Matt Biondi

Matt Biondi
Persönliche Informationen
Name: Matthew Nicholas Biondi
Spitzname(n): "The California Condor"
Nation: Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Schwimmstil(e): Freistil, Schmetterling
College-Mannschaft: UC Berkeley
Geburtstag: 8. Oktober 1965 (58 Jahre)
Geburtsort: Moraga, Kalifornien
Größe: 2,01 m
Medaillenspiegel
Olympische Sommerspiele 8 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Schwimmweltmeisterschaften 6 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 3 × Bronzemedaille
Pan Pacific Swimming Championships 13 × Goldmedaille 3 × Silbermedaille 2 × Bronzemedaille
Universiade 4 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Medaillen
Olympische Ringe Olympische Spiele
Gold Los Angeles 1984 4 × 100 m Freistil
Gold Seoul 1988 50 m Freistil
Gold Seoul 1988 100 m Freistil
Gold Seoul 1988 4 × 100 m Freistil
Gold Seoul 1988 4 × 200 m Freistil
Gold Seoul 1988 4 × 100 m Lagen
Silber Seoul 1988 100 m Schmetterling
Bronze Seoul 1988 200 m Freistil
Gold Barcelona 1992 4 × 100 m Lagen
Gold Barcelona 1992 4 × 100 m Freistil
Silber Barcelona 1992 50 m Freistil
Fédération Internationale de Natation Weltmeisterschaften
Gold Madrid 1986 100 m Freistil
Gold Madrid 1986 4 × 100 m Freistil
Gold Madrid 1986 4 × 100 m Lagen
Silber Madrid 1986 100 m Schmetterling
Bronze Madrid 1986 50 m Freistil
Bronze Madrid 1986 200 m Freistil
Bronze Madrid 1986 4 × 200 m Freistil
Gold Perth 1991 100 m Freistil
Gold Perth 1991 4 × 100 m Freistil
Gold Perth 1991 4 × 100 m Lagen
Silber Perth 1991 50 m Freistil
Pan Pacific Swimming Championships
Gold Tokio 1985 50 m Freistil
Gold Tokio 1985 100 m Freistil
Gold Tokio 1985 4 × 200 m Freistil
Gold Tokio 1985 4 × 100 m Lagen
Silber Tokio 1985 200 m Freistil
Bronze Tokio 1985 100 m Schmetterling
Gold Brisbane 1987 100 m Freistil
Gold Brisbane 1987 4 × 100 m Freistil
Gold Brisbane 1987 4 × 100 m Lagen
Gold Brisbane 1987 4 × 200 m Freistil
Silber Brisbane 1987 50 m Freistil
Bronze Brisbane 1987 100 m Schmetterling
Gold Tokio 1989 4 × 100 m Lagen
Gold Brisbane 1991 100 m Freistil
Gold Brisbane 1991 100 m Schmetterling
Gold Brisbane 1991 4 × 100 m Lagen
Gold Brisbane 1991 4 × 100 m Freistil
Silber Brisbane 1991 50 m Freistil
Logo der FISU Universiade
Gold Kobe 1985 100 m Freistil
Gold Kobe 1985 200 m Freistil
Gold Kobe 1985 4 × 100 m Freistil
Gold Kobe 1985 4 × 200 m Freistil
Silber Kobe 1985 100 m Schmetterling

Matthew ("Matt") Nicholas Biondi (* 8. Oktober 1965 in Moraga) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Schwimmer und Wasserballspieler.

Karriere

Neben dem Schwimmen war Matt Biondi auch im Wasserballteam seiner Universitätsmannschaft aktiv. Dabei konnte er in den Jahren 1983, 1984 und 1987 die NCAA-Meisterschaften gewinnen. Internationale Erfolge feierte Biondi aber ausschließlich im Schwimmen.

Bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles gewann Matt Biondi seine erste Goldmedaille mit der US-amerikanischen 4 × 100-m-Freistilstaffel. Am 6. August 1985 verbesserte er bei einem Wettkampf in Mission Viejo gleich zweimal den Weltrekord über 100 m Freistil. Dabei unterbot er im zweiten Rennen mit 48,95 Sekunden als erster Schwimmer überhaupt die 49-Sekunden-Marke. In den folgenden Jahren verbesserte Biondi auf dieser Strecke den Weltrekord noch zweimal, das letzte Mal bei den Olympia-Ausscheidungen 1988 in Austin, auf 48,42 Sekunden. Diese Bestmarke sollte schließlich 6 Jahre Bestand haben, bis mit Alexander Popow eine neue Ära im 100-m-Freistilschwimmen eingeläutet wurde.

Bei den Weltmeisterschaften 1986 in Madrid gewann Matt Biondi erwartungsgemäß die 100 m Freistil. Doch neben seiner Spezialstrecke besaß Biondi auch auf anderen Strecken durchaus Medaillenchancen. So gewann er bei den Titelkämpfen, neben zwei weiteren Goldmedaillen in den Staffelwettbewerben (4 × 100 m Lagen, 4 × 100 m Freistil), auch noch Silber über die 100 m Schmetterling sowie Bronze über 50 m und 200 m Freistil. Mit der 4 × 200-m-Freistilstaffel konnte Biondi seiner umfangreichen Medaillensammlung eine weitere Bronzeplakette hinzufügen.

Bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul konnte Biondi neben den 100 m Freistil auch auf der halben Distanz gewinnen. Dabei ließ er nicht nur mit Tom Jager seinen ärgsten Rivalen hinter sich, gegen den er auf dieser Strecke in 14 Vergleichen zehnmal unterlag, sondern entriss diesem auch noch den Weltrekord. Hinzu kamen eine Silbermedaille über 100 m Schmetterling und Bronze über 200 m Freistil. Galt die Goldmedaille über 50 m Freistil als kleiner Überraschungserfolg, so war die Silbermedaille in der Schmetterlingsentscheidung für Biondi eine Enttäuschung. Auf dieser Strecke war er aufgrund der Abwesenheit von Weltrekordler Pablo Morales der klare Topfavorit. Bis kurz vor Ende des Rennens schien sich diese Vorhersage auch bestätigen, als der US-Amerikaner mit einer halben Körperlänge das Feld deutlich anführte. Im Glauben eines sicheren Sieges verzichtete Biondi deshalb auf den letzten Armzug und ließ sich stattdessen an den Beckenrand angleiten. Das wurde ihm letztendlich zum Verhängnis, da er noch von Anthony Nesty aus Suriname abgefangen wurde und schließlich um eine Hundertstelsekunde auf Platz zwei verwiesen wurde. Doch mit drei weiteren Goldmedaillen aus den Staffelwettbewerben gewann Biondi bei diesen Spielen die meisten Medaillen und war nach der sechsfachen Olympiasiegerin Kristin Otto aus der DDR der erfolgreichste Teilnehmer.

Im nacholympischen Jahr konzentrierte sich Matt Biondi vorrangig auf den Wasserballsport und schaffte den Sprung in die US-Nationalmannschaft. Anfang 1990 kehrte er jedoch zum Schwimmen zurück und konnte bereits im darauffolgenden Jahr bei den Weltmeisterschaften 1991 in Perth seinen Titel über 100 m Freistil erfolgreich verteidigen. Darüber hinaus gewann er über die kurze Sprintstrecke die Silbermedaille hinter Tom Jager, welcher sich mittlerweile den Weltrekord zurückgeholt hatte. Mit den beiden Sprintstaffeln gelangen Biondi zwei weitere Titelverteidigungen.

Bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona konnte Matt Biondi noch zweimal Gold mit der 4 × 100-m-Freistil- und der 4 × 100-m-Lagenstaffel gewinnen, wobei er in letzterer nur im Vorlauf eingesetzt wurde. Über die Einzelstrecken blieb ihm hingegen ein weiterer Sieg verwehrt. Über 50 m Freistil gewann er zumindest noch eine Silbermedaille. Auf der 100-m-Distanz belegte Biondi als amtierender Olympiasieger und Weltrekordler Platz 5.

Biondi ist nach Michael Phelps und Mark Spitz der erfolgreichste Schwimmer in der Geschichte der Olympischen Spiele. Insgesamt gewann er bei drei Spielen acht Goldmedaillen, zwei Silbermedaillen und eine Bronzemedaille. Überdies stellte er insgesamt 13 Weltrekorde auf. In den Jahren 1985, 1986 und 1988 wurde er als US-amerikanischer Schwimmer des Jahres, 1986 und 1988 auch als Weltschwimmer des Jahres ausgezeichnet. Im Jahr 1997 wurde der 1993 vom aktiven Sport zurückgetretene Biondi[1] in die Ruhmeshalle des internationalen Schwimmsports aufgenommen.

Erfolge

Olympische Spiele

  • Los Angeles 1984
    • Gold: 4 × 100 m Freistilstaffel
  • Seoul 1988
    • Gold: 50 m Freistil, 100 m Freistil, 4 × 100 m Freistilstaffel, 4 × 100 m Lagenstaffel, 4 × 200 m Freistilstaffel
    • Silber: 100 m Schmetterling
    • Bronze: 200 m Freistil
  • Barcelona 1992
    • Gold: 4 × 100 m Freistilstaffel, 4 × 100 m Lagenstaffel
    • Silber: 50 m Freistil

Weltmeisterschaften

  • Madrid 1986
    • Gold: 100 m Freistil, 4 × 100 m Freistilstaffel, 4 × 100 m Lagenstaffel
    • Silber: 100 m Schmetterling
    • Bronze: 50 m Freistil, 200 m Freistil, 4 × 200 m Freistilstaffel
  • Perth 1991
    • Gold: 100 m Freistil, 4 × 100 m Freistilstaffel, 4 × 100 m Lagenstaffel
    • Silber: 50 m Freistil

Bestleistungen

Langbahn
50 m Freistil 22,09 s 30. Juli 1992 Barcelona
100 m Freistil 48,42 s* 10. August 1988 Austin
200 m Freistil 1:47,72 s 8. August 1988 Austin
100 m Schmetterling 53,01 s 21. September 1988 Seoul

* zum Zeitpunkt der Entstehung offizieller Weltrekord

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. "Das große Olympia Lexikon", Sport-Bild vom 19. Juni 1996, S. 36.
Olympiasieger über 50 m Freistil

1904: Ungarn 1867 Zoltán Halmay (50 yd) | 1988: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Matt Biondi | 1992: Vereintes Team Alexander Popow | 1996: RusslandRussland Alexander Popow | 2000: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Anthony ErvinVereinigte StaatenVereinigte Staaten Gary Hall junior | 2004: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Gary Hall junior | 2008: Brasilien César Cielo | 2012: FrankreichFrankreich Florent Manaudou | 2016: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Anthony Ervin | 2020: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Caeleb Dressel

Liste der Olympiasieger im Schwimmen

Olympiasieger über 100 m Freistil

1896: Alfréd Hajós | 1904: Zoltán Halmay (100 yd) | 1908: Charles Daniels | 1912: Duke Kahanamoku | 1920: Duke Kahanamoku | 1924: Johnny Weissmüller | 1928: Johnny Weissmüller | 1932: Yasuji Miyazaki | 1936: Ferenc Csik | 1948: Walter Ris | 1952: Clarke Scholes | 1956: John Henricks | 1960: John Devitt | 1964: Donald Schollander | 1968: Michael Wenden | 1972: Mark Spitz | 1976: James Montgomery | 1980: Jörg Woithe | 1984: Ambrose Gaines | 1988: Matt Biondi | 1992: Alexander Popow | 1996: Alexander Popow | 2000: Pieter van den Hoogenband | 2004: Pieter van den Hoogenband | 2008: Alain Bernard | 2012: Nathan Adrian | 2016: Kyle Chalmers | 2020: Caeleb Dressel

Liste der Olympiasieger im Schwimmen

Weltmeister über 100 m Freistil

1973: James Montgomery | 1975: Andy Coan | 1978: David McCagg | 1982: Jörg Woithe | 1986: Matt Biondi | 1991: Matt Biondi | 1994: Alexander Popow | 1998: Alexander Popow | 2001: Anthony Ervin | 2003: Alexander Popow | 2005: Filippo Magnini | 2007: Filippo Magnini / Brent Hayden | 2009: César Cielo | 2011: James Magnussen | 2013: James Magnussen | 2015: Ning Zetao | 2017: Caeleb Dressel | 2019: Caeleb Dressel | 2022: David Popovici | 2023: Kyle Chalmers | 2024: Pan Zhanle

Olympiasieger in der 4 × 100-m-Freistilstaffel

1964: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Clark, Austin, Ilman, Schollander (USA) | 1968: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Zorn, Rerych, Spitz, Walsh (USA) | 1972: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Edgar, Murphy, Heidenreich, Spitz (USA) | 1984: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Cavanaugh, Heath, Biondi, Gaines (USA) | 1988: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jacobs, Dalbey, Jager, Biondi (USA) | 1992: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Hudepohl, Biondi, Jager, Olsen (USA) | 1996: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Olsen, Davis, Schumacher, Hall (USA) | 2000: AustralienAustralien Klim, Fydler, Callus, Thorpe (AUS) | 2004: Sudafrika Schoeman, Ferns, Townsend, Neethling (RSA) | 2008: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Phelps, Weber-Gale, Jones, Lezak (USA) | 2012: FrankreichFrankreich Leveaux, Gilot, Lefert, Agnel (FRA) | 2016: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dressel, Phelps, Held, Adrian (USA) | 2020: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dressel, Pieroni, Becker, Apple (USA)

Liste der Olympiasieger im Schwimmen

Olympiasieger in der 4 × 200-m-Freistilstaffel

1908: Vereinigtes Konigreich 1801 Derbyshire, Radimilovic, Foster, Taylor (GBR) | 1912: Australasien Healy, Champion, Boardman, Hardwick (ANZ) | 1920: Vereinigte Staaten 48 McGillivray, Kealoha, Ross, Kahanamoku (USA) | 1924: Vereinigte Staaten 48 Weissmüller, O’Connor, Glancy, Breyer, Howell (USA) | 1928: Vereinigte Staaten 48 Weissmüller, Clapp, Laufer, Kojac (USA) | 1932: Japan 1870Japan Yusa, Miyazaki, Yokoyama, Toyoda (JPN) | 1936: Japan 1870Japan Yusa, Sugiura, Arai, Taguchi (JPN) | 1948: Vereinigte Staaten 48 Ris, McLane, Wolf, Smith (USA) | 1952: Vereinigte Staaten 48 Moore, Woolsey, Konno, McLane (USA) | 1956: AustralienAustralien O’Halloran, Devitt, Rose, Henricks (AUS) | 1960: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Harrison, Blick, Troy, Farrell (USA) | 1964: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Schollander, Clark, Saari, Ilman (USA) | 1968: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Schollander, Spitz, Nelson, Rerych (USA) | 1972: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Spitz, Kinsella, Tyler, Genter (USA) | 1976: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bruner, Furniss, Naber, Montgomery (USA) | 1980: Sowjetunion 1955 Kopljakow, Salnikow, Stukolkin, Krylow (URS) | 1984: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Heath, Larson, Float, Hayes (USA) | 1988: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dalbey, Cetlinski, Gjertsen, Biondi (USA) | 1992: Vereintes Team Lepikow, Pyschnenko, Tajanowitsch, Sadowy, Kudrjawzew, Muchin (EUN) | 1996: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Davis, Hudepohl, Schumacher, Berube, Olsen (USA) | 2000: AustralienAustralien Thorpe, Klim, Pearson, Kirby, Hackett, Kowalski (AUS) | 2004: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Phelps, Lochte, Vanderkaay, Keller, Ketchum, Goldblatt (USA) | 2008: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Phelps, Lochte, Berens, Vanderkaay, Walters, Vendt, Keller (USA) | 2012: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Lochte, Dwyer, Berens, Phelps, Houchin, McLean, Tarwater (USA) | 2016: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dwyer, Haas, Lochte, Phelps, Smith, Conger, Bentz (USA) | 2020: Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Dean, Guy, Richards, Scott, Jarvis (GBR)

Liste der Olympiasieger im Schwimmen

Normdaten (Person): VIAF: 39572046 | Wikipedia-Personensuche | Kein GND-Personendatensatz. Letzte Überprüfung: 30. Juli 2018.
Personendaten
NAME Biondi, Matt
ALTERNATIVNAMEN Biondi, Matthew Nicholas (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Schwimmer
GEBURTSDATUM 8. Oktober 1965
GEBURTSORT Moraga, Kalifornien