New York 1853 • Sydney 1879 • Glasgow 1888 • Berlin 1896 • Buffalo 1901 • Turin 1902 • San Diego 1915 • Rio de Janeiro 1922 • London 1924 • Paris 1925 • New York 1964

Normdaten (Veranstaltung): LCCN: n2020058209 | VIAF: 3251160310454258300002