Intel 8008

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Intel 8008
Produktion: 1972 bis 1983[1]
Produzent: Intel
Prozessortakt: 500 kHz bis 800 kHz
Fertigung: 10 µm, PMOS
Befehlssatz: Intel 8 Bit,
inkompatibel zu 8080/8085/Z80
Sockel: 18-pin DIP

Der Intel 8008 (zunächst als 1201) wurde am 1. April 1972 vorgestellt und war der erste 8-Bit-Mikroprozessor und der erste Von-Neumann-Rechner[2] aus dem Hause Intel. Er war in einem 18-poligen DIL-Gehäuse untergebracht und bestand aus 3500 Transistoren. Weit verbreitet ist die Ansicht, der 8008 wäre ein auf 8 Bit erweiterter 4004 oder eine Weiterentwicklung des 4040. Beide CPUs unterscheiden sich aber grundlegend vom 8008.[3] Der 8008 gilt als der direkte Vorläufer des Intel 8080 und ist damit die Grundlage der x86-Prozessorarchitektur und der damit verbundenen Befehlssätze von Intel.[2]

Allgemeines

Intel 8008: Funktionsblockschaltbild

Der 8008 fand geringe Verbreitung u. a. durch seinen Einsatz in Terminals[4], Analysegeräten und Desktop-Computern, wie dem Mark-8 oder dem Micral. Großer Erfolg war ihm aber nicht beschieden. Aufgrund seiner sehr „kompakten“ Busschnittstelle[5] erforderte der Anschluss von Speicher und Ein-/Ausgabe-Bausteinen beträchtlichen Dekodierungsaufwand. Sein Befehlssatz war sehr unflexibel und seine Möglichkeiten zur Interrupt-Verarbeitung rudimentär, da es keine Möglichkeit gab, seinen internen Zustand (Register H, L und die Flags konnte man nicht speichern) vollständig zu sichern, wie das bei einer sinnvollen Interrupt-Behandlung unabdingbar ist.[6] Außerdem besaß er noch einen 8 Einträge langen CPU-internen Return-Stack, auf den durch den Befehlssatz nicht unmittelbar zugegriffen werden konnte. Befehlssatz- und Mikroarchitektur wurden beim Nachfolger 8080 grundlegend überarbeitet und deutlich flexibler. Nichtsdestoweniger hat praktisch jeder 8008-Befehl sein Äquivalent im 8080-Befehlssatz, so dass der 8008 in letzter Konsequenz auch als früher Vorläufer des 8086 gelten darf, welcher u. a. auch im Hinblick auf leichte Portierbarkeit von 8080- und 8085-Programmen entwickelt wurde.

Technische Daten

U 808 D (DDR-Nachbau des 8008)
• Entwicklungsbeginn: 1974
• geplanter Produktionsbeginn: 6/1977
• Produktionsbeginn: 1978
• Produktionsende: 1986/88[7]
  • Taktfrequenz: 500 kHz (8008-1: 800 kHz)
  • Rechenleistung: 0,05 MIPS
  • Technik: 10 µm, PMOS
  • Anzahl Transistoren: 3500
  • Adressierbarer Speicher: 16 KB
  • Verwendet in Terminals, Tischrechnern, Verpackungsmaschinen, Analysegeräten u. v. m.
  • Ursprünglich für das Terminal Datapoint 2200 entwickelt

Weblinks

Commons: Intel 8008 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Intel 8008 – Sammler-Website mit vielen Bildern
  • The Intel 8008 support page (inoffiziell, englisch)

Einzelnachweise

  1. https://cpushack.net/life-cycle-of-cpu.html
  2. a b Detlef Borchers: Vor 40 Jahren: Mit dem 8008 kamen die Mikros. In: Heise online. 1. April 2012. Abgerufen am 2. April 2012.; Zitat: „Der 8008 war der erste von Neumann-Rechner Intels und wurde unter dem Namen MCS-8 an die japanische Seiko Corporation verkauft, die einen Prozessor für Desktop-Computer suchte. In der Geschichte des Personalcomputers gilt er als direkter Vorläufer des 8080, der sämtliche Befehle des 8008 übernahm. Damit ist der Mikroprozessor der Urahn der erfolgreichen X86-Architektur.“.
  3. Computermuseum der Universität Stuttgart: Beschreibung der Architektur.
  4. Computermuseum der Universität Stuttgart: Terminal auf Basis des Intel 8008.
  5. Computermuseum der Universität Stuttgart: Beschreibung des Bus-Interface.
  6. Computermuseum der Universität Stuttgart: Befehlssatz.
  7. Firmeninformationen unter robotron-net.de (PDF; 36 KB)
Intel-Prozessoren
Vor-x86-Prozessoren
Desktop

4004 • 4040 • 8008 • 8080 • 8085

iAPX-86 bis zur 4. Generation
Desktop

8086 • 8088 • 80186 • 80188 • 80286 • 80386 (i386) • 80486 (i486) • Overdrive-Versionen

Pentium-Serie
Desktop

Pentium (MMX) • Pentium II • Pentium III • Pentium 4 • Pentium 4 XE • Pentium D • Pentium XE • Pentium Dual-Core • Overdrive-Versionen

Mobil

Mobile Pentium 4 • Pentium M • Pentium Dual-Core

Server

Pentium Pro

Celeron-Serie
Desktop

Celeron (P6) • Celeron (NetBurst) • Celeron D • Celeron (Core) • Celeron Dual-Core

Mobil

Mobile Celeron • Celeron M

Core-Serie
Desktop

Core (Core Solo, Core Duo) • Core 2 • Core i • Core M

Xeon-Serie
ii Server

Xeon (P6) • Xeon (NetBurst) • Xeon (Core) • Xeon (Nehalem) • Xeon (Sandy Bridge) • Xeon (Ivy Bridge) • Xeon (Haswell) • Xeon (Broadwell) • Xeon (Skylake) • Xeon (Kaby Lake) • Xeon (Coffee Lake) • Xeon (Cascade Lake) • Xeon (Ice Lake) • Xeon (Sapphire Rapids)

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Atom

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Desktop

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Desktop

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