Martin Debes

Martin Debes (* 1971 in Jena) ist ein deutscher Journalist und Buchautor.

Leben

Martin Debes wuchs in Jena und nahe Ilmenau auf. Nach Abitur, Zivildienst und einer halbjährigen USA-Reise studierte er Politikwissenschaft, Neuere Geschichte und Philosophie an der Universität Jena und der Louisiana State University in Baton Rouge, USA. Während des Studiums leitete er für ein Jahr die Studentenzeitung Akrützel und schrieb für die Frankfurter Rundschau. Von 1998 bis 2000 besuchte er die Deutsche Journalistenschule in München.

Von 2000 bis 2024 arbeitete Debes bei der Thüringer Allgemeinen in Erfurt, für die er die wöchentliche Kolumne Zwischenruf schrieb.[1][2] Eine Auswahl seiner Kolumnen erschien 2023 im Klartext Verlag unter dem Titel Ach, Thüringen... Zwischenrufe auf einem seltsam schönen Land.[3] Daneben schrieb er freiberuflich für Die Zeit und veröffentlichte 2014 eine politische Biographie der ehemaligen thüringischen Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht. Seit April 2024 ist Debes Reporter im Hauptstadtbüro des Stern.[4]

Im August 2021 erschien sein Buch Demokratie unter Schock über die Hintergründe der Wahl von Thomas Kemmerich zum Thüringer Ministerpräsidenten.[5][6][7][8] Für das Buch und seine Serie zum Jahrestag der Kemmerich-Wahl wurde Debes mit dem dritten Platz des Preises Journalist des Jahres in der Kategorie „Reportage regional“ ausgezeichnet. In der Begründung heißt es: „Der landespolitische Reporter ist ein grandioser Deuter des Ostens, ein begnadeter Schreiber und gilt als Reporter mit dem besten Adressbuch Thüringens.“[9] 2023 erhielt er den ersten Platz der Auszeichnung in derselben Kategorie.[10]

2024 veröffentlichte Debes im Vorfeld der Landtagswahlen das Buch Deutschland der Extreme: Wie Thüringen die Demokratie herausfordert im Ch. Links Verlag. Der Autor sieht in Thüringen die Demokratie bedroht, „ein Härtetest für die Region“, der beispielhaft für ganz Deutschland gelten könne.[11] Das Buch stieß auf positive Rezensionen und erreichte Platz 16 der Sachbuch-Bestseller-Liste des Spiegel.[12][13]

Werke

  • Durchdringen und Zersetzen: Die Bekämpfung der Opposition durch das Ministerium für Staatssicherheit im Jahr 1989, Goldhelm-Verlag, Manebach 1999, ISBN 978-3-931101-04-6.
  • Christine Lieberknecht: Von der Mitläuferin zur Ministerpräsidentin, Klartext-Verlag, Essen 2014, ISBN 978-3-8375-1046-1.
  • Demokratie unter Schock: Wie die AfD einen Ministerpräsidenten wählte. Klartext-Verlag, Essen 2021, ISBN 978-3-8375-2471-0.
  • Ach, Thüringen …: Zwischenrufe auf einem seltsam schönen Land. Klartext Verlag, Essen 2023, ISBN 978-3-8375-2565-6.
  • Deutschland der Extreme: Wie Thüringen die Demokratie herausfordert. Ch. Links Verlag, Berlin 2024, ISBN 978-3-96289-213-5.

Preise

  • 2015: Thüringer Journalistenpreis
  • 2021: Journalist des Jahres, Kategorie: Reportage regional, Platz 3
  • 2023: Journalist des Jahres, Kategorie: Reportage regional, Platz 1

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Journalistisches Meisterstück im Juli: Der G 2000 FSB und der Sozialismus - Aktuelle Meldungen - News - newsroom.de. Abgerufen am 3. Dezember 2021 (deutsch). 
  2. Thüringer Allgemeine: Debes' Zwischenruf | Thüringer Allgemeine. Abgerufen am 3. Dezember 2021 (deutsch). 
  3. Ach, Thüringen. Abgerufen am 21. Februar 2023. 
  4. Debes verstärkt Stern im Vorfeld der ostdeutschen Landtagswahlen. In: politik-kommunikation.de. 11. März 2024, abgerufen am 12. März 2024. 
  5. Ulrike Nimz: House of Knarz. Abgerufen am 3. Dezember 2021. 
  6. Claus Christian Malzahn: Thüringen: Martin Debes über eine Demokratie unter Schock. In: DIE WELT. 15. August 2021 (welt.de [abgerufen am 3. Dezember 2021]). 
  7. Patrick Bahners: Thüringen: Die Schlafwandler von Erfurt. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 3. Dezember 2021]). 
  8. Martin Debes: "Demokratie unter Schock". Abgerufen am 3. Dezember 2021. 
  9. Magazin ehrt Reporter Martin Debes. In: Thüringer Allgemeine. 22. Dezember 2021, abgerufen am 5. Dezember 2023. 
  10. Ina Ruck ist "Journalistin des Jahres 2023". 19. Dezember 2023, abgerufen am 21. Dezember 2023. 
  11. Deutschland der Extreme | Martin Debes | Ch. Links Verlag. 14. März 2024, abgerufen am 26. März 2024. 
  12. Spiegel-Bestsellerliste April 2024
  13. Perlentaucher: Rezensionen zu Deutschland der Extreme
Normdaten (Person): GND: 1048709035 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n2001088755 | VIAF: 20546724 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Debes, Martin
KURZBESCHREIBUNG deutscher Journalist und Buchautor
GEBURTSDATUM 1971
GEBURTSORT Jena